Die Polizei der Präfekturen Fukuoka und Oita nahmen laut der Mainichi Shimbun und Asahi Shimbun Ermittlungen gegen das illegale Manga-Portal Mangamura auf. Sowohl Kodansha als auch drei weitere Verlage zeigten die Webseite aufgrund von Urheberrechtsverletzungen an. Diese ereigneten sich von Sommer bis Herbst 2017.
Bei der Anzeige geht es unter anderem um Titel wie Attack on Titan von Hajime Isayama und One Piece von Eiichiro Oda, die Mangamura seinen Lesern zu Verfügung stellte. Ob auch Shueisha und weitere Verlage das Portal anzeigten, steht nicht fest. Laut der Mainichi Shimbun nahmen andere Publisher ihnen gegenüber dazu keine Stellung.
Das Nachrichtenportal erklärte weiter, dass nach Aussage eines Experten eine Produktionsfirma auf den Seychellen die Domain für Mangamura besitzt. Die Zeitung berichtete zudem, dass die Domain einer anderen Webseite, die dieser Firma gehört, Ermittler zu einer US-Firma führte, die scheinbar von einem Japaner gegründet wurde. Die Ermittler erklärten der Zeitung, sie seien sich dieser Entwicklung bewusst und „verstärken ihre Ermittlungen“, um den Entwickler von Mangamura ausfindig zu machen.
Die japanische Regierung geht noch härter gegen Raubkopien vor.
Zuletzt forderte die japanische Regierung regionale Internet-Provider auf, den Zugang zu Webseiten mit Manga-Raubkopien, illegal angebotenen Manga-Magazinen oder anderen urheberrechtlich geschützten Inhalten zu sperren.
Die Regierung erwähnte in dem Zusammenhang, dass aktuell drei Webseiten im Visier wären: Mangamura, AniTube! und MioMio. Weitere kämen dazu, sofern sie gefunden werden. Laut der Mainichi Shimbun erzielt Mangamura monatlich mehr als 100 Millionen Leser. Auch nehmen die Besucher der drei genannten Raubkopie-Webseiten seit letztem August zu, da diese Portale bekannter wurden. Im selben Zuge sanken die Verkaufszahlen von digitalen Comics in Japan, wo die Zahlen seit 2012 am Steigen waren.
Japans Content Overseas Distribution Association (CODA) hat der Regierung mitgeteilt, dass zwischen September 2017 und Februar 2018 den Urhebern in Japan durch illegale Angebote im Internet ein geschätzter Schaden von mehr als 400 Milliarden Yen zugefügt wurde.
Erst vor Kurzem debattierte die japanische Regierung lediglich darüber, derartige Webseiten aus dem Netz zu nehmen. Auch schenkte NHK der Thematik Aufmerksamkeit und sammelte einige Statements aus der japanischen Manga-Branche.