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Eine der bevölkerungsreichsten Gegenden Japans

Die Präfektur Osaka – Geschichte und Kulinarik

Die Präfektur Osaka befindet sich in der Kansai (Kinki) Region auf Japans Hauptinsel Honshu und ist nach dem Großraum Tokyo die bevölkerungsreichste Gegend Japans.

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Vor der Meiji Restauration und der damit verbundenen Abschaffung der Fürstentümer in Japan lagen hier die Provinzen Izumi, Kawachi und Settsu. Die heutige Präfektur Osaka war eine der Ersten und entstand zum Beginn der Meiji Zeit. Verwaltungssitz ist die gleichnamige Stadt, die gleichzeitig die drittgrößte Metropole Japans ist. Vor dem Bau des dortigen internationalen Flughafens war Osaka die kleinste Präfektur Japans, durch die künstlich in der Bucht entstandene Fläche ist sie heute allerdings knapp größer als Kagawa.

Die Stadt Osaka – Zentrum der Präfektur

Die gleichnamige Stadt Osaka bildet das Zentrum der Präfektur und ist auch international eine der bekanntesten Städte Japans. Ursprünglich hieß die Stadt Naniwa und war durch ihre Lage bereits in früher Zeit eine wichtige Verbindung zum damaligen Yamato (Nara), aber auch durch den Zugang zur Bucht nach außen Richtung Korea und China.

Im Jahre 1583 errichtete der japanische Feldherr und einer der Reichseiniger, Toyotomi Hideyoshi, hier die Burg Osaka. Durch ihre imposante Größe und die Burgwälle galt sie als uneinnehmbar, wurde aber bei der Belagerung durch Tokugawa Ieyasu 1615 doch eingenommen und zerstört.

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Er selbst aber baute die Burg wieder auf, denn sie war ein wichtiges Instrument des Tokugawa Shogunats und sollte den Einfluss auf die westlich liegenden Gebiete erhöhen. Im Laufe der Zeit wurde sie mehrfach zerstört und anschließend wieder auf- und umgebaut, die heutige Konstruktion stammt aus dem Jahre 1997. Die Anlage ist trotzdem beeindruckend und vor allem die Burgmauern und die beiden Burggräben lassen erahnen, was für eine Festungsanlage die Burg Osaka einst gewesen ist.

Die Burg Osaka in der gleichnamigen Metropole.
Die Burg Osaka in der gleichnamigen Metropole. Bild: Jeremy Santana/ Unsplash

Sehenswürdigkeiten und Flughafen

Die meisten Sehenswürdigkeiten der Präfektur liegen in der Stadt Osaka selbst und auch international ist mehr die schillernde Metropole bekannt als die gesamte Gegend. Nicht zuletzt durch den Bau des internationalen Flughafens Kansai (kurz „KIX“) gewann Osaka an Beliebtheit. Der Flughafen wurde 1994 eröffnet und liegt auf einer eigens dafür künstlich erbauten Insel in der Bucht von Osaka, etwa 40 km entfernt vom Stadtzentrum.

Innerhalb der Stadt befinden sich neben der Burg Osaka noch weitere touristische Sehenswürdigkeiten, wie unter anderem der Sumiyoshi Taisha, der schintoistische Hauptschrein der mehr als 2000 Sumiyoshi Schreinen in ganz Japan. Auch der Namba Yasaka Schrein ist ein beliebtes Reiseziel, hauptsächlich wegen seiner ungewöhnlich großen Statue eines Löwenkopfes, in dessen Maul sich eine Bühne befindet. Außerdem ist Osaka bekannt für eines der größten öffentlichen Aquarien weltweit, dem Kaiyūkan, welches insgesamt mehr als 580 Arten von Fischen, Pflanzen und anderen Lebewesen ausstellt.

International bekannt ist die Stadt dagegen vorwiegend für die Universal Studios Japan. Dabei handelt es sich um einen riesigen Freizeit- und Themenpark mit Achterbahnen und vielen weiteren Attraktionen in unterschiedlichen Themenwelten, die an Filme und Serien angelehnt sind. So gibt es hier Attraktionen rund um die Welt von Harry Potter, aber auch zu Nintendo Spielen und Hollywoodfilmen wie beispielsweise Spider-Man. Einige der Attraktionen schafften es sogar ins Guinness Buch der Weltrekorde.

Kulinarik in Osaka

Okonomiyaki ist eines der kulinarischen Highlights in Osaka
Okonomiyaki ist eines der kulinarischen Highlights in Osaka. Bild: Daniel Hooper/ Unsplash

Am bekanntesten ist die Präfektur aber allgemein für ihr Essen. Sie wird gerne als die „Küche Japans“ bezeichnet und einige der beliebtesten Arten von japanischem Streetfood haben hier ihren Ursprung. Eines der beliebtesten Gerichte ist „Okonomiyaki“ (jap. お好み焼き), eine Art herzhafter Pfannkuchen, dessen Basis aus Kohl, Ei, Mehl und Wasser sind. Wörtlich bedeutet der Name in etwa „Gebratenes nach Belieben“ und genau darum geht es: Denn abgesehen von den Grundzutaten kann man je nach Geschmack beliebige Zutaten beimischen, beispielsweise Fleisch, Meeresfrüchte, Gemüse oder Käse. Alles wird vermischt und auf einer heißen Platte gebraten. Serviert wird der Fladen dann mit einer speziellen Soße, Bonito-Flocken und Mayonnaise. Wegen der Vielfältigkeit wird das Gericht auch gerne „japanische Pizza“ genannt.

Ein weiteres kulinarisches Highlight in Osaka sind Takoyaki (jap. たこ焼き), Bällchen mit einer Füllung aus Oktopus. Das Gericht wird oft an kleinen Ständen in speziellen Formen zubereitet und ist gerade bei Festen sehr beliebt, da es schnell und leicht zu essen ist. Ein beliebter Ort, um diese kulinarischen Besonderheiten zu genießen, ist beispielsweise die Dotonbori Straße, die parallel zum Kanal in der Stadt verläuft und bekannt für die unzähligen Essensstände und Restaurants ist. Die vielen Leuchtreklamen und die auffälligen Fassaden der Restaurants machen Dotonbori zu einem der beliebtesten Orte für Touristen.

Auch „Kushikatsu“ oder „Kushiage“ sollte man bei einem Besuch in Osaka probieren. Es handelt sich dabei um eine Speise, bei der Fleisch, Fisch oder Gemüse auf Holzspieße gesteckt, mit Ei, Mehl und Panko-Bröseln paniert und anschließend frittiert wird. Besonders beliebt ist Kushikatsu in der Gegend um Shinsekai in Osaka.

Dotonbori bei Nacht.
Dotonbori bei Nacht. Bild: Juliana Barquero/ Unsplash

Heimat der japanischen Comedy

Osaka ist eine der Hochburgen für traditionelle darstellende Kunst in Japan. Noch heute ist das dortige Shochikuza Theater noch eine der drei großen Bühnen für „Kabuki“, dem traditionellen japanischen Theater des Bürgertums. Zudem ist die Gegend landesweit bekannt für zwei besondere Arten des japanischen Sprechtheaters: „Manzai“ und „Rakugo“. Ersteres ist eine Art japanische Stand-up-Comedy und basiert auf einem Komiker-Duo, welches sich mit Witzen, Wortspielen und Sketchen gegenseitig auf den Arm nimmt. Rakugo dagegen wird von einer einzelnen Person aufgeführt und besteht aus komischen Monologen, wobei aber die Zuschauer*innen essenziell sind und die dadurch hergestellte Beziehung zwischen Publikum und Akteur das Zentrum der Kunstform bietet.

Besonderheit bei diesen Kunstformen ist, dass sie in Osaka im dortigen Dialekt, dem sogenannten „Osaka-ben“ aufgeführt werden. Das führt allgemein oft dazu, dass dieser Dialekt für die restlichen Bewohner*innen Japans oftmals etwas „Komisches“ an sich hat. Das Sprechtheater hat in Japan einen hohen Stellenwert und die Künstler*innen sind landesweit bekannt.

Regionen abseits der Hauptstadt

Abseits der Stadt Osaka bietet Minoh viel Natur.
Abseits der Stadt Osaka bietet Minoh viel Natur. Bild: Romea A./ Unsplash

Auch abseits der Metropole bietet Osaka schöne und außergewöhnliche Orte. Beispielsweise ist gerade im Herbst die Gegend um Minoh sehr beliebt, denn im dortigen Quasi-Nationalpark färbt sich zu dieser Zeit das dortige Laub bunt und zieht viele Besucher*innen an. Gerade der rot gefärbte Ahorn (jap. „momiji“) macht die Gegend zu einem beliebten Reiseziel im November. Dann kann man hier als Spezialität in Teig frittierte Ahornblätter probieren.

Kishiwada ist eine weitere Stadt, die abseits von Osaka einen Besuch wert ist und gerade durch den besonderen Steingarten der dortigen Burg und eine charmante Altstadt besticht. Zudem findet hier jedes Jahr das Kishiwada Danjiri Matsuri statt, ein großes Fest mit einer Parade von großen Festwägen aus Holz, die durch die Straßen gezogen werden.

Reisende kommen bei einer Tour durch Japan nur selten an der Präfektur Osaka vorbei, die weit mehr bietet als nur die gleichnamige Stadt. Mehr Informationen finden sich auf Japan Travel.

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