Saou Ichikawa wurde für ihren humorvollen Roman „Hunchback“ mit dem Akutagawa-Preis für Nachwuchsautoren ausgezeichnet. Ichikawa leidet an einer angeborenen Myopathie und ist damit in der japanischen Geschichte die erste Person mit einer Behinderung überhaupt, die den renommierten Preis gewinnt.
„Ich habe das Buch in dem Bewusstsein geschrieben, dass es nicht viele (schwerbehinderte) Autoren wie mich gibt“, sagte Ichikawa auf einer Pressekonferenz. „Ich möchte, dass jeder darüber nachdenkt, warum ein Werk wie dieses als erstes mit dem Akutagawa-Preis 2023 ausgezeichnet wird.“
Ein humoristischer Roman mit einer starken Message
Ichikawa erzählt in ihrem Roman von der Wut und den Sehnsüchten einer Frau mit Behinderungen.
Keiichiro Hirano, ebenfalls Autor und einer der Juroren des Akutagawa-Preises, sagte, dass Ichikawas Roman für seine Stärke eine überwältigende Unterstützung erhalten habe.
„Sie demontiert kritisch die gesellschaftlichen Normen und Umgangsformen, indem sie die Schwierigkeiten der Protagonistin nutzt“, sagte er.
Preisverleihungszeremonie soll Ende August stattfinden
Neben Ichikawa dürfen sich in diesem Jahr auch der 57-jährige Ryosuke Kakine und die 46-jährige Sayako Nagai über eine große Auszeichnung freuen. Für ihre historischen Romane „Gokurakuseiitaishogun“ und „Kobikicho no adauchi“ erhalten beide den Naoki-Preis für populäre Belletristik.
Die Preise werden Ende August in Tokyo überreicht. Alle Gewinnerinnen und Gewinner erhalten jeweils ein Preisgeld in Höhe von einer Million Yen (etwa 6.393 Euro).