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Ein wichtiges spirituelles Zentrum Japans

Die Präfektur Wakayama – Pilgerwege und Koyasan

Die Präfektur Wakayama liegt südlich von Osaka auf der Kii-Halbinsel und bietet mit Pilgerpfaden und dem bekannten Koyasan ein besonderes Reiseziel.

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Die heutige Präfektur entspricht zu großen Teilen der historischen Provinz Kii, der südliche Teil gehört allerdings zur Präfektur Mie. In der Edo Zeit hatte eine Zweigfamilie des mächtigen Tokugawa Clans ihre Burg in der Stadt Wakayama, die heute der Verwaltungssitz der Präfektur ist. Wie der Großteil der Kii Halbinsel ist die Gegend geprägt von Bergen und üppigen Wäldern, sodass sich die größeren Städte an der langgezogenen Küstenlinie befinden, die auch einige sehr schöne Strände aufweist.

Koyasan – Aushängeschild für Wakayama

Koyasan ist eine der bekanntesten Attraktionen in der Präfektur Wakayama und trotz der relativen Abgelegenheit ein beliebtes Reiseziel. Allgemein hin versteht man unter dem Begriff eine Gruppe von Bergen und die eingeschlossene Hochebene, insbesondere ist die dortige Ansammlung von Tempeln und Klöstern gemeint. Koyasan wurde im Jahr 816 n. Chr. von dem Mönch Kobo Daishi (Kukai) gegründet und entwickelte sich im Laufe der Zeit zum Zentrum des Shingon Buddhismus.

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Hier befinden sich einige wichtige Tempel, allen voran der Kongobu-ji-Tempel, welcher den Haupttempel des Koyasan Shingon-Buddhismus darstellt. Der riesige Tempelkomplex kann besucht werden, ein Höhepunkt ist der in der Mitte angelegte Steingarten Banryutei, der aus gerechtem Kies und darin aufgestellten Steinen besteht und der größte Steingarten in ganz Japan ist. Im Kongobu-ji Tempel kann man beispielsweise auch ein für Koyasan typisches Tempelbuch, das Goshuincho, kaufen, das hier mit Holz von Bäumen der Umgebung verziert ist. Die Tempelbücher werden gerne von Pilger*innen genutzt, um in jedem besuchten Tempel (oder Schrein) einen speziellen Stempel zu erhalten.

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Der Friedhof am Koyasan ist der größte Japans und beherbergt Gräber aus der Edo Zeit.
Der Friedhof am Koyasan ist der größte Japans und beherbergt Gräber aus der Edo Zeit. Bild: Scott Law (Unsplash)

Daneben sind besonders die dortigen Tempelunterkünfte sehr beliebt. In den unzähligen kleinen Klöstern kann man als Besucher*in übernachten und dabei in das tägliche Leben der Mönche eintauchen. Neben den traditionellen Zimmern und dem vegetarischen Essen kann man beispielsweise auch an den morgendlichen Gebeten teilnehmen, oder zur Meditation Sutra abschreiben. Manche Unterkünfte bieten auch Nachtwanderungen zum Tempel mit dem Mausoleum Kukais an, das Okonoin genannt wird. Die Ichinohashi Brücke markiert den spirituellen Eingang zu Okunoin. Von hier aus führt ein etwa zwei Kilometer langer Weg zur Torodo Halle und zum Mausoleum, welcher von über 200.000 Grabsteinen und alten Zedernbäumen gesäumt ist.

Der Kumano Kodo Pilgerweg in Wakayama

Der Kumano Kodo ist einer der bekanntesten und bedeutendsten Pilgerwege in Japan und gehört sogar zum UNESCO-Weltkulturerbe. Bereits in der Heian Zeit (794–1185) begaben sich Mitglieder des kaiserlichen Hofes oftmals von Kyoto aus auf die lange Reise, um in den Bergen spirituelle Erleuchtung zu finden. Der Kumano Kodo führt über insgesamt sieben Pfade durch die Halbinsel Kii und erstreckt sich damit über mehrere Präfekturen. Einige bedeutende Schreine dieser Route liegen dabei in der Präfektur Wakayama.

Zimmer in einer Tempelunterkunft am Koyasan.
Zimmer in einer Tempelunterkunft am Koyasan. Bild: Nicole Kirchmeyr

Tatsächlich befinden sich nämlich die drei heiligsten Schreine des Pilgerweges allesamt in Wakayama. Sie werden als Kumano Sanzan (in etwa: die drei Kumano Berge) bezeichnet und bilden das spirituelle Zentrum Kumanos. Es handelt sich dabei um den Kumano-Hayatama-Taisha-Schrein in Shingu, den Kumano-Hongu-Taisha-Schrein in Hongu und den Kumano-Nachi-Taisha-Schrein in Nachisan. Letzterer beherbergt eines der bekanntesten Fotomotive der Region und sogar ganz Japans: die rote Pagode vor dem gleichnamigen Nachi Wasserfall.

Die Region Kumano ist bekannt für die Verschmelzung buddhistischer und shintoistischer Einflüsse, die hier harmonisch im Einklang sind. Der Kumano Nachi Taisha Schrein ist Teil eines großen Komplexes von religiösen Stätten und bildet so eine Brücke zum Buddhismus. So befindet sich hier der buddhistische Tempel Seigantoji, der über die dreistöckige Sanjudo Pagode verfügt, die das berühmte Fotomotiv ausmacht.

Die Pagode mit dem Wasserfall in Nachi ist eines der bekanntesten Fotomotive in Wakayama.
Die Pagode mit dem Wasserfall in Nachi ist eines der bekanntesten Fotomotive in Wakayama. Bild: Susann Schuster (Unsplash)

Heiße Quellen nach dem Wandern – Yunomine Onsen

Die bergige Gegend bietet vielerorts auch die bekannten japanischen Onsen Thermalquellen wie beispielsweise der „Onsen der Bergeremiten„. Tief in den Bergen von Kumano befindet sich außerdem der kleine Kurort Yunomine Onsen, der zu den ältesten Thermalquellen Japans gehört. Man geht davon aus, dass das heilende Wasser hier vor etwa 1.800 Jahren entdeckt wurde und seitdem von den Menschen genutzt wird.

Die Quellen hier sind ein wesentlicher Bestandteil der Kumano-Pilgertradition. Reinigungsrituale, die hier gegen Ende der langen Reise vollzogen werden, sollen auf den Gottesdienst im nahe gelegenen Kumano Hongu Taisha vorbereiten. Zudem sorgt ein Bad in den heißen Thermalquellen nach einer anstrengenden Wanderung für Entspannung. Viele Reisende nutzen die öffentlichen heißen Quellen im Ort auch als Kochstelle für Eier, die in der Nähe gekauft und in wenigen Minuten gekocht werden können. Die sogenannten Onsen Tamago können daraufhin verzehrt werden und sollen für ein langes Leben sorgen.

Shirahama – das Waikiki von Wakayama

Auch wenn viele Menschen Strand und Baden zunächst überhaupt nicht mit dem spirituellen Bild der Bergregion von Wakayama in Verbindung bringen, so besitzt die Präfektur durch ihre ausgedehnte und mehr als 600 Kilometer lange Küstenlandschaft auch eine ganze Reihe attraktiver Strände und Badeorte. Einer der bekanntesten und schönsten davon ist der Shirahama Strand, der insbesondere für seinen weißen Sandstrand bekannt ist. Er gilt als der Schwesterstrand von Hawaiis Waikiki Strand und zieht gerade in den Sommermonaten Juli und August viele Sonnenanbeter*innen an. Zudem ist die Gegend auch ein beliebtes Gebiet für Surfer*innen.

An der Küste von Shirahama befindet sich außerdem eine kleine Insel, die im Volksmund „Engetsu“ (jap. Vollmond) genannt wird. Der Name kommt durch das kreisrunde Loch im dortigen Felsen, welches im Laufe der Jahrhunderte durch Wind und Wellen auf natürliche Weise entstanden ist. Rund um die Insel werden auch Bootstouren angeboten, vielfach mit durchsichtigen Böden, sodass man vom Boot aus bunte Fische und Korallen im Wasser beobachten kann.

Der Shirarahama Strand begeistert Badegäste.
Der Shirahama Strand begeistert Badegäste. Bild: Alena Eckelmann

Wakayama bietet damit eine große Vielfalt an unberührter Natur, gepaart mit einem spirituellen Erbe, das tief mit der Präfektur verwurzelt ist und noch heute Pilger*innen überall aus Japan anzieht. Alle, die mehr über die Präfektur erfahren möchten, finden weitere Informationen auf JapanTravel.

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