Mit der vierten Volume der Reihe schließt der Anime „The Ancient Magus Bride“ („Die Braut des Magiers“), basierend auf dem Erfolgsmanga von Kore Yamazaki, die Geschichte um die Waise Chise erst einmal ab. Wie nicht anders zu erwarten, wird es am Ende noch einmal so richtig dramatisch.
Lindel meldet sich bei Elias und seiner Braut / Schülerin, weil eines seiner Drachen-Kinder entführt wurde. Elias will sich aus der Sache eigentlich heraushalten, allerdings beweist Chise, dass sie auch einen eigenen, sehr starken Willen hat, weswegen der Magier schließlich nachgibt. Die Recherche der Beiden führt sie in jenes Aktionshaus, indem Elias damals Chise ersteigert hat. Dort soll auch der Drache unter den Hammer kommen, dessen Magie allerdings vorher außer Kontrolle gerät.
Während des Versuchs das Junge zu retten, bekommt Chise deren amoklaufende Magie ab und wird verflucht. Einer ihrer Arme verwandelt sich in eine furchterregende Klauenhand, die bald für den Tod des Mädchens sorgen wird. Elias ist sehr besorgt und bereit, nach jedem Strohhalm zu greifen, um seine Braut zu retten. Als er in einem Alleingang Stella, Chises Menschen-Freundin, als Ersatz für sie opfern will, platzt ihr der Kragen. Chise wendet sich an die einzige Person, die ihr, wenn auch nicht uneigennützig, Hilfe offeriert, Carthapilus.

Ein Bund mit dem Teufel ist selten eine gute Idee, allerdings beweist Chise zum Ende hin endlich, dass sie auch genug Feuer in sich trägt, um sich gegen Elias durchzusetzen, auch wenn der es eigentlich nur gut meint. Das dramatische Ende passt zwar zur Grundidee der Geschichte, ist aber unterm Strich doch ein wenig zu dick aufgetragen.
Die widerspenstige Braut
Während Chise die meiste Zeit der Geschichte eher bereit ist, sich Elias und seinen Launen unterzuordnen, zeigt sie zum Ende hin, dass sie sich durchaus aus durchsetzen kann. Der Fluch, der sie eigentlich schwächen soll, scheint das Mädchen in ihrer Rolle als angehende Magierin sogar noch zu stärken. Dass Elias seine zukünftige Braut unter allen Umständen beschützt, hat er vorher schon des Öfteren bewiesen, dass er oftmals auch reichlich skrupellos agiert auch, deswegen erweist sich seine Lösung für die Zuschauer nicht weiter als Überraschung.
Auch der Story-Arc rund um Carthapilus muss zu einem Ende, auch wenn dieses nicht wirklich zu überzeugen weiß, insgesamt wirkt das Ende zu überladen, weil so gut wie alle wichtige Figuren der Reihe noch einmal einen Auftritt erhalten, was dann aber keiner so wirklich gerecht wird. Gleichzeitig entwickelt sich die Handlung sehr in Richtung Horror und dunkler Mystery, was auch nicht wirklich zur bisherigen Grund-Stimmung passen will.

Insgesamt bleibt der Anime der Geschichte rund um die „Braut des Magiers“ treu und sorgt wieder für allerlei Drama, Herzschmerz und einer Prise Romantik am Ende, sodass die Geschichte wenigstens noch einen versöhnlichen Ausklang erhält, auch wenn der Weg dorthin eleganter hätte gegangen werden können. Fans der Reihe werden allerdings mit dem Ende zufrieden sein und auch wer schön erzählte Fantasy-Geschichten mag, wird nicht enttäuscht.
Der dunkle Weg ins Licht
Eines der besonderen Merkmale in Stil von Kore Yamazaki ist die Tatsache, dass in vielen ernsten Momente auch immer wieder auf die eine oder andere Slapstick-Szene gesetzt wird, was der Anime in großen Teilen auch übernommen hat. Diese sorgten für eine nette Auflockerung, auch dramatischer Szenen. Diese Aspekte fallen zum Ende hin leider ziemlich weg, sodass diese Auflockerung fehlt, was die Story noch düsterer macht.

Zum Ende gibt es einen klaren Bruch, sodass die Geschichte versöhnlich endet. Dieser Teil ist vor allem für die weiblichen Zuschauer ein echtes Highlight, weil er stark auf die Romantik setzt, die anfangs im diesen Part der Geschichte leider ziemlich auf der Strecke bleibt. Deswegen wirkt das Ende insgesamt aber auch ein wenig unausgewogen, weil die Stilbrüche zu krass sind und man quasi von einem Extreme ins andere geschubst wird.
Insgesamt erweist sich auch die letzte Volume aber optisch als mehr als Gelungen, vor allem, wenn man es düsterer mag. Trotzdem erweisen sich die Bilder als sehr kontrastreich und bleiben auch dem grafisch hohen Niveau von „The Ancient Magus Bride“ treu, das das Wit Studio seit Anfang an etabliert hat. Das letzte Volumen ist anders aber optisch nicht weniger ansprechend.
Familiengeheimnisse
Das Ende „The Ancient Magus Bride“ ist gleichzeitig auch eine Reise in die Vergangenheit Chises, die ebenfalls alles andere als leichte Kost ist. Sie gibt aber auch Manuela Bäcker (Chika Hattori) die Gelegenheit ihre Fähigkeiten als Sprecherin zu zeigen. Innerhalb kürzester Zeit wird einer lebenslustigen jungen Mutter eine verzweifelte Frau, die alles versucht, ihre Tochter zu beschützen, nur um letztlich daran zu scheitern. Diese Veränderung setzt die Sprecherin äußerst passend um und unterstreicht damit noch das Drama der Situation.

Auch Jonas Minthe hat in der Rolle des Cartaphilus keine leichte Aufgabe, erweist sich seine Figur doch als gestörter, als man anfangs schon vermutete. Als Zuschauer ist man hin und her gerissen, zwischen Mitleid mit dem jungen Mann, der eine Gabe erhalten hat, die ihn völlig überfordert und dem Monster in das er sich in Laufe der Zeit verwandelt und das man noch einmal völlig neu kennenlernt.
Passend zum Inhalt ist die letzte Volume von „The Ancient Magus Bride“ auch insgesamt sehr dunkel gehalten, sodass es sehr gut zur Grundstimmung großer Teile der Handlung passt. Wie alle anderen Volumens gibt es wieder einen schönen Schuber. Alle Teile sorgen gemeinsam mit dem Sammelschuber des ersten Volumens für einen schönen Anblick im Regal.
Fazit
Das Ende von „The Ancient Magus Bride“ („Die Braut des Magiers“) ist alles andere als leichte Kost und muss sich zum Ende hin wirklich bemühen, um für einen halbwegs versöhnlich Ausklang zu sorgen. Wer Kore Yamazaki und ihre Geschichte aber kennt, der weiß, dass dieses doch geliefert wird. Des Anime ist vor allem Fantasy-Fans wärmstens ans Herz zu legen.
Die Mischung aus Action, Drama und einer Prise Romantik weiß bis zur letzten Minute zu unterhalten ohne allzu kitschig zu werden, sodass Zuschauer beiderlei Geschlechter ihre Freunde an der Geschichte haben werden. Wer bei seinen Anime außerdem Wert auf eine ansprechende grafische Umsetzung legt, sollte auf jeden Fall zugreifen, denn an dieser Stelle gibt es erneut nicht wirklich etwas zu beanstanden.
Info

The Ancient Magus Bride
Original Name: 魔法使いの嫁
Transkription: Mahou Tsukai no Yome
Studio: Wit Studio
Deutscher Publisher: Kazé
Regisseur: Norihiro Naganuma
Drehbuch: Koré Yamazaki / Aya Takaha
Musik: Jun´ichi Matsumoto
Synchronisation: Hamburger Synchron GmbH
Dialogregie: Stefan Brönneke
Dialogbuch: Achim Schmidt-Carstens
Freigegeben ab: 12 Jahren
Erschienen am: März 2020
Länge: 6 Episoden
Genre: Drama, Fantasy, Romance
Medium: DVD, Blu-ray