Im dritten Teil unserer Reihe Tokyo Guide widmen wir uns einer der beliebtesten Sehenswürdigkeiten Tokyos – dem Meiji-Schrein.
Der von einem dichten Wald umgebene Meiji-Schrein liegt im Herzen des pulsierenden Stadtteils Harajuku und gehört zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten Tokyos. Besonders zum traditionellen Neujahrsfest zieht es Millionen Besucher in das nationale Shintō-Heiligtum, welches auch als grüne Oase inmitten der Megametropole Tokyo bekannt ist.
Der Meiji-Schrein (jap. 明治神宮, Meiji-Jingū) liegt im Stadtbezirk Shibuya und ist nur wenige Schritte vom Bahnhof Harajuku entfernt. Er wurde zu Ehren des Kaisers Meiji und seiner Frau Shōken errichtet und am 01. November 1920 fertiggestellt. Das Hauptgebäude des Schreins wurde 1945 im zweiten Weltkrieg durch einen Luftangriff zerstört und erst 1958 im originalgetreuen Stil wieder aufgebaut.

100.000 Bäume und 70 Hektar Wald – Eine Oase inmitten der pulsierenden Großstadt
Zur Erbauung des Schreins im Jahre 1920 spendete das ganze Land 100.000 Bäume. Über 110.000 Menschen halfen damals dabei, die jungen Bäume rund um das Heiligtum herum in die Erde einzupflanzen. Heute säumen diese Bäume die breiten Kieswege, die zum Schrein führen und spenden den zahlreichen Besuchern Schatten. Schreitet man durch das beeindruckende Ni-no-Torii am Eingang des Waldes, dann ebbt der der Lärm der Megametropole Schritt für Schritt ab, bis er schließlich vollkommen verstummt. Nicht umsonst wird der Meiji-Jingū als grüne Oase inmitten Tokyos bezeichnet. Hier kann man zumindest in der Früh und bevor die zahlreichen Touristen kommen, etwas entspannen und die Seele baumeln lassen. Und das ohne weite Reisewege auf sich nehmen zu müssen oder etwas zu zahlen, der Eintritt im Meiji-Schrein ist umsonst.

Wein, Zeremonien und traditionelle Feste
Fast angekommen, sieht man auf der rechten Seite des Weges eine riesige Wand aus Sake-Fässern, japanischem Reiswein, der dem Schrein gespendet worden ist. Auf der gegenüberliegenden Seite finden sich jede Menge Weinfässer aus Frankreich. Allesamt Geschenke an den Schrein. Doch nicht nur die Wein- und Sakefässer sind ein beliebtes Fotomotiv für die zahlreichen Besucher. Auch japanische Hochzeiten und traditionelle Feste kann man hier manchmal bewundern. Am zweiten Montag im Januar, dem Tag des Erwachsenenwerdens, kommen lauter junge Japanerinnen in prachtvollen Kimonos hierher, um zu feiern oder für ihre Zukunft zu beten.

Neujahr am Meiji-Schrein
Besonders in der Neujahrsnacht und in den ersten Tagen des neuen Jahres kommen Millionen Menschen zum Meiji-Schrein um für Glück und Gesundheit im neuen Jahr zu beten. Dieser erste Besuch eines Schrein wird Hatsumode genannt und von den meisten Japanern – ob religiös oder nicht – durchgeführt. Zu den Festtagen strömen so viele Menschen hierher, dass die Polizei die Menschenmassen mit Signalen, Lautsprecheransagen und Absperrungen in die richtige Richtung lenken muss.

Für Glück und Gesundheit kann man aber nicht nur zum Jahresbeginn beten. Rechts von der Haupthalle sieht man Tausende kleine Motivtäfelchen, auf denen die Menschen ihre Wünsche und Hoffnungen verewigt haben. Wer genau schaut, der wird unzählige Holztäfelchen in seiner eigenen Sprache entdecken.
Sehenswert auf dem Gelände des Meiji-Jingū ist u.a. auch der Irisgarten, der schon zu Lebzeiten des Kaisers für seine Frau angelegt worden ist. Hier muss man allerdings ein paar Hundert Yen Eintritt zahlen. Im Schatzhaus (Homutsuden) werden historische Gegenstände aus dem Besitz des Kaisers ausgestellt und in der Meiji-Gemäldegalerie (Kaigakan) erinnern große Gemälde japanischer und westlicher Künstler an die Meiji Zeit, als Japan sich dem Westen öffnete.

Adresse:
Meiji Jingu
1-1 Yoyogi-Kamizono-cho,
Shibuya-ku,
Tokyo 151-8857
Öffnungszeiten:
Täglich geöffnet
Die Öffnungszeiten variieren je nach Monat, sind aber in der Regel zwischen 6 und 16-17 Uhr
Mehr Informationen zur Geschichte und zu traditionellen Festen und Events findet ihr auf der Homepage vom Meiji-Jingū.