Mit Mirai Nikki landete Sakae Esuno weltweit einen Hit. EMA publizierte hierzulande sowohl die Hauptserie als auch deren zwei Nebengeschichten Mirai Nikki Mosaik und Mirai Nikki Paradox. Des Weiteren erschien pünktlich zur Manga-Comic-Convention 2014, auf welcher der Mangaka als Ehrengast anwesend war, der erste Band zu Esuno-senseis neuem Werk Big Order. Wir hatten die Gelegenheit, Sakae Esuno in Leipzig zu interviewen.
Sumikai: Wie gefällt es Ihnen in Deutschland, und welche Impressionen konnten Sie hier bisher gewinnen?
Esuno-sensei: Ich bin zum ersten Mal in Deutschland und fühle mich hier ganz wohl.
Sumikai: Welches deutsche Gericht schmeckt denn ihrer Meinung nach am besten?
Esuno-sensei: *lacht* Zum Mittag gab es Rinderrouladen und die haben mir sehr gut geschmeckt.
Sumikai: Wie entstand bei Ihnen der Gedanke, Mangaka zu werden? Haben Sie vielleicht Werke anderer Schöpfer als Inspiration für Ihre eigenen verwendet?
Esuno-sensei: Ich war ein großer Fan von Rumiko Takahashi und ihrer Werke, das gab mir den Anreiz Mangaka zu werden.
Sumikai: Lesen Sie in ihrer Freizeit Mangas von anderen Autoren? Haben Sie Lieblingstitel, die sie Manga-Lesern empfehlen würden?
Esuno-sensei: Früher habe ich oft Mangas gelesen, heute allerdings nicht mehr so viel. Ich schaue durchaus, welche Werke aktuell populär sind, aber wenn dann lese ich meinst nur kurz in den Titel hinein.
Sumikai: Wie kamen Sie auf die Geschichte von Mirai Nikki?
Esuno-sensei: Ich habe von einem Redakteur den Vorschlag bekommen, dass mein nächstes Werk etwas gruselig und kompliziert sein soll. Dafür habe ich mir 16 Geschichten ausgedacht und eine davon war Mirai Nikki.
Sumikai: Im Bezug auf beispielsweise das leichtere Zeichnen oder dessen Persönlichkeit, welchen Protagonisten aus Mirai Nikki mögen Sie am meisten und warum?
Esuno-sensei: Minene Uryuu ist mein Lieblingscharakter, mit ihr hatte ich am meisten Spaß und es gefiel mir, sie zu zeichnen. Aber im Grunde mag ich alle Charaktere, da kann ich keinen bevorzugen.
Sumikai: Die Liebesbeziehung in Mirai Nikki ist sehr speziell. Was inspirierte Sie dazu?
Esuno-sensei: Damals gab es in Japan sehr viele Probleme mit Stalker, deshalb wollte ich das Thema in Mirai Nikki mit einbauen und so entstand diese Liebesbeziehung.
Sumikai: In Mirai Nikki geht es ja teils hoch her, mussten Sie teilweise auch Szenen abändern oder umschreiben?
Esuno-sensei: Es gab ab und zu Szenen, die mein Redakteur zu hart oder zu gewalttätig fand. Yuno sollte beispielsweise in einer davon harmlos gegenüber Yukiteru sein, weil diese aber doch sehr beängstigen ausfiel, wollte mein Redakteur, dass die Szene umgeschrieben wird. Der Grund dafür war, dass der Leser kein zu schlechtes Bild von Yuno bekommen sollte.
Sumikai: Wie viel Mitspracherecht hatten Sie als Schöpfer bei der Anime-Adaption von Mirai Nikki? Waren Sie mit dem Endergebnis zufrieden oder hatten Sie das Gefühl, das bestimmte Dinge hätten besser umgesetzt werden können?
Esuno-sensei: Ich bin sehr zufrieden mit der Anime-Umsetzung. Beteiligt habe mich ebenso daran. Es gab wöchentlich ein 6- bis 10-stündiges Meeting, wo Details besprochen wurden. Normalerweise hätte ich mich nicht daran beteiligen müssen, aber mein Interesse an der Anime-Umsetzung war schon sehr groß, deshalb war ich so oft wie möglich beim Meeting dabei.
Sumikai: Im März wurde der erste Band von Big Order in Deutschland veröffentlicht. Für all die Manga-Leser, die ihn bisher noch nicht gekauft haben, wie würden Sie die Handlung von Big Order beschreiben? Kommt das Werk mit demselben Gesamtpaket wie Mirai Nikki oder sollten sich die Leser auf einige Überraschungen gefasst machen?
Esuno-sensei: Big Order beginnt mit einem Jungen, der vor 10 Jahren zufällig die Welt fast zerstört hätte. Dieses Geheimnis hütete er lange Zeit und es kommt schließlich ans Tageslicht. Seine Schwester wird dann von einer Armee als Geisel genommen und um diese zu befreien, muss er die Welt verändern beziehungsweise retten.
Big Order unterscheidet sich schon von Mirai Nikki. Die Ereignisse von Mirai Nikki spielen in einer kleinen Stadt ab, die von Big Order dagegen in einem größeren räumlichen Umfeld.
Sumikai: Der Protagonist von Big Order und Yukiteru sehen sich sehr ähnlich. Gibt es auch Gleichheiten in ihrer Persönlichkeit?
Esuno-sensei: Nein, ihre Persönlichkeit unterscheidet sich. Yukiteru ist sehr ängstlich, Eiji dagegen wird im Verlauf der Handlung im Geschehen immer mutiger und aktiver.
Sumikai: Der 5. Band von Big Order wurde im Februar in Japan publiziert. Haben Sie bereits Pläne, wie viele Volumes die Serie im Endeffekt haben wird? Vielleicht so viele Mirai Nikki?
Esuno-sensei: Aktuell denke ich, dass Big Order ungefähr zehn Bände umfassen wird.
Sumikai: Gibt es ein paar Dinge, die Sie den deutschen Manga-Lesern gerne sagen möchten?
Esuno-sensei: Ich bin sehr dankbar, dass ich in vielen Ländern so viele Fans habe. Für mich ist es ein unbeschreibliches Gefühl, dass ich Daheim meine Mangas zeichne und diese dann weltweit so populär ankommen. Ich bin da wirklich sehr dankbar und wünsche mir, dass Fans meine Werke genießen können.
Sumikai bedankt sich bei Sakae Esuno für das Interview auf der Manga-Comic-Convention.
Des Weiteren möchten wir uns bei Egmont Manga für das Ermöglichen dieses Gespräches danken.