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Hardball Films holt einen der absoluten japanischen Anime-Klassiker erstmals auf Disc nach Deutschland

Chibi Maruko-Chan – Nostalgie meets Comedy

Die Geschichten von „Chibi Maruko-Chan“ erfreuen sich in Japan bis heute großer Beliebtheit. Die Reihe, die in Japan 142 Episoden umfasst, hat es zwar nur in Teilen nach Deutschland geschafft, konnte aber auch hierzulande viele Zuschauer von sich überzeugen.

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Momoko Sakura ist neun Jahre alt und für ihr Alter sehr klein. Deswegen wird sie von Freunden und ihrer Familie nur Maruko-Chan genannt. Die Anrede „Chan“ gilt in Japan als sehr niedlich und wird vor allem für kleine Kinder verwendet. Die kleine Maruko lebt zusammen mit ihrer Schwester, ihren Eltern und auch den Großeltern in einem Haus. Sie geht in die dritte Klasse, auch wenn sie der Schule lieber fernbleiben würde.

Die Geschichte spielt in den 1970-er Jahren in einer normalen japanischen Stadt. Maruko verlebt einen Alltag zwischen Schule, Familie und ihren Freunden, wobei ihre Fantasie des Öfteren mit ihr durchgeht. Oftmals erlebt sie, dass sich die Dinge anders entwickeln, als sie sich das wünscht, aber letzten Endes raufen sich alle Beteiligten wieder zusammen.

Chibi Maruko-Chan ist ein absoluter Klassiker in Japan
Die Familie Sakura Bild: Sakura Productions / Nippon Animation

Die Geschichte beinhaltet viele autobiografische Aspekte, da die Hauptperson Momoko Sakura nicht umsonst denselben Namen trägt, wie die Mangaka bei, der sich allerdings auch nur um einen Künstlernamen hält, denn die Künstlerin hinter „Chibi Maruko-Chan“ machte zeitlebens ein großes Geheimnis um ihr Privatleben. 

Die liebe Mühe mit dem Alltag

„Chibi Maruko-Chan“ gewährt einen Einblick in den Alltag einer normalen japanischen Familie, wobei mehrere Generationen scheinbar friedlich unter einem Dach leben. Die Eltern und Großeltern kümmern sich liebevoll um Maroku und ihre Schwester, wobei diese weniger Ärger verursacht, als die kleine Maruko, die vor allem durch ihre Tagträumereien des Öfteren für Unruhe in der Familie sorgt. 

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Die Probleme, die im Anime behandelt werden, passen nur noch teilweise in die Zeit und weisen noch einmal darauf hin, dass der Anime schon älter ist. Trotzdem bleiben Aspekte, wie Konkurrenz unter Geschwistern oder die Diskrepanz zwischen Schule und Freizeit zeitlos und sind heute noch genauso aktuell wie damals. Gleichzeitig gewährt die Geschichte auch Einblicke in den Schulalltag an japanischen Schulen, der sich von dem unsrigen doch unterscheidet.

Der Alltag in Japan Anfang der 1970-er Jahre
Maruko-chan und ihre beste Freundin im lästigen Schulalltag Bild: Sakura Productions / Nippon Animation

Viele haben eine klare Vorstellung, wie japanische Kinder sein müssen. Ähnlich wie Erwachsene sind sie höflich, bescheiden und unaufgeregt. Alles das ist Maruko nicht, die Kleine denkt oftmals nur ans Geld, ist vorlaut und ziemlich oft nur auf ihren Vorteil bedacht. Diese Eigenschaften sorgen dafür, dass die Geschichte unterhaltsam bleibt, denn man weiß nie genau, was sich die Kleine als Nächstes wieder ausdenkt. Gleichzeitig ist sie deswegen in Japan so erfolgreich.

Zeitreise mit Schönheitsfehlern

Der Anime zu „Chibi Maruko-Chan“ entstand um das Jahr 1990, was man der Serie stark ansieht. Die Animationen haben einen sehr eigenen Stil, auch wenn dieser sehr einfach gehalten ist. Trotzdem können die Figuren durch ihre Augen noch eine Vielzahl an Emotionen transportieren. Außerdem orientierten sich die Verantwortlichen sehr am Manga, der ebenfalls mit einfachen Zeichnungen überzeugt.

Zudem passt die Umsetzung gut zur Geschichte, denn es geht um den Alltag einer einfachen japanischen Familie. Dass einfache Animationen in bestimmten Fällen kein Nachteil sind, beweist auch der Anime „Cryon Shin-chan“, der die Shojo-Version von „Chibi Maruko-Chan“ ist, auch wenn dort alles noch weiter auf die Spitze getrieben wurde. Der Beginn der beiden Serien liegen zeitlich nicht weit auseinander und der Stil von Shin-chan überzeugt bis heute.

Die Probleme und die Begeisterung sind teilweise zeitlos
Zwar in die Jahre gekommen, aber trotzdem noch lange nicht erwachsen Bild: Sakura Productions / Nippon Animation

Ähnlich wie der Inhalt sind auch die Animationen veraltet, was der Beliebtheit der Serie bis heute keinen Abbruch tut. Die dargestellten Probleme sind für junge Zuschauer teilweise nur noch schwer nachvollziehbar, allerdings sind viele erwachsene Zuschauer mit der kleinen Maruko groß geworden, sodass der nostalgische Charme der Reihe bis heute die Zuschauer überzeugen kann.

https://www.youtube.com/watch?v=ZU-t3AXyDdQ&ab_channel=ChibiMarukoChannel 

Die harte Wahrheit

„Chibi Maruko-Chan“ ist eine der frühen Anime-Serie, die den Weg nach Deutschland gefunden haben. Das merkt man auch an den Sprechern, die sich zwar Mühe geben, aber nicht alle unbedingt richtig besetzt wurden. Da der Serie auf der Blu-Ray leider nur mit deutscher Tonspur vorhanden ist, fehlt es leider an Vergleichsmaterial.

Tanja Schumann gibt sich zwar als Maruko alle Mühe, allerdings klingt sie manchmal älter als ihr Charakter eigentlich ist. Da die Animationen nur extreme Emotionen bildlich zeigen, müssen die Sprecher viel mit ihren Stimmen ausgleichen, wobei sie sich Mühe geben. Vor allem beim Motzen, was Maruko doch des Öfteren tut, ist Schumann aber sehr überzeugend.

Die Synchronisation ist genauso wie die Animation ausbaufähig
Gut gewollt ist nicht unbedingt gut gemacht Bild: Sakura Productions / Nippon Animation

Bei neuen Anime eher untypisch gibt es bei „Chibi Maruko-Chan“ einen Erzähler, der für den Zuschauer einige Dinge erklärt, die viele Menschen in Deutschland wahrscheinlich nicht geläufig sind. Gleichzeitig gibt es auch immer wieder Kommentare zu den Handlungen ab, sodass zeitweise der Erzähler der eigentliche Star der Geschichte ist.

Alle 52 in Deutschland erschienen Folgen „Chibi Maruko-Chan“ erscheinen bei Hardball Films auf nur zwei Blu-Ray. Wenn man überlegt auf wie viele Discs manche Publisher kürzere Reihen packen, auf ein jeden Fall ein Vorteil, auch wenn leider die japanische Original-Tonspur fehlt. Die Discs liegen erneut im Digipack mit Schuber vor und als Extra gibt es in jeder Box einen großen Maruko-Sticker. 

Fazit

„Chibi Maruko-Chan“ ist in Japan ein zeitloser Klassiker, weil Maruko teilweise ganz anders ist, als man sich ein japanisches Kind vorstellt. Viele ihrer Fans sind mit der Kleinen aufgewachsen und haben viele Parallelen zu ihrem eigenen Leben erkannt und schätzen gelernt. Einige der Probleme passen aber nicht mehr in die heutige Zeit.

Trotzdem wissen die Abenteuer der kleinen Japanerin zu unterhalten. Der Anime ist auf den frühen 1990-er Jahren, was man vor allem den Animationen stark ansieht. Wer sich aber gern auf einen Nostalgie-Trip ins Japan der näheren Vergangenheit machen möchte, wird sich mit Maruko als Reisebegleiterin nicht langweilen. Der Erzähler sorgt außerdem dafür, dass auch Menschen, die mit Japan bisher nicht so viel am Hut hatten, alles verstehen.

Info
Name Chibi Maruko-Chan
Original Name: Chibi Maruko-Chan
Transkription:ちびまる子ちゃん
Studio: Nippon Animation
Deutscher Publisher: Hardball Films
Regisseur: Yumiko Suda, Tsutomu Shibayama
Musik: Noboyuki Nakamura
Erschienen am: Januar 2023
Synchronisation: Synch! Kino- & TV-Synchronisation GmbH
Länge: 52 Episoden
Freigegeben ab: ab 6 Jahren
Genre: Slice-of-Live, Comedy
Sprachen: Deutsch
Medium: DVD, Blu-ray
Bei Amazon kaufen

Unsere Meinung

Story
90 %
Animation
80 %
Synchronisation
83 %
Preis
91 %

Fazit

Chibi Maruko-Chan ist auf jeden Fall ein sehr unterhaltsamer Nostalgie-Trip ins Japan der 70-er Jahre. Die Animationen wirken aus heutiger Sicht zwar sehr einfach, unterstreichen aber zeitweise die Situationskomik. Obwohl die Hauptfigur der Reihe ein kleines Kind ist, haben vor allem ältere Zuschauer gewiss ihren Spaß an den manchmal recht skurrilen Abenteuer und Situationen, die so gar nicht mehr in unsrige heutige Zeit passen.
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Chibi Maruko-Chan ist auf jeden Fall ein sehr unterhaltsamer Nostalgie-Trip ins Japan der 70-er Jahre. Die Animationen wirken aus heutiger Sicht zwar sehr einfach, unterstreichen aber zeitweise die Situationskomik. Obwohl die Hauptfigur der Reihe ein kleines Kind ist, haben vor allem ältere Zuschauer gewiss ihren Spaß an den manchmal recht skurrilen Abenteuer und Situationen, die so gar nicht mehr in unsrige heutige Zeit passen. Chibi Maruko-Chan – Nostalgie meets Comedy