Die Präfektur Oita liegt in der Region Kyushu auf der gleichnamigen Hauptinsel im südlichen Japan und ist bekannt für ihre unzähligen heißen Quellen.
Die heutigen Grenzen von Oita entstanden aus den historischen Provinzen Bungo und Buzen, welche im Zuge der Meiji Restauration und der damit verbundenen Auflösung der bis dahin bestehenden Fürstentümer zusammengeführt wurden. Der Name der Präfektur hat seinen Ursprung in den Chroniken von Bungo. Dort steht geschrieben, dass Kaiser Keiko die Gegend besuchte und dabei anmerkte, dass das Land „Okita-kuni“ genannt werden sollte. Okita bedeutet etwa so viel wie „viele/ weite Felder“, kuni ist das japanische Wort für Land. Im Laufe der Zeit änderte sich die Schreibweise und aus „Okita“ wurde das heutige „Oita“. Verwaltungssitz ist die gleichnamige Stadt.
Oita – Heimat der heißen Quellen
Es wird vermutet, dass Kaiser Keiko mit seiner Namensgebung der „weiten Felder“ die vielfältige Landschaft der Gegend gemeint hat. Denn die Präfektur besitzt neben langen Küstenstreifen vor allem üppige Wälder und bergige Landschaften, in denen man wiederum weite und große Hochlandebenen findet.
Eine weitere Besonderheit ist der Kirishima Gebirgszug, welcher ein Vulkangürtel ist und dafür sorgt, dass es in der Gegend eine Vielzahl an heißen Quellen gibt. Tatsächlich besitzt die Präfektur die meisten heißen Quellen in ganz Japan und bietet damit unzählige beliebte Onsen-Orte, an denen die Menschen das heiße Thermalwasser nutzen.
Die Höllen von Beppu
Eine der bekanntesten Gegenden und Onsen Orte ist dabei die Stadt Beppu. Sie liegt nahe der Küste und ist sowohl Kurort als auch Touristenattraktion. Besonders bekannt sind die sogenannten „Höllen“, japanisch jigoku. Dabei handelt es sich um Quellen, aus denen fast kochendes Wasser hervorsprudelt und die daher zum Baden viel zu heiß sind. Aufgrund des teilweise sprudelnd kochenden Wassers und den aufsteigenden, oftmals nach Schwefel riechenden Dämpfen erinnern die Quellen an das buddhistische Prinzip der Unterwelt und haben daher ihren Namen.
In Beppu gibt es acht solcher besonderen Quellen, die man bei einer Höllen-Tour durch die Stadt erleben kann. Besonders bekannt sind dabei die Umi-Jigoku, eine strahlend blaue Quelle, die so heiß ist, dass man in ihr Eier kochen kann (jap. Onsen-Tamago), die Oniishibozu-Jigoku, welche aus kochend heißen Schlammlöchern besteht, die milchig weiße Shiraike-Jigoku und schließlich die Tatsukai-Jigoku, ein Geysir, aus dem regelmäßig heiße Wasserfontänen schießen.

Onsen Eier, Sandbäder und Ryokan
Beppu hat neben den bekannten Höllen aber noch einiges mehr zu bieten. So findet man hier beispielsweise das „Kannawa Jigoku Mushi Kobo“, eine Einrichtung, in der man Speisen im Dampf der dortigen heißen Quellen zubereiten kann. Diese Garmethode machen sich die Einwohner*innen von Beppu schon lange zunutze. Überall in der Stadt kann man an kleinen Ständen gedämpfte Speisen finden, die auf diese Weise zubereitet werden. Auch die bekannten Onsen Tamago, also Eier, die im heißen Quellwasser gekocht wurden, kann man dort kaufen.
Eine weitere Besonderheit sind die Sandbäder an Beppus Stränden. Diese sollen besonders gut für die Haut sein und sind eine beliebte Attraktion bei Touristen. Man setzt sich in eine kleine Grube und wird anschließend mit dem warmen mineralhaltigen Sand bedeckt. Nach einer halben Stunde Entspannung wird man wieder ausgegraben.
Für noch mehr Wellness sorgen die vielen Onsen in den Ryokan Unterkünften Beppus, welche im Gegensatz zu den Höllen zum Baden nutzen kann. Dabei gibt es sowohl klassische kleine Unterkünfte als auch große Ryokan oder westliche Hotelkomplexe. Beinahe alle bieten dabei eigene Quellen für die Gäste an.
Yufuin – der zweitgrößte Kurort in Oita
Neben Beppu ist der kleine Ort Yufuin ebenfalls ein beliebtes Reiseziel für Onsen-Liebhaber*innen. Yufuin besitzt zwar keine „Höllen“ und ist deutlich kleiner und abgelegener als Beppu, dafür besitzt der Ort aber mit den vielen traditionellen Häusern einen besonderen Charme. Hier finden sich ebenfalls viele traditionelle Ryokan Unterkünfte, welche allesamt eigene Onsen Quellen für die Gäste anbieten. Zudem findet man in Yufuin auch Thermalbäder, die ausschließlich für Einheimische sind.

Die Umgebung wirkt sehr ländlich und hat einen besonderen Charme, Wanderer können am nahen Berg Yufu die Aussicht genießen und umliegende Seen machen Yufuin ebenfalls zu einem beliebten Reiseziel. Eine weitere Besonderheit ist das Yufuin Floral Village, eine Art Einkaufsviertel, das in seiner Optik an ein kleines Dorf in England erinnert und mit seiner außergewöhnlichen Optik viele Touristen anzieht.
Wandern in Oita
Die Präfektur bietet neben den vielen heißen Quellen auch ein Paradies für Wanderer: Der Aso-Kuju Nationalpark beispielsweise liegt teilweise hier und erstreckt sich noch weiter bis zur Präfektur Kumamoto. Der Name des Nationalparks basiert auf zwei lokalen Bergen, der aktive Vulkan Aso und der Berg Kuju, welcher mit seinen 1.787 Metern der höchste Gipfel Kyushus ist.
Die Gegend hat damit eine große Vielfalt an Wandermöglichkeiten zu bieten: üppiges Grasland, karge Vulkanlandschaften, große Waldgebiete und Hochebenen mit den einmaligen Feldern voller Azaleen eröffnen eine riesige Bandbreite und bieten damit auch unterschiedlich anspruchsvolle Wander- und Kletterpfade. Ein bekannter und beliebter Berg ist unter anderem der Mimata, der mit einer Höhe von1.745 Metern einen beeindruckenden Blick auf die Umgebung bietet. Die Gegend kann man mit Bussen oder dem Auto gut erreichen und besitzt auch eine große Anzahl an Unterkünften, in denen man sich nach der Wanderung entspannen kann. Meist haben diese auch heiße Quellen.

Die Präfektur Oita ist definitiv lohnend für alle, die gerne Wandern, sich für Wellness und Onsen interessieren und gerne abseits der Hauptinsel Honshu in Japan reisen möchten. Mehr Informationen finden sich auf Japan Travel.