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Die Jubiläumsausgabe steht im Zeichen von Female Futures

Nippon Connection ONLINE startet am 9. Juni mit einem umfangreichen Film- und Kultur-Programm

Das Nippon Connection Filmfestival begeistert bereits seit 20 Jahren Zuschauer in Frankfurt am Main. Für das Jubiläum wollte man mehrere Locations in Frankfurt Rhein/Main ansteuern, doch aufgrund der Covid-19-Pandemie musste auch hier ein neuer Plan her.

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Für den Fall, dass das Corona-Virus von Asien auch nach Europa schwappt, behielt man sich bereits seit Mitte Februar einen Plan B im Hinterkopf. Diese Vorahnung hat sich leider bewahrheitet und so entschied man sich im März, das Filmfestival in diesem Jahr online stattfinden zu lassen, anstatt es ganz abzusagen. Seitdem wurde das Event vorwiegend aus dem Home-Office organisiert. Die Organisatoren, unter der Leitung von Marion Klomfaß, sind daher mehr als stolz, trotz alldem fast alle geplanten Filme und Veranstaltungen zeigen und stattfinden zu lassen, wenn auch in einer anderen Form als gewohnt.

Nippon on Demand

Die Nippon Connection feiert dieses Jahr ihr 20. Jubiläum und findet vom 9. bis 14. Juni statt. Insgesamt präsentieren sie 70 Kurz- und Langfilme in den Kategorien Nippon Cinema, Nippon Visions, Nippon Animation, Nippon Docs, Best of Nippon Connection, Nippon Connected und Nippon Kids.

Zuschauer haben die Gelegenheit die Filme und Dokumentationen über die Video-Plattform Vimeo on Demand zu sehen. Jeder Film kostet dabei 5,00 Euro, eine 10er Karte gibt es für den ermäßigten Preis von 40,00 Euro. Die Filme werden dann für 24 Stunden innerhalb des Festival-Zeitraums für den Käufer verfügbar sein. Neben dem kostenpflichtigen Programm dürfen sich die Zuschauer auch auf viele kostenfreie Live-Streams (wie gewohnt aus dem Künstlerhaus Mousonturm) freuen, der auf der offiziellen Website zur Verfügung gestellt wird. Die Besonderheit an dem Online-Filmfestival ist, dass die Filme teilweise weltweit gestreamt werden und somit eine noch größere Zuschauerzahl erreicht werden kann.

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Nippon Connection beschäftigt sich mit dem japanischen Frauenbild

Der Kulturfonds Frankfurt RheinMain, angeführt von Karin Wolff, unterstützt das diesjährige Event und fördert dabei stark die Thematik „Female Futures“. Die Frau steht dabei im Mittelpunkt. Filme, Dokumentationen und Animationen sollen das neue Frauenbild in Japan beleuchten und dabei auch Regisseurinnen, Schauspielerinnen und Dokumentarinnen in den Mittelpunkt stellen.

Besondere Highlights in dieser Kategorie stellen dabei die Filme „My Sweet Grappa Remedies“ der Regisseurin Akiko Oku und „Shape of Red“ von Yukiko Mishima dar. Auch der Film „The Journalist“ und die dazugehörige Dokumentation „i -Documentary Of The Journalist-“ beleuchtet das Leben einer Journalistin, die den Politikern des Landes kritisch und hartnäckig gegenübersteht, was in Japan leider noch immer eine Seltenheit ist, auch für männliche Journalisten.

Weitere Highlights

Ein weiteres Highlight des sehr umfangreichen Filmprogramms ist der letzte Film des im April verstorbenen Erfolgsregisseurs Nobuhiko Obayashi. Mit „Labyrinth of Cinema“ schafft er ein erneutes Spektakel, das zum einen ein Anti-Kriegsfilm aber gleichzeitig auch eine Liebeserklärung an den Film selbst ist.

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Die Nippon Connection 2020 zeigt auch den ersten komplett japanischen Film des deutschen Regisseurs Werner Herzog. Er ist ein renommierter Filmkünstler, der weltweit Fuß gefasst hat. Mit dem halb-dokumentarischen Drama „Family Romance, LLC.“ beleuchtet er eine Seite Japans, von der viele bereits einmal gehört haben. Es geht dabei um die echte Agentur Family Romance LLC, die falsche Familienmitglieder vermittelt. Werner Herzog setzte bei dem Low-Budget-Dreh auf unverbrauchte Amateurschauspieler/innen.

Auch in der Kategorie Nippon Animation hat das Filmfestival zwei Deutschlandpremieren auf Lager. Zum einen „Her blue Sky“, zum anderen „Hello World“. Letzter Anime-Film zeigt dabei eine perfekte Mischung zweier Animationsstile, dem Handgezeichneten und der Computeranimation.

Kulturelle Angebote über Live-Stream

Neben dem wirklich umfangreichen Filmangebot wollte die Nippon Connection auch in diesem Jahr nicht auf das japanische Kulturangebot verzichten. Rund 40 Veranstaltungen, die über Webinare und Livestreams an den Mann gebracht werden, hat das Online-Event zu bieten. Man darf sich auf Live-Konzerte und Vorträge live aus Japan, Großbritannien, Kanada, Frankreich und Deutschland freuen. Das Kulturangebot hat auch bestimmte Mitmachangebote wie Origami, Radiogymnastik, Zen-Meditation und Ninjutsu (Kampfsportart).

Auch an die Kinder hat man wieder gedacht. So ist ein Kochkurs mit leckeren Dangos, ein Japanischkurs, ein Manga-Zeichenkurs und eine Vorstellung des japanischen Papiertheaters Kamishibai geplant.

In Form von Podiumsdiskussionen redet man außerdem darüber, wie die Covid-19-Pandemie das japanische Kino beeinflusst hat, über das neue japanische Frauenbild und über zwei Jahrzehnte japanisches Kino der Nippon Connection. Die Zuschauer sind dazu eingeladen live über Zoom mitzudiskutieren.

Der erste Nippon Online Award

In den Kategorien Nippon Visions und Nippon Docs wird der erste Nippon Online Award, der von der Japan Visualmedia Translation Academy aus Tokio gestiftet ist, verliehen. Nachdem ein Film aus diesen beiden Kategorien fertig geschaut wird, darf der Zuschauer für diesen abstimmen.

Auch in Zeiten von Corona ist zu sehen, dass durch gute Organisation, Planung und leidenschaftliche Hingabe ein großes und interessantes kulturelles Event für Jedermann auf die Beine gestellt werden kann. Die Nippon Connection ist mit dem großen und umfangreichen Programm ein sehr gutes Beispiel dafür. Sie helfen den Fans des japanischen Films und der japanischen Kultur ein wenig Abwechslung in den neuen veränderten Alltag hineinzubringen.

Das komplette Film- und Kultur-Programm darf man auf der neu designten Website der Nippon Connection nachlesen.

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