Inari 稲荷 ist im japanischen Shintoismus die Gottheit Fruchtbarkeit, des Reises und der Füchse. Allerdings ist nicht festgelegt, ob es sich hierbei um einen weiblichen oder um einen männlichen Kami handelt.
Früher galt die Gottheit zusätzlich als Schutzherr der Schmiede und Händler. Dieser Zusammenhang ist heute allerdings nicht mehr wichtig.

Die Inari-Schreine
Wichtige Schreine der Gottheit sind zum Beispiel der Fushimi-Inari-Schrein in Fushimi bei Kyoto oder auch der Myogon-ji in der Präfektur Aichi.
Die Eingänge der Inari-Schreine sind meist durch zinnoberrote Torii und Statuen von Kitsunen markiert. Die Opfergaben bestehen aus Reis, Sake und anderen Nahrungsmitteln. Durch diese sollen die Gottheit und ihre Füchse freundlich gestimmt werden.
Abbildungen als alter Mann oder als Fuchs-Frau
Obwohl das Geschlecht des Kami unbekannt ist, ist eine der häufigsten Darstellungen die eines alten Mannes. Dieser trägt einen Sack Reis und wird von zwei weißen Füchsen begleitet. Ungefähr gleich oft findet man aber auch Bilder einer schönen Fuchs-Frau. Zusätzlich sind auch Darstellungen als reiner Fuchs weit verbreitet. Je nach Region unterscheidet sich das bevorzugte Geschlecht. Gleichzeitig wird Inari nachgesagt, dass der Kami in der Lage sei, seine Gestalt nach Belieben zu ändern.

Volksfeste mit Opfergaben
In einigen Teilen von Kyushu wird im November fünf bis sieben Tage vor dem Vollmond ein Fest mit einer Gebetszeit zu ehren des Gottes gefeiert. Hierbei opfert man Reis und erhält im Austausch O-mamori, also einen kleinen Talisman.
Eine bekannte Sage spricht davon, dass Inari jeden Frühling einen Berg herab steigt, wenn auf den Feldern die Aussaat beginnt. Nach der Ernte kehrt er (oder sie) für den Winter dorthin zurück. Beide Ereignisse werden als Volksfeste gefeiert.
Inari wird oft mit anderen Gottheiten in Verbindung gebracht. Neben Ebenbildern in anderen Religionen wie dem Buddhismus, gehen manche davon aus, dass die Gottheit zum Beispiel auch mit Izanami und Izanagi oder Susanoo gleichgesetzt werden könnte. Auch Uke-mochi, welche von Tsukuyomi ermordet wurde, könnte eine weitere Interpretation des Kami sein.
Inari und die Kitsune

Meistens wird Inari mit den sogenannten „Inari-Füchsen“ oder auch Kitsune dargestellt. Diese dienen der Gottheit als Boten. Manchmal werden sie allerdings auch als Erscheinungsform des Kami angesehen. Aus diesem Grund gelten sie in vielen Orten Japans als heilig.
Verschiedene Theorien erklären den Zusammenhang zwischen Kitsune und Inari
Es existieren mehrere Theorien, wie die Kitsune zu Inaris Boten und Dienern wurden. Die erste stammt aus einem buddhistischen Text des 14. Jahrhunderts und berichtet von einer Familie Füchse. Diese reiste zum Schrein auf dem Inari-Berg, um der Gottheit ihre Dienste anzubieten. Der Kami nahm dieses Angebot an machte sie zu den Bediensteten des Tempels.
Eine weitere Theorie bezieht sich auf das Verhalten echter Füchse. Diese trifft man oft in Reisfeldern oder deren Nähe auf der Jagd nach Nagetieren an. Die Tiere fressen für gewöhnlich den Reis und vernichten damit die Ernte. Dieses Verhaltensmuster gab den Füchsen das Erscheinungsbild als Beschützer der Reisfelder. Zusätzlich entsprach die Farbe der Tiere der des reifenden Reises und ihre Schwänze hatten Ähnlichkeiten mit den Garben.