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Asobimashou - Spielen rund um Japan

Namiji – bunter Fischfang mit Glück und Köpfchen

Leinen los und Segel gesetzt – „Namiji“ entführt euch in die bunte Meereswelt Südjapans. Mit eurem Fischerboot fahrt ihr aus, allerlei Getier aus dem Wasser zu angeln. Doch der Platz im Boot ist knapp und jeder Fang will gut überlegt sein. Nur mit der richtigen Mischung aus Köpfchen und Glück bringt ihr den wertvollen Fang zurück in euer Dorf.

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In der Reihe „Asobimashou“ stellen wir euch Spiele vor, die aus Japan stammen oder sich thematisch mit Japan beschäftigen. Vom traditionellen Karten- bis zum modernen Gesellschaftsspiel gibt es für Japan-Fans viel zu entdecken.

Mit „Namiji“ in die Meereswelt Japans

„Namiji“ ist das dritte und bisher neueste Spiel aus dem „Tokaido“-Universum von Spieleautor Antoine Bauza. Zehn Jahre nach dem Erscheinen von „Tokaido“, das wir euch bereits hier vorgestellt haben, fungiert „Namiji“ als unabhängiger Nachfolger der Japan-Reise für den Stubentisch. In Deutschland wurde „Namiji“ im Dezember 2022 vom Pegasus Spiele-Verlag veröffentlicht.

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Für „Namiji“ gilt zuallererst einmal, was wir schon bei „Tokaido“ und „Tokaido Duo“ lobend hervorgehoben haben: das Spiel sieht wie gewohnt gut aus. Kunterbunt und mit liebevoll detaillierten Zeichnungen auf Spielbrett und Karten macht sich „Namiji“ allein schon optisch gut auf dem Stubentisch. Dafür sorgen wie immer Illustrationen von Naïade.

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Gespielt wird „Namiji“ mit zwei bis fünf Spielern, gemeinsam wird eine Runde um das Spielbrett zurückgelegt. Am Zug ist immer, wer mit seinem Boot am weitesten zurückliegt. Gezogen werden darf soweit nach vorn, wie man möchte – aber maximal bis zum nächsten Hafen. An dem muss gewartet werden, bis auch alle anderen Fischerleute eingetroffen sind. Außerdem hat jedes Feld auf der Strecke eine eigene Funktion.

Fische in Namiji
Diese Fische sind garantiert frisch: aus dem Schwarm angelt ihr eure meiste Beute. Bild: Robert Fischer

Für „Tokaido“-Fans dürfte sich das sehr vertraut anhören. „Namiji“ greift das grundlegende Spielprinzip in weiten Teilen auf, führt aber auch viele Neuerungen ein, die das Spiel deutlich vom Vorgänger abheben. So gilt bei der Ankunft in Häfen entlang der Strecke nun nicht mehr: „wer zuerst ankommt, geht zuletzt“. Stattdessen dürfen sich die Spieler nun aussuchen, an welcher Position sie andocken wollen.

Clever gefischt ist halb gewonnen

Das zentrale Element in „Namiji“ jedoch ist das eigene Boot. Das hat jeder Spieler in Form eines eigenen Tableaus vor sich liegen. Am Anfang ist die Ablage des Schiffs noch leer, dafür sind vier Opfergaben mit an Bord. Die müssen im Laufe des Spiels zu Wasser gelassen werden, um die Götter zu besänftigen – wer das nicht schafft, bekommt für jede verbliebene Opfergabe Minuspunkte.

In der Ablage sammeln sich im Laufe des Spiels die gefangenen Fische. Denn in den Meeren von „Namiji“ wimmelt es nur so von bunten Meerestierchen – vier Fischarten in jeweils drei verschiedenen Farben verstecken sich unter den Wellen. Gefangen werden können sie entweder per Angel aus dem Schwarm – einem Stapel verdeckter Plättchen mit einzelnen Fischen – oder per Netz von einem Stapel gesonderter Netzplättchen, auf denen sich jeweils zwei exakt gleiche Fische finden.

Am Anfang regiert beim Fischen das Glück – doch mit der Zeit liegen immer mehr Fische im Schwarm offen, statt verdeckt, und ermöglichen es, gezielt nach bestimmten Exemplaren zu jagen. Das ist auch wichtig, denn nur mit der richtigen Kombination von Fischen in der Ablage gibt es zahlreiche Punkte zu gewinnen.

Namiji Boot
Die Ablage mit den richtigen Fischen zu füllen bringt Punkte. Bild: Robert Fischer

Damit es Punkte gibt, muss eine Reihe oder Spalte der Ablage jeweils mit Fischen der gleichen Art oder der gleichen Farbe gefüllt sein. Doch es ist auch möglich, eine Reihe mit weniger Punkten bewusst durch einen falschen Fisch wertlos zu machen, um dafür eine wertvollere fertig zu stellen. Die Jagd nach den passenden Fischen für die eigene Ablage und deren ideale Platzierung auf dem Boot ist die zentrale Herausforderung von „Namiji“.

Gute Mischung aus Strategie und Glück

Für „Tokaido“-Veteranen bedeutet das erstmal eine deutliche Umstellung. Dort war es möglich, mit verschiedensten Strategien das Spiel zu gewinnen. Wer in „Namiji“ aber das Fischen ignoriert, hat schlechte Karten. Das ganze Spiel dreht sich um den Fang der bunten Meeresbewohner – das ist durchaus positiv, denn es ermöglicht im Gegensatz zum Vorgänger ein deutlich strategischeres Spiel.

Neben der Fischerei gibt es aber auch in „Namiji“ weitere Punktequellen. Die Panorama-Bilder von „Tokaido“ haben es wieder ins Spiel geschafft und stellen diesmal wunderschön gezeichnete Delfine, Wale und Riesenkraken dar. Es darf zudem nach Garnelen gefischt werden, mit denen ein Push-your-Luck-Element ins Spiel kommt. Wer auf die Jagd nach Schalentieren geht, zieht nacheinander bis zu fünf Plättchen aus einem Stoffbeutel. In dem verbergen sich neben den begeherten Garnelen aber auch Krabben – zieht man in seinem Zug eine zweite Krabbe, verliert man sofort alle der aktuell gezogenen Garnelen.

Karten in Namiji
Wunderschön gestaltete Karten machen „Namiji“ zum Fest für die Augen. Bild: Robert Fischer

Außerdem gibt es an Schreinen Karten mit Bonuszielen, die am Spielende Punkte bringen können – etwa einen Fisch jeder Art und Farbe im Boot zu haben oder auf einer bestimmten Position ins Ziel zu kommen. Sie werden vor den anderen Spielern geheim gehalten und sorgen bis zur letzten Spielminute für Spannung.

Im Laufe des Spiels erhalten alle Boote zudem drei Verbesserungen aus den Häfen entlang der Reiseroute. Die können erlauben es etwa, beim Nutzen eines Panorama-Feldes zusätzlich eine Opfergabe loszuwerden, oder beim Angeln mehr als nur einen Fisch zu nehmen. Die Verbesserungen erlauben es, die eigenen Optionen entsprechend der persönlichen Ziele anzupassen und sind entscheidend für Sieg oder Niederlage.

Fazit

„Namiji“ ist ein gelungener Nachfolger für „Tokaido“, der aus der DNA des Vorgängers ein gelungenes neues Spielerlebnis macht. Das eigene Boot möglichst gewinnbringend mit Fischen zu füllen, ist erstaunlich unterhaltsam und praktisch ein eigenes Minispiel.

Nun ist „Namiji“ kein Spiel mit großen Konfrontationen – Möglichkeiten, den Gegnern direkt Schaden zuzufügen, gibt es keine. Doch die Auswirkungen, die das Blockieren bestimmter Felder haben kann, sind hier deutlich zu spüren. Den Gegner etwa gezielt daran zu hindern, eine Opfergabe zu Wasser zu lassen, macht sich direkt in Minuspunkten bemerkbar.

Und gerade zum Spielende entbrennt regelmäßig ein Kampf um die wenigen verbliebenen Angelplätze, wenn es darum geht, letzte Lücken in der Ablage zu schließen. Das motiviert dazu, die Spielweise der anderen Spieler im Auge zu behalten und nach deren Strategien Ausschau zu halten, während man seine eigenen Ziele möglichst verdeckt hält.

Da „Namiji“ nicht so tief in die japanische Kultur eintaucht wie sein Vorgänger, dürfte das Spiel auch für Nicht-Japanfans geeignet sein, denen viele Elemente in „Tokaido“ zu obskur waren. Das Fischerei-Thema erschließt sich für jeden ohne größere Schwierigkeiten.

„Namiji“ spielt sich in verschiedenen Gruppengrößen sehr gut, in Testspielen zeigte sich, dass vor allem bei drei Spielern besonders herausfordernde Runden zustande kommen. Außerdem bietet es sich an, alle Punkte erst zum Spielende zu zählen, anstatt bereits während der laufenden Runde. Das erhöhte bis zuletzt die Spannung.

Infos

Namiji – Familienspiel für 2 bis 5 Spieler
Empfohlenes Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 30 bis 60 Minuten
Veröffentlicht von: Pegasus Spiele
Preis: 39,99 Euro
Erhältlich unter anderem bei Amazon

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Mit einer neuen Variante des bewährten "Tokaido"-Systems ist "Namiji" eine sichere Empfehlung für Japanfreunde. Weniger Glück und mehr strategische Möglichkeiten machen das Spiel zudem interessant für kompetitivere Spieler.Namiji - bunter Fischfang mit Glück und Köpfchen