Anzeige
HomeJapan entdeckenMiyazaki - Natur und Sagen

Zwischen Küsten- und Berglanschaften

Miyazaki – Natur und Sagen

Die Präfektur Miyazaki liegt im süd-östlichen Teil von Japans Hauptinsel Kyushu und grenzt mit ihrer Küste an den Pazifischen Ozean. Nach Kagoshima ist sie die zweitgrößte Präfektur Kyushus.

Anzeige

Die heutigen Grenzen entsprechen denen der ehemaligen Provinz Hyuga. Wie alle Provinzen Japans wurde auch diese im Rahmen der Meiji-Restauration und der damit verbundenen Abschaffung der Fürstentümer aufgelöst. Für kurze Zeit wurde Miyazaki mit der Präfektur Kagoshima vereinigt, auf Drängen der Bevölkerung aber im Jahre 1883 wieder unabhängig. Verwaltungssitz ist die gleichnamige Hauptstadt Miyazaki.

Aoshima – Insel und Stadtteil von Miyazaki

Die Präfektur ist allgemein bekannt für ihr subtropisches Klima und die vielen Strände und Klippen, sodass es nicht verwunderlich ist, dass sie lange Zeit einer der beliebtesten Orte für Flitterwochen innerhalb Japans war. Auch wenn heute vor allem Okinawa und ausländische Reiseziele bei den Japaner*innen auf den oberen Plätzen beim Thema Strandurlaub stehen, ist Miyazaki noch immer eine beliebte Destination.

LESEN SIE AUCH:  Kumamoto – zwischen Bergen und Quellen

Ein besonderes Highlight von Miyazaki ist die Insel Aoshima, die zur Stadt gehört und durch die Yayoi-Brücke mit dieser verbunden ist. Der gleichnamige Ortsteil umfasst allerdings nicht nur die Insel selbst, sondern auch das umliegende Gebiet an der Küste.

Anzeige

Eine der bekanntesten Attraktionen ist das sogenannte „Waschbrett der Dämonen“ (jap. oni no sentakuita), eine die Insel umgebende Felsformation, die ihren Namen wegen der langen parallelen Furchen erhalten hat. Diese entstanden vor Millionen von Jahren durch Erosion und sind sogar von der Luft aus zu sehen.

Torii zum Aoshima Schrein.
Torii zum Aoshima Schrein. Bild: Kuv Ahmad

Aoshima ist zudem die Heimat von einer außergewöhnlichen subtropischen Pflanzengemeinschaft, die sich aus über 200 Arten zusammensetzt und daher als besonderes Naturdenkmal Japans gilt. Gleichzeitig ist die Insel offenbar schon seit der Frühzeit ein spirituelles Zentrum gewesen. Heute befindet sich dort der Aoshima Schrein, welcher 1501 errichtet wurde. Keramik-Funde weisen allerdings darauf hin, dass dort vorher bereits eine Art Schrein aus der Yayoi Zeit (300 v. bis 300 n. Chr.) gestanden hatte.

Sagen und Natur in Takachiho

Abseits der Küste befindet sich in den Bergen von Miyazaki die Stadt Takachiho, die mit ihrem sagenumwobenen Schrein und besonderer Landschaft aufwartet. Der dortige Amano Iwato Schrein ist der Sonnengöttin Amaterasu gewidmet und daher ein besonderes Heiligtum. Er befindet sich über der gleichnamigen Höhle, in der sich laut japanischer Sage ebendiese Göttin nach einem Streit mit ihrem Bruder versteckte, sodass die gesamte Welt in Finsternis verfiel.

Amano Iwato Schrein in Takachiho, Miyazaki.
Amano Iwato Schrein in Takachiho, Miyazaki. Bild: Mandy Bartok

Die übrigen Götter hielten nahe der Höhle Rat darüber, wie man Amaterasu wieder hervorlocken könnte und entschieden sich dazu, dass einer von ihnen einen seltsamen Tanz aufführen sollte. Durch die Musik und das laute Lachen wurde die Göttin schließlich wieder hervorgelockt. Noch heute wird diese Geschichte in Takachiho in Form von Theaterstücken beinahe täglich nahe dem Schrein aufgeführt.

Eine weitere Attraktion ist die dortige Takachiho Klamm, welche sich durch den Fluss Gokase gebildet hat, und vor allem für die besonderen Stein-Säulen bekannt ist. Bei gutem Wetter kann man die Schlucht mit kleinen Ruderbooten durchqueren.

Obi – das „Kyoto von Miyazaki“

Nur etwa eine Stunde Fahrt von der Stadt Miyazaki befindet sich die Stadt Nichinan. Der historische Stadtteil Obi wird dabei gerne das „Kyoto von Kyushu genannt“, da das traditionelle Stadtbild an die berühmte Stadt erinnert. Die Burg Obi und die umliegende Anlage versetzen Besucher*innen ebenso in die Vergangenheit, allerdings ist die Gegend ein Geheimtipp und wegen der Lage abseits der Hauptinsel Kyushu weit weniger touristisch.

Historisches Obi am Abend.
Historisches Obi am Abend. Bild: Iain Stanley

Kleine Gassen mit historischen Gebäuden und traditionellen Restaurants verleihen Obi ein besonderes Flair und wer sich für die Geschichte der Samurai interessiert, wird hier ebenfalls in kleinen Museen fündig.

Wandern im Kaeda Tal

Ein weiterer landschaftlich schöner Ort befindet sich ebenfalls fernab der Küste in der bewaldeten Region von Miyazaki: Das Kaeda Tal ist vor allem für Wanderer interessant und bietet verschiedene malerische Pfade. Diese führen teilweise am dortigen Fluss entlang, der hauptsächlich für sein kobaltblaues Wasser bekannt ist, wieder andere aber reichen tiefer in den dichten Wald in den bergigen Teil der Präfektur.

Natur im Kaeda Tal in Miyazaki.
Natur im Kaeda Tal in Miyazaki. Bild: Iain Stanley

Die Wanderwege sind unterschiedlich lang und reichen von einfachen Pfaden bis hin zu solchen, die eher für geübte Wanderer gedacht sind. Rund um den dortigen Parkplatz befinden sich außerdem BBQ-Plätze, welche in den Sommermonaten besonders von Familien genutzt werden.

Kulinarische Highlights von Miyazaki

Die Präfektur hat – wie alle Teile Japans – ihre ganz eigenen Spezialitäten und lokalen Gerichte. Besonders bekannt ist sie für ihre gleichnamige Rinderrasse, die gerne als „kleiner Bruder“ des Kobe Rinds bezeichnet wird und als ebenso zart gilt.

Ein weiteres beliebtes Gericht der Gegend ist das sogenannte Chicken Nanban, eine Art von frittiertem Huhn (jap. karaage), welches hier mit einer süßsauren Nanban Soße serviert wird. Angeblich hat es seinen Ursprung von ausländischen Einwanderern, die unter anderem auch die Idee, Fleisch und Gemüse mit Panade zu versehen und zu frittieren, nach Japan brachten.

Zudem ist Miyazaki bekannt für den dort gebrannten Shochu, einem alkoholischen Getränk aus Reis, Gerste oder Süßkartoffeln. Mit 38 Brennereien ist die Präfektur einer der Hauptproduzenten und ist landesweit für die besondere Qualität bekannt.

Die japanische Außenhandelsorganisation (JETRO) will Shochu im Ausland beliebt machen
Ein japanischer Handelsverband will den Menschen im Ausland Shochu näher bringen. Bild: Sushipaku

Mit der abgelegenen Lage ist Miyazaki ein eher unbekanntes Reiseziel in Japan, besticht dadurch aber mit viel unberührter Natur, uralten Sagen und einer Mischung aus Berg- und Küstenlandschaften. Mehr Informationen finden sich auf Japan Travel.

Google News button
Anzeige
Anzeige