Die Präfektur Hiroshima liegt in der Region Chugoku auf Japans größter Hauptinsel Honshu. Wegen der unterschiedlichen Landschaften beherbergt die Gegend viele National- und Naturparks.
Der Großteil von Hiroshima befindet sich damit auf dem japanischen Festland, allerdings sind auch etwa hundert vorgelagerte Inseln Teil der Präfektur, die in der Seto-Inlandsee liegen.
Die heutige Präfektur bildete sich aus dem damaligen gleichnamigen Fürstentum, welches die 1589 errichtete Burg Hiroshima und die darum entstehende Stadt als Zentrum hatte. Mit der Eingliederung der nahen Provinzen Aki und Bingo erreichte die Präfektur schließlich ihre heutigen Grenzen. Der Verwaltungssitz befindet sich in der gleichnamigen Stadt Hiroshima, welche im Zweiten Weltkrieg Ziel des weltweit ersten kriegerischen Einsatzes von Atomwaffen wurde und damit traurige Berühmtheit erlangte.
Hiroshima – die Stadt des Friedens
Mit dem Abwurf der Atombombe über Hiroshima am 6. August 1945 verloren mehr als 70.000 Menschen ihr Leben, viele weitere starben an den Spätfolgen. Die Detonationswelle und der anschließende Feuersturm vernichteten die Stadt fast vollständig. Nach dem Wiederaufbau wurde die Stadt zu einem wichtigen Industriezentrum und gehört heute zu den größten Städten Japans. Mehr als das aber ist sie ein Symbol für den Frieden und erinnert mit Denkmälern und Erinnerungsstätten an die damalige Katastrophe.

Der Friedenspark Hiroshima befindet sich im Zentrum der Stadt und beherbergt auf mehr als 120.000 Quadratmetern viele Gedenkstätten und Mahnmale, wie beispielsweise die bekannte Atombombenkuppel. Das ehemalige Gebäude der Industrie- und Handelskammer befand sich bei der Explosion fast direkt unter der Bombe, weswegen die Außenstruktur und die auffällige Kuppelkonstruktion beinahe unversehrt blieben.
Auch das Friedensmuseum befindet sich hier. Es ist in mehrere Abschnitte aufgeteilt, einer davon befasst sich mit der Stadt selbst und zeigt, wie Hiroshima vor und nach dem Atombombenabwurf aussah. Ein weiterer Teil widmet sich den Opfern der Katastrophe und bietet durch persönliche Gegenstände und Geschichten einen bewegenden Einblick.
Im Zentrum des Friedensparks befindet sich das sogenannte Kenotaph mit einer Liste der im Zuge des Abwurfes verstorbenen Personen. Diese wird noch heute erweitert und man findet zudem die Inschrift: „Lasse alle Seelen hier in Frieden ruhen, denn wir werden das Böse nicht wiederholen“.
Die Stadt Hiroshima bietet noch mehr
Auch wenn der Friedenspark ein unbedingtes Ziel sein sollte, bietet die Stadt noch einiges mehr. Mit dem Shukkei-en Garten findet man dort einen Landschaftsgarten, der im Stil einer Miniatur-Ansicht Japans Gebirge, Seen und Wälder in Kleinform darstellt. Als Wandelgarten ist er kreisförmig angelegt und schlägt letzten Endes die Brücke zur Vergangenheit mit einem Ginkgo Baum, welcher den Atombombenangriff überstanden hat und auch heute noch in diesem Garten zu finden ist.

Miyajima – die Insel des schwimmenden Schreins
Nur eine kurze Fahrt mit der Fähre von Hiroshima entfernt befindet sich mit der Insel Miyajima ein besonderes Highlight der Präfektur. Eigentlich ist der Name der Insel Itsukushima, aber da sie schon jahrhundertelang als heiliger Ort angesehen wurde und sich auf ihr mit dem Itsukushima Schrein eine besondere Religionsstätte befindet, wird sie allgemein Miyajima (wörtl. „Schrein-Insel“) bezeichnet.
Die Insel gehört neben Matsushima und Amanohashidate zu den drei schönsten Landschaften Japans. Allgemein bekannt ist sie vor allem durch ihren „schwimmenden“ Schrein – besonders wegen des vorgelagerten roten Torii, welches man bei Ebbe erreichen kann, bei Flut jedoch im Wasser steht. Die gesamte Schrein-Anlage selbst ist auf einem Holzgestell erbaut, das den Schrein bei hohem Wasserstand vermeintlich schwimmen lässt.

Der im Zentrum der Insel stehende Berg Misen gilt ebenfalls als spirituelles Zentrum und wurde angeblich von dem buddhistischen Mönch Kukai als asketischer Rückzugsort genutzt. Heute führen Wanderwege und eine Seilbahn auf den Gipfel. Von dort aus hat man eine gute Aussicht auf das Seto-Binnenmehr und die Küste.
Onomichi – eine von Hiroshimas Küstenstädten
Durch die Lage am Rand des Seto-Binnenmeeres besitzt die Präfektur Hiroshima viele schöne Küstenorte. Onomichi ist einer davon und besonders bekannt dafür, dass hier die sogenannte Shimanami Kaido beginnt. Diese Schnellstraße startet auf dem japanischen Festland und führt durch Brücken über mehrere Inseln im Binnenmeer. Sie gilt als eine der beliebtesten Fahrradrouten Japans. Zudem besitzt Onomichi eine Vielzahl an Tempeln, die man bei einer Wanderung auf dem Tempelpfad besuchen kann.
Hiroshima besitzt vielfältige Kulinarik
Wie jede Präfektur bietet auch Hiroshima besondere kulinarische Besonderheiten und viele davon sind sogar in ganz Japan bekannt und beliebt.
Besonders bekannt ist dabei das Okonomiyaki im Hiroshima Stil. Dabei handelt es sich um eine Art Pfannkuchen, dessen Basis aus Kohl und Eiern besteht. Das Gericht wird auch gerne als „japanische Pizza“ bezeichnet, weil man es nach Geschmack mit Toppings wie Fleisch, Meeresfrüchten oder Käse zubereiten kann. Die Besonderheit am hier zubereiteten Okonomiyaki ist, dass hierbei noch Nudeln in die Masse integriert werden.

Auch Austern gehören zur Spezialität der Region, besonders beliebt sind sie auf der Insel Miyajima, wo man sie nicht roh isst, sondern sie mit Butter oder Soßen auf einem Grill zubereitet. Sie werden direkt aus der Seto-Inlandsee gefangen und sind daher besonders frisch und qualitativ hochwertig.
Hiroshimas Vielfalt und der geschichtliche Hintergrund machen die Präfektur zu einem der großen Ziele auf den meisten Japanreisen. Wer mehr über die Präfektur erfahren möchte, findet viele Informationen auf Japan Travel.