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Ein Anime mit weitaus mehr Tiefgang als erwartet

„Cross Ange: Rondo of Angel and Dragon“ – Was ist schon normal?

Mit Drachen, Mechas und einer gehörigen Portion Ecchi bietet „Cross Ange“, was das Herz jedes männlichen Anime-Fans höherschlagen lässt. Die Geschichte rund um eine gefallene Prinzessin kann aber auch weibliche Zuschauer in ihren Bann ziehen.

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Durch die Entwicklung der sogenannten Mana-Technologie sind die Menschen in der Lage, mittels Gedankenkraft Gegenstände zu bewegen und zu erschaffen. Kriege, Umweltverschmutzung oder andere Probleme scheint es in dieser utopischen Welt nicht mehr zu geben. Einzig die Norma, Menschen, die kein Mana anwenden können, gelten als Gefahr. Wird ein Norma entdeckt, bedeutet das für sie den Ausschluss aus der Gesellschaft. Die meisten Norma werden nach Arsenal, eine einsame Insel gebracht.  

Auch Prinzessin Angelise aus dem Haus Ikaruga ist davon überzeugt, dass Norma eine Gefahr sind und deswegen in ihrer Heimat Misurugi nichts zu suchen haben. Sie freut sich auf ihre offizielle Taufe, die als großes Fest geplant ist. Was Angelise nicht weiß, auch sie ist eine Norma und ihr Bruder Julio nutzt die Feier, um dies öffentlich zu machen. Angelise wird ebenfalls nach Arsenal geschickt, wo sie in Zukunft als Soldat in einem Kampf-Mecha als „Ange“ in den Krieg gegen Dragons ziehen soll, die die Welt immer wieder angreifen. Während Ange sich in ihrem neuen Leben zurechtfindet, lernt sie, mit welchen Opfern ihre vorherige Utopie erkauft wird. 

Als Prinzessin ist die Welt in Ordnung
Prinzessin auf Abwegen Bild: SUNRISE / Project Ange

Ob eine ausgestoßene Prinzessin die Richtige ist, ihre Welt zu retten, bleibt abzuwarten, vor allem, nachdem Ange erfährt, welche Mächte noch so im Hintergrund die Fäden ziehen. „Cross Ange“ sieht auf den ersten Blick aus, wie ein 0815 Anime, entwickelt aber im Laufe der Zeit einen Tiefgang, der mehr als überrascht.

„Normalität“ wird zum Verbrechen

Ecchi-Anime drehen sich meistens um gut ausgestattet junge Damen. An dieser Stelle bildet „Cross Ange“ keine Ausnahme, denn alle Norma sind weiblich. Während die meisten schon als Kinder enttarnt und nach Arsenal gebracht werden, ist Angelise (Ange, wie sie zukünftig genannt wird) schon eine junge Frau und hatte vorher ein mehr als gutes Leben, dementsprechend groß ist der Absturz. Denn die Norma werden größtenteils als Kanonenfutter für die Dragons betrachtet. 

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Die Serie stellt das Problem der Diskriminierung immer wieder gelungen dar. Während die Menschen ihren ruhigen Alltag leben, interessiert es sie nicht weiter, was mit den Norma passiert und warum diese einfach von der Bildfläche verschwinden. Anfangs vertritt auch Angelise diese Vorstellung und spricht sich dafür aus, dass Norma in „ihrer“ Welt nichts verloren haben. An Beispielen anderer Figuren wird diese Sichtweise noch untermauert, wobei der Anime nichts beschönigt.

Die Mischung aus Action, Drama, Fantasy und der ein oder anderen nackten Tatsache weiß mit einer vielschichtigen Story und unterschiedlichsten Figuren zu überzeugen. Gleichzeitig sorgen immer wieder auftauchenden Wendungen dafür, dass keine Langeweile aufkommt und der Zuschauer gespannt darauf wartet, wie sich die Geschichte weiterentwickelt. Am Ende der 25 Episoden ist man dann fast traurig, dass „Cross Ange“ schon vorbei ist.

Arroganz, oder Freundlichkeit
Prinzessin in ihrem neuen Element Bild: SUNRISE / Project Ange

 Es muss nicht immer die erste Garde sein

Der Anime stammt aus dem Jahr 2014, was man ihm auch ein Stück weit ansieht, was aber nicht weiter schlimm ist, denn der Inhalt kann über das eine oder andere stockende Bild in der Darstellung hinwegtrösten. Die Animationen sind generell aber gut gelungen und wie man es von einem Ecchi-Anime erwartet. Ange und ihre Gefährtinnen geizen nicht mit ihren Reizen, aber die Geschichte leidet auch nicht darunter.

In den ersten Folgen stehen die Erotik und der Fan-Service noch ziemlich im Fokus, dies fällt mit dem Fortschreiten der Handlung aber immer weniger ins Gewicht. Vielmehr wird der Fan-Service später ein wenig auf die Schippe genommen, wenn es dem jungen Tusk immer wieder in den unmöglichsten Situationen gelingt, mit dem Kopf im Schoß von Ange zu landen. Die ansonsten sehr ernste Handlung wird immer wieder von kleinen Slap-Stick- oder eben Ecchi-Szenen unterbrochen, die für eine Auflockerung sorgen.

Ein bisschen Ecchi schadet auch nicht
Wo die „Liebe“ hinfällt Bild: SUNRISE / Project Ange

Bei den Darstellungen der Mechas setzt „Cross Ange“ zwar auf bekannte Designs, allerdings können diese dadurch, dass sie in verschiedenen Formen auftauchen können, trotzdem beeindrucken. Vor allem Anges Villkiss kann sehr verschiedene Gestalten annehmen, in denen er unterschiedliche Fähigkeiten aufweist. Die Umsetzung der Mechas kommt ohne CG-Animationen aus, was aber nicht weiter stört. Die Kämpfe lassen optisch zwar noch Luft nach oben, aber insgesamt kann „Cross Ange“ auch von der Gestaltung her überzeugen. 

Einheit Ange, zurück ins Gefecht!

Die deutsche Übersetzung von „Cross Ange“ entstand in HYNWOOD in Heilbronn. Das Studio verpflichtete sowohl erfahrene Sprecher als auch welche mit weniger Erfahrung, was der Übersetzung aber keinen Abbruch tut. Die deutsche Tonspur passt sich sehr gut in den hohen Standard der Story ein. Die Sprecherinnen der wichtigsten Charaktere wissen zu überzeugen.  

Im zweiten Leben Kriegerin
Allzeit bereit Bild: SUNRISE / Project Ange

Die Pilotinnen/Soldatinnen und ihre Sprecherinnen stehen vor der Herausforderung, in zwei Welten bestehen zu müssen. Während die Mädchen im Gefecht mehr oder wenig strikt knappe Befehle befolgen und in einem militärischen Ton miteinander sprechen, sind sie in ihrer Freizeit nichts anderes als gewöhnliche junge Frauen, die sich auch gern mal anzicken.  

Vor allem Janina Dietz als Ange hat dabei keine leichte Aufgabe, denn die Prinzessin ist zu Anfang alles andere als sympathisch. Sie will lange ihre Situation nicht akzeptieren und stößt dabei ihre Kameradinnen immer wieder vor den Kopf. Das macht sie auch für den Zuschauer nicht sympathisch. Im Laufe der Zeit findet sie ihre Rolle und am Ende fiebert man dann doch mit, wie sie sich noch entwickelt. Ihre Zofe Momoka (Nicole Silbermann) ist das genaue Gegenteil der coolen Ange. Dietz und Silbermann funktionieren als Team in ihren Rollen wirklich gut.

Anime House veröffentlicht alle 24 Episoden in zwei Sammelboxen, wobei die Einzelvolumes in einem Schuber liegen. Volume 1 und 3 liegt ein Booklet bei, das weitere Informationen zu den Charakteren und ihren Mechas vermittelt, wobei vor allem Anges Villkiss so manche Überraschung bereithält.

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Fazit

„Cross Ange“ bietet inhaltlich mehr, als das Genre anfangs vermuten lässt. Die Charaktere sind vielschichtig und warten immer wieder mit Überraschungen auf. Die Mischung aus Mädels und Mechas sorgt für Unterhaltung und immer wieder unerwartete Begebenheiten sorgen dafür, dass die Geschichte nicht langweilig wird. Vor allem Anges Entwicklung hält die Zuschauer bei Laune.

Eine schöne Animation unterstreicht die abwechslungsreiche Handlung. Während die Mechas im ersten Augenblick teilweise ein wenig fantasielos wirken, zeigt sich später, dass in manchem mehr steckt, als man eigentlich erwartet. Eine gelungene deutsche Vertonung trägt ebenfalls zum Spaßfaktor bei.

Info
Cross Ange: Rondo of Angels and Dragons
Original Name: クロスアンジュ 天使と竜の輪舞
Transkription: Kurosu Anju Tenshi to Ryū no Rondo
Studio: Sunrise
Deutscher Publisher: Anime House
Regisseur: Yoshiharu Ashino
Drehbuch: Tatsuo Higuchi
Musik: Akiko Shikata
Erschienen am: 23. Februar + 7. April
Synchronisation: HNYWOOD GmkbH
Dialogregie: Markus Lange
Länge: 25 Episoden
Freigegeben ab: 16 Jahren
Genre: Ecchi, Action, Drama
Sprachen: Deutsch, Japanisch mit Untertitel
Medium: Blu-ray DVD
Bei Amazon kaufen

Unsere Meinung

Story
90 %
Animation
89 %
Synchronisation
85 %
Preis
85 %

Fazit

"Cross Ange" ist eine gelungene Mischung aus interessanten Charakteren, Action, Drama und Ecchi. Zwar geizen die Dame nicht mit ihren Reizen, aber dies steht nicht im Vordergrund. Nachdem es die Protagonistin dem Zuschauer zum Anfang schwer macht, sie zu mögen, wird man bald in die Geschichte gezogen und wartet gespannt auf die nächste unerwartete Entwicklung.
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"Cross Ange" ist eine gelungene Mischung aus interessanten Charakteren, Action, Drama und Ecchi. Zwar geizen die Dame nicht mit ihren Reizen, aber dies steht nicht im Vordergrund. Nachdem es die Protagonistin dem Zuschauer zum Anfang schwer macht, sie zu mögen, wird man bald in die Geschichte gezogen und wartet gespannt auf die nächste unerwartete Entwicklung. "Cross Ange: Rondo of Angel and Dragon" – Was ist schon normal?