Das „schwimmende Torii“ vor der Insel Miyajima zählt zu den schönsten Anblicken Japans. Nach dreieinhalb Jahren Restaurationsarbeit steht das rote Holztor nun endlich wieder frei. Bis Dezember bietet sich Besuchern noch die Gelegenheit für besonders seltene Bilder.
Das berühmte Torii liegt in der Präfektur Hiroshima und gehört zum Itsukushima-Schrein auf Miyajima. Ebbe und Flut sorgen dafür, dass sowohl das Tor selbst, als auch Teile des Schreins für mehrere Stunden am Tag auf dem Wasser zu schwimmen scheinen.
Bis Ende November bieten sich besondere Blickwinkel am Torii
Das Meer, aber auch die vielen Besucher hatten dem Torii über die Jahre jedoch stark zugesetzt. Im Juni 2019 begannen darum Arbeiten zur Restauration des zum Welterbe zählenden Bauwerks. Dazu wurde es mit einem Gerüst und Netzen verhüllt.
Dreieinhalb Jahre dauerten die Arbeiten, nun ist es endlich geschafft: Die Gerüste rund um das Tor sind abgebaut, das leuchtend rote Holz ist enthüllt. Seit Anfang November lässt sich das Miyajima-Torii nun endlich wieder in voller Pracht bewundern.
Wer innerhalb des Novembers Miyajima besucht, hat dabei die Chance, einzigartige Fotoaufnahmen zu machen. Der Grund ist ein hundert Meter langer Holzsteg, der für die Bauarbeiten angelegt wurde und vom Ufer zum Tor führt. Der ist das letzte Überbleibsel der Restauration und wird erst im Dezember abgebaut.
Bis es soweit ist, ermöglicht der Schrein noch bis zum 27. November täglich von 9-12 Uhr seinen Gästen, den Steg zu betreten. Die können sich dem Torii so auch bei Flut nähern und das Bauwerk aus Blickwinkeln betrachten, für die sonst ein Boot notwendig ist.
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Über den Steg gelangen die Besucher zum Beispiel besonders nah an die sogenannten „Hengaku“-Schilder auf beiden Seiten des Torii, auf denen der Name des Schreins geschrieben steht. Die wurden erst vor rund einem Monat wieder am Tor befestigt, kurz nachdem mit dem Abbau des Gerüsts begonnen wurde.
Miyajima ist einer der wichtigsten Touristenmagnete Japans
Am Schrein freut man sich sehr über die Fertigstellung der Arbeiten. Eine der Priester sagte der Zeitschrift Asahi Shimbun: „Handwerker haben mit viel Eifer an dem Projekt gearbeitet, um das Torii an zukünftige Generationen weiterzugeben, und durch die Unterstützung und das Verständnis vieler Menschen liefen die Restaurationsarbeiten reibungslos.“
Schon mehrfach wurde das Miyajima-Torii im Laufe der Geschichte erneuert. Das aktuelle Tor ist bereits das neunte an dieser Stelle. Das ursprüngliche Tor wurde vermutlich im 12. Jahrhundert während der Herrschaft des Kriegsherren Taira no Kiyomori errichtet.

Mit einer Höhe von 16,6 Metern und einem Gewicht von 60 Tonnen gehört das Tor des Itsukushima-Schreins zu den größten in Japan. Im Zuge der Restauration wurden die Farben am Tor erneuert, die gesamte Struktur wurde aber auch gegen Wellen, Wind und Erdbeben verstärkt.
Nun setzt man auf Miyajima darauf, dass die Rückkehr des beliebten Fotomotivs zum Magnet für Besucher aus aller Welt wird. Bereits vor der Pandemie gehörte Miyajima zu einem der beliebtesten Orte für Reisende in Japan. Da mit den Besucherströmen aber auch mehr Bedarf für Investitionen und Reparaturen einhergehen, soll es in Zukunft ein „Eintrittsgeld“ von 100 Yen (ca. 0,68 Euro) für Besucher der Insel geben.