Japan ist bei Touristen so beliebt wie nie zuvor. Immer mehr Menschen aus dem Ausland reisen in das Land der aufgehenden Sonne, doch nur Wenigen wird die Ehre zuteil, einen japanischen Haushalt zu besuchen und ein hausgemachtes japanisches Essen zu genießen. Es kommt nur selten vor, dass Japaner ausländische Reisende zu sich nach Hause einladen. Seit Mai dieses Jahres wird genau dies möglich – dank der Onlineplattform airKitchen.
Wer das Maximum aus seiner Japanreise herausholen möchte, der sollte möglichst tief in die lokale Kultur und Küche eintauchen und Einheimische kennenlernen. Nicht nur zaubern sie duftende Spezialitäten der japanischen Hausmannskost, sie sind mit allen Ecken und Winkeln vertraut und wissen was man tun und lassen sollte, welche Orte einen Besuch lohnen und wo es die leckersten lokalen Spezialitäten gibt.
Kochen bei Japanern zu Hause
Besonders der Besuch eines japanischen Haushalts ist der ideale Weg, sich mit der japanischen Mentalität und Lebensweise vertraut zu machen. Doch ungezwungen mit Einheimischen in Kontakt zu kommen, ist oft schwieriger als es klingt: Einfach auf Fremde zugehen ist eben nicht jedermanns Stärke und die Japaner sind oft zurückhaltend und nicht gerade dafür bekannt, fremde Menschen mit Heim und Familie vertraut zu machen.
Nun hat das Unternehmen ZAZA Inc. aus Tokyo im Mai eine neue Online-Plattform ins Leben gerufen, die ausländischen Reisenden den Kontakt zu japanischen Familien erleichtern soll. Auf airKitchen, eine Anspielung auf die Reiseplattform AirBNB, können Touristen künftig japanische Familien finden, die gemeinsam mit Gästen aus dem Ausland hausgemachte Menüs kochen.
„Die schönste Erinnerung meiner Reise nach Japan“
Seit August 2017 können sich japanische Haushalte auf der Plattform registrieren und derzeit gibt es rund 250 Familien, die einen solchen Service anbieten. In einer dreimonatigen Testphase kamen Menschen aus rund 30 Ländern in den Genuss, das häusliche Kochen mit Einheimischen kennenzulernen und die bisherige Resonanz ist durchaus positiv. So schreibt Caroline aus Hong Kong, dass der „kulturelle Austausch“ mit einer japanischen Familie zu dem einprägsamsten Moment ihrer Japanreise zählt. „Die Rezepte, die mir die Japaner auf den Weg gaben, muss ich in Hong Kong definitiv nachkochen“, so die Teilnehmerin.
Wer sich mit den Spezialitäten der japanischen Küche noch nicht vertraut gemacht hat oder ein bestimmtes Gericht wünscht, der kann aus einer großen Auswahl an Menüs selbst wählen, was er gerne näher kennenlernen möchte. Die Menüs reichen von Tempura, Sushi, süßen Bento-Boxen über traditionelle Hausmannskost. Für jeden Geschmack soll etwas dabei sein.
Das Unternehmen ZAZA strebt an, bis Ende dieses Jahres rund 8.000 registrierte japanische Haushalte und über 140.000 Nutzer aus dem Ausland miteinander zu verbinden. Sollte das Konzept aufgehen, dann will das Unternehmen im Ausland – überwiegend nach Asien – expandieren. Detaillierte Informationen und Menüvorschläge findet ihr auf der Homepage von airKitchen.
Wem sich die Gelegenheit bietet, einen japanischen Haushalt zu besuchen, dem sei geraten, gewisse Regeln und Umgangsformen zu verinnerlichen. In Japan laufen diese nach strengeren Regeln ab als in vielen anderen Ländern und Japaner sind Meister ihrer eigenen Etikette. Zwar ist man sich hier bewusst, dass ausländische Gäste nicht vollständig mit den japanischen Gepflogenheiten vertraut sein dürften, aber es auch kann auch nicht schaden, ein paar Basics zu beachten und damit seinem Gastgeber Respekt zu zollen. Die Besonderheiten der japanischen Küche und einen Überblick über Tischmanieren und Verhaltensregeln findet ihr in unserem Beitrag „Oishii – Esskultur und Tischmanieren in Japan“.