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Das Tor zum kalten Norden

Miyagi – Die Präfektur der Katzen und Japans größtes Tanabata Fest

Als ein Teil der Region Tohoku befindet sich die Präfektur Miyagi an Japans Ostküste. Hier steht nicht nur erstklassiges Essen im Vordergrund, sondern ebenfalls die Allgegenwärtigkeit von Katzen. In der Präfektur gibt es nicht nur mindestens zehn Katzenschreine, sondern auch 51 Steinmonumente in der Form einer Katze.

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Innerhalb Japans galt die Präfektur Miyagi schon immer als ein Ort der natürlichen Schönheit. Die Hauptstadt Sendai wird auch liebevoll die Stadt der Bäume genannt, während die Präfektur für ihre schöne Küste und die reichhaltige Wildnis bekannt ist. Hier gibt es zudem zahlreiche schmackhafte Meeresfrüchte und Agrarprodukte, ganz zu schweigen von der berühmten Spezialität Gyutan (Rinderzunge).

Das Klima in Miyagi

Die Präfektur liegt im Nord-Osten Japans und ist ein Teil der Region Tohoku, die direkt nördlich von Tokio und unterhalb von Hokkaido liegt. Auch wenn die Region durch das Tohoku Erdbeben im Jahr 2011 stark in Mitleidenschaft gezogen wurde, hat sich Miyagi hervorragend erholt und seine Pracht weitgehend bewahrt.

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Etwa 300 km nördlich von Tokio gelegen, herrscht in Miyagi ein kälteres Klima als in der Hauptstadt und dennoch ist es in der nördlichen Tohoku Region eines der milderen. Mit seinen kühlen Sommern und schneereichen Wintern wird es von den Menschen als angenehmes Klima empfunden, in dem man gerne lebt. Zu beachten ist jedoch, dass aufgrund der topologischen Vielfalt Miyagis das Wetter in der Präfektur je nach Region sehr unterschiedlich ausfallen kann.

Miyagi Küste
Die Küste von Miyagi ist vielfältig. Foto: Titinono, Pixabay

Masamune Date, der bedeutendste Samurai der Präfektur

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In der Präfektur Miyagi wird das Vermächtnis eines bestimmten Mannes besonders deutlich. Sein Name ist Masamune Date (1567-1636). Dieser Samurai aus der turbulenten Sengoku-Zeit ist bekannt als der „einäugige Drache“. Er überlistete und besiegte Kriegsherren, bis er die Kontrolle über ein weitläufiges Gebiet gewann.

Im Jahr 1601 errichtete er die Stadt Sendai als seine Hauptstadt und begann mit ehrgeizigen Bauprojekten in seinem ganzen Land. Beeindruckende Tempel, Schreine und andere Wahrzeichen, die bis heute erhalten geblieben sind, errichtete er. Dazu startete er ausgedehnte Infrastrukturprojekte wie die Bewässerung und den Hochwasserschutz, die dazu beitrugen, Miyagi zu dem Reisanbaugebiet zu machen, das es heute noch ist.

Miyagi Masamune Date
Masamune Date. Foto: Public Domain

Noch heute ist Masamune für seinen ausgeprägten Sinn für Stil bekannt. Er und seine Männer waren unverkennbar, wenn sie in ihren tiefschwarzen Rüstungen auf dem Schlachtfeld erschienen, wobei Masamunes Helm eine aufsteigende goldene Sichel zierte. Als Mäzen von Kunst und Kultur zeigt sich sein Einfluss in den lebhaften Farben und prächtigen Holzarbeiten des Hachimangu Schreins von Osaki und des Zuihoden Mausoleums. Die Volkskultur, die während seiner Herrschaft Wurzeln schlug, lebt in vielen Festen in Sendai weiter, wie insbesondere dem Aoba Festival.

Masamune Date war zu Lebzeiten immer eine ehrgeizige Persönlichkeit. Zu keinem Zeitpunkt wurde dies deutlicher als im Jahr 1613, in dem er Hasekura Tsunenaga und seine Mannschaft auf eine Handelsmission nach Europa schickte. Sie trafen sich mit Papst Paul V. und dem spanischen König Phillip III. in dem Versuch, direkte Handelsbeziehungen aufzubauen.

Obwohl der Versuch aufgrund der zunehmend isolationistischen Politik des Tokugawa Shogunats letztlich erfolglos blieb, sind europäische Einflüsse in den Mustern auf der Kleidung der Familie Date, die im Sendai Stadtmuseum aufbewahrt wird. Sie sind auch in den Motiven zu erkennen, die das Innere des Mausoleums im Entsuin Tempel schmücken.

Katzen, Katzen und noch mehr Katzen

Bei Katzenliebhabern sollte die Präfektur Miyagi ganz weit oben auf der Liste der zu besuchenden Präfekturen stehen, denn neben Füchsen und wilden Rehen sind es vorrangig die Katzen, denen hier ganz besondere Aufmerksamkeit geschenkt wird. Neben zahlreichen Katzenschreinen und entsprechenden Statuen, die man überall in der Präfektur finden kann, ist es natürlich die als Tashirojima bekannte Katzeninsel, die unbedingt besucht werden sollte.

Ursprünglich auf die Insel gebracht, um die Verbreitung von Krankheiten einzuschränken, leben heute über 130 Katzen auf dieser kleinen Insel vor der Küste von Miyagi. Auch hier kann natürlich ein entsprechender Schrein nicht fehlen, der den pelzigen Bewohnern dieser Insel gewidmet ist. Der kleine Miyori Schrein ist ein guter Ort, um sich während der Erkundung der Insel ein wenig auszuruhen und das zuvor gekaufte Katzenfutter auszupacken. In der Regel dauert es nicht lange, bis die Katzen in Scharen zu einem kommen, um sich beköstigen zu lassen.

Der Fischfang ist seit Langem ein wichtiger Wirtschaftszweig auf Tashirojima. Die Fischer, die auf der Insel arbeiten, pflegten und beschützten seit jeher die halbwilden Katzen, weil sie glauben, dass diese ihnen Glück bringen werden. Dieser Tradition folgend wurde der kleine, katzengroße Schrein genannt Nekokamisama in der Mitte der Insel errichtet. Hier wird eine Katze geehrt, die versehentlich von einem herabfallenden Stein getötet wurde. Der Schrein selbst befindet sich an der Straße, die etwa auf halbem Weg zwischen den Dörfern Odomari und Nitoda verläuft.

Aufgrund des am südlichen Ende der Insel errichteten Manga-Camping-Resorts ist Tashirojima auch als Manga-Insel bekannt. Das Resort besteht aus mehreren Hütten in Form von Katzen, die von berühmten Manga Künstlern wie Ishinomori Shotaro, Chiba Tetsuya und Kimura Naomi gestaltet wurden. Jede Einheit verfügt über eine Küche, eine Toilette und ein Bad. Überdies gibt es natürlich auch Campingplätze.
Wichtig sei darüber hinaus anzumerken, dass es der Insel nicht viele öffentliche Einrichtungen wie Toiletten oder Verkaufsstellen gibt. Wer die Insel also besucht, sollte sich am besten genug eigenen Proviant mitbringen und den anfallenden Abfall dann wieder mit aufs Festland nehmen.

Das Tanabata von Sendai

Wie in jeder Präfektur Japans hat auch Miyagi seine eigenen Feste oder einen besonderen Fokus auf landesweit bekannte Festivitäten. Allen voran sei hier das Anfang August gefeierte Tanabata Matsuri zu nennen, welches in der Hauptstadt Sendai besonders groß und farbenfroh ist. In Sendai, wo Tanabata im Edo-Stil gefeiert wird, wurde das Fest ursprünglich Tanabata-san genannt. Masamune Date schrieb sogar 8 Gedichte zum Thema Tanabata. Diese Gedichte geben einen guten Einblick in die Festlichkeiten aus jener Zeit.

Ehrenamtliche Kaufleute ließen das Fest ursprünglich wieder aufleben, um die Rezession von 1952 zu vergessen. Sie begannen damit, die heute bekannten Tanabata Dekorationen anzufertigen. Menschenmassen strömten in die Stadt, um all die prächtigen Dekorationen zu sehen. Kurz darauf wurde das Datum der Veranstaltung an den neuen Kalender angepasst, sodass das Fest vom 6. bis 8. August stattfand. Ebenso wurde ein Dekorationswettbewerb auf der Tohoku-Industrieausstellung veranstaltet, um die Wirtschaft anzukurbeln.

Miyagi Sendai Tanabata
Auch beim Tanabata geht es um die eigenen Wünsche. Foto; Franckinjapan, Pixabay

Nach dem Krieg, im Jahr 1946, wurden 52 geschmückte Bambusstangen in dem niedergebrannten Ichibandori wieder aufgestellt. Im Jahr 1947 wurde Kaiser Showa mit einem sieben-farbigen Bogen aus 5000 geschmückten Bambusstangen begrüßt. Seitdem ist die Begeisterung für das Tanabata-Festival in den Einkaufsvierteln ungebrochen.

In späteren Jahren wandelte sich das Tanabata von einer Werbeveranstaltung für lokale Unternehmen zu einer touristischen Veranstaltung. Neben den Dekorationen erfreuen sich auch andere Attraktionen des Festes zunehmender Beliebtheit, wie z. B. Sportveranstaltungen, Workshops und gastronomische Angebote, die im Omatsuri Hiroba stattfinden. Das Fest, das jedes Jahr Besucher aus dem ganzen Land anlockt, hat sich zum größten Tanabata Festival in Japan entwickelt.

Vielseitige Köstlichkeiten der Präfektur

Bei Zunda-Mochi, einer beliebten Süßspeise aus Miyagi, wird Mochi-Reis mit einer Schicht köstlich pürierter Edamame bedeckt. Die zarte Süße dieser grünen Sojabohnen harmoniert perfekt mit der Textur des Mochi und ergibt einen süßen Snack.

Gyutan Yaki sind dünn geschnittene Stücke von Rinderzunge, die über einer offenen Holzkohleflamme gegrillt werden und ihren Ursprung in einer lokalen Yakitori-Bar in Sendai kurz nach dem Zweiten Weltkrieg haben sollen. Aufgrund der weichen Textur verbreiteten sich diese herzhaften Snacks schnell im ganzen Land und sind heute ein Standardgericht in vielen Bars und Restaurants.

Die Präfektur Miyagi ist ein Paradies für Austern-Liebhaber mit einer über vierhundertjährigen Tradition der Miyagi Kaki Austernzucht. Die Austern hier sind groß, süß und unglaublich saftig. Sie gelten als ein wahrer Schatz des Ozeans. Gegrillt, in einem Topf mit einheimischem Gemüse oder einfach nur roh serviert, sind die Miyagi Kaki ein echtes Kleinod der Region.

Harakomeshi ist eine Schüssel mit dampfendem weißem Reis, der mit Lachs und Rogen serviert wird. Oft wird Harakomeshi mit Lachsbrühe gekocht, was dem Reis eine zusätzliche geschmackliche Tiefe verleiht. Der leicht salzige, aber mit Umami angereicherte Rogen passt perfekt zu dem zarten Lachs und macht dieses Gericht zu einem festen Bestandteil der Ekiben genannten Lunchboxen.

Katzen und Feste in Miyagi

Die Präfektur Miyagi gilt als das Tor zum Norden von Japan und bietet daher verschiedene Klimazonen und eine vielseitige Kultur, die bis heute hochgeschätzt und daher bewahrt wird. Neben der berühmten Katzeninsel sollte auch die Hauptstadt Sendai auf keinem Trip durch Miyagi fehlen, wobei auch für kulinarische Genießer ein vielfältiges Angebot vorhanden ist.

Weitere Informationen und Reiseideen findet man auf der Tourismus-Seite der Präfektur Miyagi.

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