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HomePopkulturMangaManga "Black Jack" wird mittels KI fortgesetzt

Ein neues Kapitel soll noch diesen Herbst erscheinen

Manga „Black Jack“ wird mittels KI fortgesetzt

Der Manga „Black Jack“ von Osamu Tezuka genießt bis heute Kultstatus. Er erschien zwischen 1973 und 1983 in Japan und erwies sich als so beliebt, dass er weltweit bereits in den verschiedensten Formen veröffentlicht wurde. Seit einiger Zeit läuft in Japan ein Projekt, um die Werke von Osamu Tezuka mithilfe von künstlicher Intelligenz fortzusetzen. Das Team kündigte nun an, dass es auch ein neues Kapitel „Black Jack“ geben wird, das voraussichtlich im Herbst 2023 erscheinen wird.  

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Im Rahmen des Projekts wurde vom Unternehmen Tezuka Productions Co. eine künstliche Intelligenz programmiert, die die Struktur vergangener Werke des Mangakas auswertete. Auch mit den Beziehungen zwischen die Figuren in „Black Jack“ wurden der Computer vertraut gemacht. „Black Jack“ ist die Geschichte eines Arztes, der ohne Zulassung praktiziert. Das Drama umfasst über 200 Einzelkapitel. Der Namensgeber der Geschichte, Black Jack, ist ein genialer Arzt, der seine Fähigkeiten gegen horrende Rechnungen zur Verfügung stellt. Osamu Tezuka, der selbst Arzt war, setzte in dem Manga viele seiner eigenen Erfahrungen und Vorstellungen um.

KI zeichnet Black Jack weiter, wie der Autor es hätte tun können

Die einzelnen Kapitel erschienen ursprünglich im Magazin „Shōnen Champion“ des Verlags Shūkan. Makoto Tezuka, der Sohn von Osamu Tezuka, ist ebenfalls einer der Organisatoren des Projekts. Er ist außerdem der Direktor von Tezuka Productions. Mit dem Projekt sollte ursprünglich ausgelotet werden, inwieweit künstliche Intelligenz bei der Erstellung eines Mangas helfen kann. Es wird jedoch stets betont, dass KI einen Mangaka niemals ersetzen könnte.

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Makoto Tezuka erklärte bei einer Pressekonferenz, dass die Idee, „Black Jack“ fortzusetzen, zwar seine eigene war, er aber selbst große Zweifel hatte, ob dies überhaupt machbar sei. Dass einige Fans die Vorstellung unerhört finden, dafür hat der Sohn des Künstlers ebenfalls Verständnis. Dennoch wollte man sich und die KI erneut herausfordern. Außerdem ist sich Tezuka sicher, dass auch sein Vater KI eingesetzt hätte, wenn er noch die Gelegenheit dazu bekommen hätte. Der verstorbene Zeichner befasste sich in seinen Werken viel mit der Entwicklung im Bereich Technologie. „Astro Boy“ ist einer seiner bekanntesten Manga, in dem es um einen kleinen Androiden geht, der lernt menschliche Gefühle zu zeigen.

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Entwicklung noch lange nicht abgeschlossen

Das Projekt wurde von der Fakultät für Wissenschaft und Technologie der Keio-Universität unterstützt. Auch dort ist man daran interessiert, wie Zeichner und KI zusammen eine neue Handlung und neue Beziehungen zwischen den Charakteren entwickeln, ohne die ursprüngliche Grundstimmung der Geschichte aus dem Auge zu verlieren. Die Organisatoren stellten einige Illustrationen vor, die mithilfe der KI erstellt wurden und in dieser Form niemals vom 1989 verstorbenen Tezuka hätten gezeichnet werden können. Unter anderem gibt es eine Darstellung, auf der Black Jack ein Smartphone in Händen hält.

„Paidon“ war das erste Projekt, das dank KI veröffentlicht wurde. Die Kapitel erschienen 2020 in der Anthologie „Morning“, die einmal pro Woche erschien. Hier zeichnete die KI den Manga so, wie es Osamu Tezuka wahrscheinlich getan hätte. Obwohl „Paidon“ noch viel Zuarbeit vonseiten des Zeichners erforderte, ist die KI mehr und mehr in der Lage, die Arbeit des menschlichen Zeichners zu übernehmen. Auf diese Weise kann eine völlig neue Art von Manga erstellt werden. Es gibt bereits Pläne, die Entwicklung von noch besseren Programmen fortzusetzen.  

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