Der Manga „One Piece“ hat Kultstatus erreicht und das nicht nur in Japan. Fans überall auf der Welt fiebern mit den gezeichneten Figuren, die mittlerweile auch im Anime die Meere unsicher machen. Netflix arbeitet aktuell an einer neuen Realserie zur Reihe, wobei das Echo der Fans eher geteilt ausfällt, denn in letzter Zeit versuchten sich immer wieder Filmstudios an Real-Versionen bekannter Manga und erlitten damit des Öfteren eine Bruchlandung.
„One Piece“ gehört zu den meistverkauften Manga-Serien weltweit. Die Abenteuer des Piraten Monkey D. Ruffy und seiner Bande füllen mehr als 100 Manga-Bände und über 1000 Anime-Episoden. Eigene Movies sowie eine umfangreiche Palette an Merchandise vervollständigen das Piraten-Universum. Das Spektrum der Fans geht durch alle Altersstufen und Gesellschaftsschichten. Viele Leser sind mit der Reihe groß geworden und halten ihr bis heute die Treue.
Netflix erlitt bereits Realserien-Schiffbruch
Einige Fans blicken jetzt skeptisch auf die neue Serie, denn viele frühere Versuche großer Studios Anime und Manga als Realserie umzusetzen, erwiesen sich als sehr enttäuschend, vor allem für Liebhaber der Vorlage. 2017 versuchte sich Netflix an einer Verfilmung des Manga-Hits „Death Note“, die bei den meisten Fans durchfiel. Im Dezember 2021 stellte Netflix seine Real-Version von „Cowboy Bebop“ nach nur einer Staffel unerwartet wieder ein.
Es gibt viele Beispiele, in denen Hollywood und Japan sich gegenseitig befruchteten. Im Film „Blade Runner“, der 1982 entstand und dank Ridley Scott zum internationalen Erfolg wurde, gibt es viele Verweise auf Japan. Mit „Blade Runner: Black Lotus“ entstand 2021 ein in Japan sehr erfolgreicher Anime zur Film-Reihe. Streaming-Plattformen wie Netflix haben außerdem dazu beitragen, Anime einer breiten Masse an Zuschauern zugänglich zu machen und somit den Siegeszug der animierten Geschichten beflügelt.
Die Live-Action-Serie zu „One Piece“ soll noch in diesem Jahr erscheinen. Zuletzt konnte Netflix mit dem Anime und den Movies zum neuen Welterfolg „Demon Slayer“ große Erfolge feiern. Im Februar kündigte The Pokémon Company an, dass sie gemeinsam mit Netflix einen neuen Stop-Motion-Anime aus der Welt der kleinen Taschenmonster umsetzen will. 2021 war „Pokémon“ das wertvollste Franchise weltweit und konnte sogar Disney hinter sich lassen.

„One Piece“ in echt ist nur der Anfang
Weitere Hollywood-Projekte zu beliebten Anime wie Makoto Shinkais „Your Name.“ (2016) oder zur Mecha-Reihe „Gundam“ sind bereits in Arbeit. Anime haben im Vergleich zu Realserien den Vorteil, dass ihre gezeichneten Helden nicht während der Dreharbeiten erkranken können oder durch unkluge Kommentare in den Medien landen, wie es einigen Schauspielern bereits passiert ist. Zudem haben die Fans durch die gezeichneten stilisierten Vorlagen eine sehr genaue Vorstellung vom Aussehen der Figuren, das sich in echt nur schwer erreicht lässt.
Für den Film zu „Ghost in the Shell“ aus dem Jahr 2017 holte Hollywood bekannte Darsteller und Größen ins Team, trotzdem stieß der Film bei den Fans auf starke Kritik. Für die „One Piece“-Realserie suchte Netflix Darsteller aus, die bereits Realfilm-Erfahrung aus der animierten Welt mitbringen, trotzdem hält sich die Freude viele Fans auf die kommende Erweiterung des Franchise in Grenzen.
Ruffy, der Held der Geschichte und Piraten-Kapitän, schafft es im Laufe der Geschichte, immer mehr Gefährten um sich zu scharen. Viele Fans suchen in ihrer Welt meist erfolglos nach einem ähnlichen Charakter. Gerade weil er einen einfachen Charakter hat, kann er die Menschen begeistern und legt damit die Latte für seine Darsteller sehr hoch.