Der Tokyoter Stadtteil Ikebukuro hat sich in den letzten Jahren zu einem echten Anlaufziel für Otaku und Liebhaber der japanischen Popkultur entwickelt. Nachdem es bei Fans lange unterm Radar geblieben ist, arbeitet das Viertel aktuell stark daran, sich einen neuen Ruf zu erwerben.
Das Anime-Fachgeschäft Animate hat mit der Eröffnung eines neuen gigantischen Flagship-Stores im Frühjahr 2022 seinen Teil dazu beitragen, den neuen Otaku-Hype im Viertel zu befeuern. Für das Jahr 2023 kann sich Ikebukuro über ein neues Anime-Highlight freuen. Ende Oktober soll in dem neuen Szene-Viertel die Anime Tokyo Station eröffnet werden, die einfach Anime Tokyo genannt wird. Mit dieser Bezeichnung will die Stadt verhindern, dass Besucher das Museum mit dem Bahnhof Tokyo verwechseln, der sich auf der anderen Seite der Stadt befindet.
Ikebukuro bringt sich als Szene-Viertel für Popkultur in Stellung
Das Archiv für Anime-Kunst befindet sich nur vier Gehminuten von der Ikebukuro Station entfernt. Die dreistöckige Anlage ist den japanischen Anime gewidmet und beinhaltet ein Archiv für Anime-Bilder und andere Materialien, die für die Produktion der beliebten Zeichentrick-Filme benötigt werden. Die Verwaltung für das Archiv wird bei der Stadt Tokyo liegen.
Die Gouverneurin von Tokyo, Yuriko Koike, stellte das Projekt selbst der Öffentlichkeit vor. Bei einer Rede unterstrich sie die Bedeutung von Anime für Japan und auch für die japanische Hauptstadt. Sie will sich dafür einsetzen, dass die gezeichneten Geschichten im Land mehr geschätzt und deren Potenzial mehr genutzt werden. Anime Tokyo soll zu einem Ort werden, an dem Menschen zusammenkommen und ihre Fantasie ausleben können.
Arbeit an einem Anime selbst erleben
Anime Tokyo wird im ersten und zweiten Stock sowie im Untergeschoss des Fujikyu Building East 5 in der Nähe des Minami Ikebukuro Parks untergebracht werden. In den Räumlichkeiten war früher das Schreibwarengeschäft Maruzen zu finden. Ein Archiv für Anime-Kunst wird im Keller des Gebäudes untergebracht, in dem Zehntausende von Kunstwerken aus verschiedensten Anime-Werken zu finden sind, darunter sind Produkte aus bekannten Serien wie Astro Boy. Für wechselnde Ausstellungen werden immer wieder neue, einmalige Kunstwerke für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Im Erdgeschoss sind Räume für Workshops geplant, in denen Besucher mehr über die Arbeit an Animationen aus erster Hand lernen können. Im zweiten Stock sind wechselnde Ausstellungen zu bekannten Anime geplant. Der angeschlossene Fan-Shop wird sein Angebot passend zu den Ausstellungen aufstellen. Die Eröffnung ist für den 31. Oktober geplant. Wer sich das Gedränge in Shibuya zu Halloween nicht antun möchte, kann in Ikebukuro eine interessante und lehrreiche Alternative finden.
