Anime und animierte Filme sind mittlerweile so beliebt, dass es schwer ist, in diesem Bereich noch Neues auf den Markt zu bringen. Aber hin und wieder schaffen es kreative Köpfe doch noch, die Zuschauer zu überraschen.
Vor Kurzem verbreitete sich in den sozialen Netzwerken ein Clip mit dem Titel „Hidari“. Der Film wurde von Masashi Kawamura inszeniert und von Whatever Co. produziert. Anders als bei den meisten Stop-Motion-Videos verwenden die Verantwortlichen für den Film geschnitzte Holz-Puppen. Das Besondere an dem Clip ist, dass in den Actionszenen ein nahtloser Umgang in den Bereich des Anime geschaffen wird.
Ein Künstler ehrt einen Künstler
Die Hauptfigur der Geschichte ist Hidari Jingoro. Bei diesem handelt es sich um einen Künstler, der vermutlich im frühen 17. Jahrhundert in Japan gelebt hat. Obwohl einige Holzschnitzarbeiten erhalten sind, die ihm geschrieben werden, ist sein Leben so durchzogen von Legenden und Erzählungen, dass es kaum noch möglich ist, Wahrheit von Geschichte zu trennen oder zu belegen, ob es ihn wirklich gegeben hat. Viele Erzählungen widersprechen sich, allerdings taucht immer wieder die Tatsache aus, dass er einen rechten Arm verloren hat und sich anschließend „Hidari“ (Japanisch für „Links“) nannte.
Auch andere Künstler setzten Hidari in Szene, wobei dieser vermehrte Bezug auf die vielfältigen Erzählungen aus seinem Leben nahmen. Seinen Werken wird die Fähigkeit zugesprochen, dass sie real werden können. Im Clip nutzt der Künstler Schnitzwerkzeuge, um sich im Kampf gegen seine Gegner zu behaupten. Anders als in den meisten Samurai-Filmen gibt es hier keine Blut-Fontänen, sondern Jingoro sorgt für jede Menge Sägemehl. Der komplette Clip ist durchdrungen von der Liebe mit Holzarbeit.
Unterstützer gesucht
Obwohl das Video vorrangig auf Action setzt, nimmt es Bezug auf tatsächliche japanische Ereignisse, wie dem Bau der Burg Edo, an der Jingoro angeblich ebenfalls beteiligt war, bis hin zum Großen Band von Meireki, der den größten Teil der Stadt Edo verwüstete. Edo ist der Name der heutigen japanischen Hauptstadt Tokyo. Der echte Jingoro hatte angeblich eine Katze als ständigen Begleiter, die auch im Video immer wieder auftaucht.
Bisher existiert nur ein kurzer Clip mit der Geschichte von „Hidari“. Die Produzenten wollen mit diesem das Bewusstsein für das Thema schärfen und mittels einer Crowdfunding-Kampagne Geld sammeln. Diese läuft noch bis zum 25. April. Eine Vorführung des Pilot-Clips mit anschließender Podiumsdiskussion findet am 21. März auf dem Niigata International Animation Film Festival statt. Online sorgt der Film schon für Begeisterungsstürme, sodass die Umsetzung eigentlich kein Problem sein dürfte.