In Tamano, einer Stadt in der japanischen Präfektur Okayama, gibt es ein besonderes Gästehaus, das sich ganz der Otaku-Kultur widmet. Das „Uoi“ wurde von Ayako Kurita eröffnet und ist heute ein beliebter Treffpunkt für Otaku aus aller Welt.
Das Gästehaus befindet sich in unmittelbarer Nähe der Fähranlegestelle am Uno-Hafen. Das alte Gebäude beherbergte vor mehr als 100 Jahren das „Uoi Ryokan“, ein traditionelles Gasthaus und Restaurant.
Ein wahr gewordener Lebenstraum
Ayako Kurita wurde in Mito in der Präfektur Ibaraki geboren. Über das Fernsehen lernte sie in ihrer Grundschulzeit den Anime „Neon Genesis Evangelion“ kennen und lieben. Sie wurde schnell zu einem richtigen Fan der Serie und begann, Manga und Merchandise-Artikel zu sammeln. Ihre Begeisterung für Anime und Manga hat sie jedoch später als Teenagerin stets geheim gehalten.
Fans wie sie, die in Japan als „Otaku“ bezeichnet werden, wurden zur Zeit ihrer Jugend noch so sehr belächelt, dass sie sich nicht traute, mit ihren Mitmenschen offen über ihre Hobbys und Leidenschaften zu sprechen.
„Zu dieser Zeit waren Otaku nicht allgemein akzeptiert, und es war ohne weiteres akzeptabel, sie zu verachten“, so Kurita.
Nachdem sie jedoch während des Großen Ostjapanischen Erdbebens 2011 eine Situation überlebt hatte, in der es um nicht weniger als um Leben und Tod ging, beschloss Kurita von nun an nur noch das zu tun, was ihr am meisten am Herzen liegt.
Sie eröffnete ein Gästehaus für Menschen, die genauso große Anime- und Mangafans sind wie sie.
Heute verdient sie ihren Lebensunterhalt mit dem, was sie wirklich mag, und sie ist ihren eigenen Angaben zufolge fest davon überzeugt, „dass jeder andere das auch könnte“.
Ein Gästehaus für Anime- und Manga-Fans
Das „Uoi“ macht Fan-Träume wahr. Kurita hat viel Zeit in die Einrichtung ihres Gästehauses gesteckt und so einen Ort geschaffen, wo keiner die Liebe zu seinem Hobby und seinem Lifestyle verstecken muss.
Die Zimmer sind unterschiedlichen Themen gewidmet. In einem sind die Wände voll mit Anime-Postern und Plüschtieren und in einem anderen finden wir Wurfsterne und Ninja-Kostüme. Es gibt auch separate Ecken für Manga und für Figuren.
Bemerkenswert ist, dass in vielen Bereichen des Gebäudes das alte und traditionell geprägte Ambiente aus vergangenen Tagen noch erhalten geblieben ist. Hier und da findet man sogar noch das ein oder andere mit alten Gottheiten geschmückte Oberlicht.
Alle wichtigen Informationen rund um das „Uoi“ findet ihr auf der offiziellen Website des Gasthauses.