Zwar ist die Präfektur Fukui eine der kleinsten Präfekturen des Landes, doch bietet dieser Teil Japans einige der schönsten Kulturstätten und bewahrt in sich bis heute einige der bekanntesten Handwerkskünste des Landes in einer noch immer weitgehend unveränderten Form.
Schon in prähistorischer Zeit gab es, wie es auch archäologische Ausgrabungen belegen, bereits Siedlungen in Fukui. Allerdings wurde der Verwaltungssitz der Präfektur, hier die gleichnamige Stadt Fukui, erst im 16. Jahrhundert gegründet.
Die Präfektur ist aus den beiden altertümlichen Ritsuryō-Provinzen Echizen und Wakasa entstanden. Die beiden ursprünglichen Provinzen waren dabei hauptsächlich im Besitz von großen Tempeln.
Der wohl bekannteste Tempel und gleichzeitig die wichtigste Sehenswürdigkeit der Präfektur ist der Tempel Eihei-ji. Dieser Haupttempel der Sōtō-shū ist eine der drei großen japanischen Schulen des Zen-Buddhismus. Im Eihei-ji betreiben die Mönche aus ganz Japan täglich Zen-Praxis. Der Zen-Buddhismus selbst ist vor allem für eine spezielle Meditationstechnik, das sogenannte „Zazen“ („sitzendes Zen“ in der Haltung des Schneidersitzes), bekannt.
Traditionelle Handwerkskunst aus Echizen
Der Überlieferung nach kam das Washi Papier sehr wahrscheinlich aus dem Ausland nach Echizen. Zu dieser Zeit war diese Art der Papierherstellung in anderen Teilen Japans noch völlig unbekannt.
Zu jener Zeit kultivierten die Einheimischen hauptsächlich Reis. Doch mit der Produktion von Washi Papier, das aus der Rinde der umliegenden Bäume hergestellt wird, entwickelte sich in Echizen ein neuer Handwerkszweig, der den Menschen daraufhin ein Leben in Wohlstand ermöglichte.
Das qualitativ hochwertige Papier konnte vor allem in die nahegelegene Stadt Kyoto verkauft werden und so eröffneten sich auf diese Weise neue Handelswege. Der Okamoto-Otaki Schrein in Echizen ist der Frau gewidmet, die das Washi Papier einst in die Stadt gebracht haben soll und daher als Göttin des Washi gilt.
Jedes Jahr im Mai wird ihr zu Ehren ein Fest veranstaltet. Eine dieser Werkstätten, die auch heute noch auf traditionelle Weise Washi Papier herstellt, ist das Yanase Washi Studio.

Papier ist jedoch nicht das einzige Produkt von Rang, das in Fukui hergestellt wird. Das Handwerk der Messerherstellung, bekannt als Echizen uchihamono, soll einst von einem Schmied aus Kyoto nach Echizen gebracht worden sein. Noch heute werden die Produkte nach der alten Schmiedekunst in der Werkstatt Ryusen Hamono hergestellt und aufwendig von Hand geschliffen.
Diese Schmiedetechnik wurde damals zur Anfertigung der berühmten Samurai-Schwerter verwendet und sorgt noch heute dafür, dass die mit ihr gefertigten Messer in ihrer Natur außerordentlich langlebig und vor allem extrem scharf sind.
Neben Messern werden heutzutage auch viele weitere Küchenutensilien sowie andere Produkte wie z.B. Brieföffner in den Werkstätten hergestellt.
Empfohlener redaktioneller Inhalt
An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von YouTube, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen und wieder ausblenden.
Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.
Vielseitige Sehenswürdigkeiten in Fukui
Die Präfektur hat für die Einheimischen und ihre Besucher so einiges zu bieten. Auch die Tojinbo Felsen an der Küstenlinie laden als fantastisches Naturphänomen das naturverliebte Auge zum Staunen ein.
Die Tojinbo genannten Felsen erstrecken sich einen ganzen Kilometer entlang der Küstenlinie von Fukui. Im Laufe der Jahrtausende von den mächtigen Wellen des Meeres geformt, bieten sie heute einen Anblick, der sonst nur an zwei weiteren Orten der Erde zu finden ist. Die Klippen von Tojinbo selbst gelten daher als ein Naturdenkmal.
Die Felsen haben eine fünf- oder sechseckige Säulenform und bieten Liebhabern von Küstenlandschaften so einiges. Es besteht unter anderem die Möglichkeit, die kleine Insel Oshima zu besuchen, die von der Tojinbo-Küste aus leicht zu erreichen ist.
Die Strecke lässt sich sogar zu Fuß über den Wanderweg von Komegawaki bewältigen. Beliebt bei den Einheimischen sind auch die sogenannten Nami no hana „Blumen der Wellen“. Das sind blumenartige Gebilde aus Meeresschaum, die im Winter von den Meereswellen gebildet werden.

Bei den Ruinen der Asakura-Familie in der Nähe der Stadt Fukui handelt es sich um die Überbleibsel einer Burgstadt und ihrer Umgebung. Hier herrschte die Asakura-Familie des Daimyos 103 Jahre lang über fünf Generationen während der Sengoku-Periode.
Die Ruinen von Ichijodani wurden als besondere historische Stätten, besondere Orte von landschaftlicher Schönheit und als wichtiges nationales Kulturgut ausgewiesen.
Ichijodani, die von der Asakura-Familie regierte Burgstadt, hatte eine Bevölkerung von mehr als 10.000 Menschen. Die Wohnquartiere der Bewohner variierten in ihrer Größe je nach sozialem Status.
Auch wenn es erhebliche Unterschiede im Komfort gab, hatte jede Residenz ihren eigenen Brunnen, im Gegensatz zu jenen in Edo und Kyoto. Dort waren damals noch gemeinschaftlich genutzte Brunnen üblich.
Heute ist es möglich, jedes der restaurierten Gebäude zu betreten, um den Unterschied zwischen den Klassen und Berufen zu verstehen, etwa die Residenzen der Samurai-Krieger, der Textilhandwerker, der Bauern und des Dorfvorstehers.
Unweit der Asakura-Clan-Ruinen befindet sich der Ichijodaki-Wasserfall. Ein zwölf Meter hoher, majestätischer, weißer Wasserfall am Fuße des Berges flussaufwärts des Ichijoudani-Flusses. Bekannt ist dieser Wasserfall als die Stelle, an der Taicho, ein berühmter Shugendo-Mönch der Nara-Periode, die Gottheit Hakusan Daigongen verehrte und den Joukyouji-Tempel erbaute.
Es ist auch überliefert, dass Kojiro Sasaki, ein prominenter Schwertkämpfer des 16. Jahrhunderts, hier seine eigene Schwertkampftechnik namens Tsubamegaeshi entwickelte.
Die Blumenpracht in Fukui beim Daian-Zenji Tempel
Der Daian-Zenji-Tempel in der Präfektur Fukui bietet im Frühling und Sommer ein wahres Blumenmeer. Zusammen mit seiner prestigeträchtigen Geschichte, die mit dem Matsudaira-Clan verbunden ist, können Besucher im Juni blühende Schwertlilien und Hortensien erwarten, die das Gelände färben. Das Tempelgelände ist mit den blauen und violetten Farben dieser Blumen geschmückt, um den Sommer willkommen zu heißen.
Die Schwertlilien des Daian-Zenji-Tempels, die jedes Jahr Anfang Juni blühen, sind bekannt dafür, dass sie zu den schönsten überhaupt gehören. Zahlreiche Besucher strömen herbei, um die grazilen Blumen zu bewundern und sich in dieser entspannenden Umgebung von der traditionellen Musik berieseln zu lassen. Weiter entlang der Wege kann man Hortensienbüsche finden, deren volle Blütenköpfe in Rosa, Blau und Violett erblühen.
Natürlich sind Schwertlilien und Hortensien nicht alles, was der Tempel den Besuchern zu bieten hat. Zusammen mit vielen anderen Blumen wie Rosen und Pfingstrosen sorgt dieser Ort für Entspannung.
Das Leben in der Präfektur Fukui verläuft langsamer als in der Großstadt, daher ist sie ein großartiger Ort zum Entschleunigen und Entspannen. Eine Reise nach Fukui wird umso interessanter, wenn man sich hier die Zeit nimmt, all die schönen Landschaften und alten Schreine zu genießen.
Mehr zu der Präfektur findet ihr auf Japan Travel und auf der offiziellen Webseite der Präfektur Aichi.