Rund um den berühmtesten Fischmarkt Japans findet an diesem Wochenende das traditionelle Tsukiji Shishi Matsuri statt. Da der Tsukiji-Fischmarkt bald an einen neuen Standort zieht, dürfte das Straßenfest dieses Jahr das letzte Mal in gewohnter Form stattfinden.
Traditionelle Volksfeste in Japan – Der Vielfalt sind keine Grenzen gesetzt
Wer schon mal nach Japan gereist ist, der wird sie erlebt haben: die traditionellen und tief in der japanischen Kultur verankerten Volksfeste, die sogenannten Matsuri (祭り). Sie finden zu jeder Jahreszeit statt, variieren je nach Region und finden ihren Ursprung im shintoistischen und buddhistischen Glauben Japans. An den eindrucksvollen Festen erkennt man, dass die Japaner trotz dem Einfluss der westlichen Moderne konsequent an uralten Traditionen festhalten. Die Matsuri sind eine bunte Mischung aus Karneval, Straßenfest und religiöser Prozession. Ihren Höhepunkt finden sie prunkvollen Paraden, in denen lokale Gottheiten in einem Trageschrein durch die Gegend spaziert werden. Rund um die Prozessionen werden Trommeln geschlagen, traditionelle Tänze performt, es fließt reichlich Sake und kleine Stände am lokalen Schrein locken mit duftendem Essen und Spiel und Spaß für die Kinder.

Das Tsukiji Shishi Matsuri in Tokyo
Nur einmal in drei Jahren findet das außergewöhnliche Tsukiji Shishi Matsuri oder Lion Dance Festival in Tokyo statt. Für die Veranstaltung, die vom 09. bis zum 12. Juni stattfindet, werden Tausende Menschen erwartet. Der Eintritt ist wie gewohnt umsonst und es empfiehlt sich, am Straßenrand Platz zu nehmen, um die prunkvolle Parade mitzuerleben.
Ursprung und Geschichte – Der Namiyoke Inari Schrein
Lange bevor der berühmte Tsukiji Fischmarkt im Jahr 1935 seine Pforten öffnete, befand sich nur wenige Schritte von seinem nordöstlichen Eingang ein kleiner shintoistischer Schrein – der Namiyoke Inari Schrein. Das Bauwerk aus dem Jahre 1659 lag zu seiner Gründung noch direkt am Ufer und vor allem Seefahrer und Fischer beteten hier für gute Geschäfte und eine sichere Weiterreise. Aus dieser Zeit stammt auch der Name des Schreins, der sich mit ‚Schutz vor den Wellen‘ übersetzen lässt.

Mit der Eröffnung des Tsukiji-Marktes im Jahr 1935 nutzten viele Händler den kleinen Schrein, um hier für erfolgreiche Geschäfte zu beten und der Namiyoke Inari galt fortan als Schutzschrein des Marktes, der heute zu den größten Fischmärkten der Welt gehört und auf keiner Japanreise fehlen darf. Das kleine und auf den ersten Blick etwas unscheinbare Bauwerk beherbergt zwei riesige, geschnitzte Löwenköpfe.

Lion Dance Festival – Ein Matsuri im Zeichen des Löwen
Die Löwenköpfe gelten als Glückssymbole und werden alle drei Jahre im Juni durch die Straßen und Gassen des Stadtteils getragen. Dabei wird der schwarze, männliche Löwe von Männern und der rote, weibliche Löwenkopf von Frauen geschultert. Keine leichte Aufgabe, wenn man bedenkt, dass die prachtvollen Holzlöwen jeweils mehr als 700kg wiegen. Tausende Menschen strömen jedes Jahr in die Gegend rund um den Fischmarkt, um das traditionelle Löwenfestival zu bestaunen. Weil der Tsukiji Fischmarkt in Kürze auf ein neues Gelände verlegt wird und auch der Schrein dann an einen neuen Standort umzieht, wird das Festival vermutlich das letzte Mal auf dem jetzigen Areal stattfinden.

Mehr Infos findet ihr auf der offiziellen Homepage des Namiyoke Inari Schreins
Quelle: Namiyoke Inari Jinja Official