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Traditionelle „Ofenzüge“ führen Reisende durch Japans winterliche Landschaft

Japans berühmte Hochgeschwindigkeitszüge mögen zwar den Hochgeschwindigkeitsverkehr revolutioniert haben, aber es gibt immer noch viele Reisende, die eine gemütliche Fahrt durch die Landschaft in einem der altmodischen Regionalzüge des Landes bevorzugen.

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Im Winter sind nur wenige Bahnreisen in Japan so magisch wie die historische „Ofen-Bahn“, die von der Tsugaru Railway Line betrieben wird. Von Dezember bis Ende März fährt sie entlang eines schneebedeckten Ackerlandabschnitts auf der abgelegten Tsugaru-Halbinsel, in der Präfektur Aomori.

Die Winter in Aomori sind bitterkalt. Im vergangenen Jahr fielen hier mehr als sechseinhalb Meter Schnee. An Bord des Tsugaru-Zuges ist von der Kälte jedoch nichts zu spüren. Zugbegleiter sorgen an den beiden Enden des Zuges sorgen in den Personenwagen der 1950er Jahre für die nötige Wärme: Dort wird Holzkohle in den dafür vorgesehenen Öfen angezündet.

Die Beibehaltung der japanischen Eisenbahntraditionen

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Bild: CNN

Morgens um 9:30 Uhr fährt der erste Zug von der kleinen Tsugaru Goshogawaras-Station ab. Der erste von den drei täglichen Zügen schlängelt sich die nächsten 45 Minuten in Richtung Norden durch ein Winterwunderland aus kleinen Dörfern und gefrorenem Ackerland. Die Fahrt ist laut, klapprig und es gibt definitiv kein WLAN. Und mit Spitzengeschwindigkeiten von nur 50 Stundenkilometern ist er auch viel langsamer als Japans Shinkansen-Schnellzüge. Im Vergleich hierzu kann der neueste japanische Hochgeschwindigkeitszug satte 603 Stundenkilometer erreichen. Aber gerade das ist Teil des Charmes.

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Der Ofenzug bietet eine Reise durch die Zeit und vermittelt den Passagieren ein Gefühl der Nostalgie – in einem Land, das für seinen technologischen Fortschritt und seine modernen Städte bekannt ist. „Für mich geht es bei diesem Zug um die Erhaltung der Tradition,“ sagt Shinya Saito, einer der Ingenieure des Ofenzuges. An Bord können die Kunden das Essen und die Kultur von Aomori kennenlernen. Nachdem sie die 1.250 Yen (etwa 11 Dollar) für die Fahrt eingesammelt haben, grillen die Schaffner Tintenfisch auf den warmen Eisenöfen.
Zugbegleiter schieben einen alten Metallwagen durch den Waggon und verkaufen Tüten mit getrocknetem Tintenfisch und in der Region hergestelltem Sake.
Neue Fahrer anlocken

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Bild: CNN

Der Zugfan Yutaka Takahashi reiste fast fünf Stunden mit der Hochgeschwindigkeitsbahn nach Aomori, um die kurze Fahrt an Bord des Ofenzuges zu erleben. „Das ist wirklich einzigartig“, sagt er. „Man kann das Reisen mit Fremden genießen. Und es macht Spaß.“ Die Tsugaru-Eisenbahnverbindung wurde im Jahr 1930 eröffnet, um die weniger besiedelten nördlichen Gemeinden von Aomori mit den größeren Städten im Süden zu verbinden. Doch die Zahl der Passagiere ist in den vergangenen Jahrzehnten stetig zurückgegangen, bedingt durch die zunehmende Motorisierung und den Bau neuer Autobahnen in der Präfektur Aomori. Das ist ein Grund, warum der saisonale Ofenzug immer noch im Einsatz ist – um neue Mitfahrer anzulocken. Und es könnte funktionieren. Die Zahl der Touristen, die jedes Jahr mit dem Zug fahren, steigt an.

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