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Virtual Idol Hatsune Miku verzaubert jetzt auch auf dem PC

“Hatsune Miku: Project DIVA Mega Mix+” – SEGAs Rhythmusspaß im Mega-Pack

Fünfzehn Jahre ist es her, da betrat das virtuelle Idol Hatsune Miku die Bühne des japanischen Internets. Aus den seitdem entstandenen über 100.000 Songs der Sängerin hat sich SEGA die besten rausgepickt und in das neue Spiel “Hatsune Miku: Project DIVA Mega Mix+” gepackt. Zu altbekannten Songs wie „Senbonzakura“ bis zu neuen Stücken wie „Catch the Wave“ müssen im richtigen Takt Tasten gedrückt werden – ein Muss für alle Musikspiel- und Miku-Fans.

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Seit 2009 existiert die Project DIVA-Serie, produziert und herausgegeben von SEGA. Zum 10. Geburtstag der Reihe kam Project DIVA: Mega Mix für die Nintendo Switch heraus. Mit der Mega Mix+ Version versorgt SEGA nun nicht mehr nur den Konsolenmarkt, sondern bringt Hatsune Miku erstmals auf PCs weltweit, ganz bequem über die Platform Steam. Und nicht nur das, zum ersten Mal dürfen sich Fans auch über ein komplett in Deutsch übersetztes Interface freuen.

Project DIVA: Mega Mix+ – Umfangreicher als je zuvor und fair im Preis

Mit “Hatsune Miku: Project DIVA Mega Mix+” möchte Sega die virtuelle Sängerin feiern wie nie zuvor. Und das zeigt sich im schieren Umfang des Spiels. Bereits die Standard-Version enthält ganze 178 Songs – zum Vergleich, als mit Project DIVA F in 2014 das erste Mal ein Spiel der Reihe in Europa erschien, hatten Spieler die Auswahl zwischen 38 Titeln. Die Riesen-Auswahl des neuesten Ablegers macht den Preis von 39,39 Euro zum Schnäppchen. Im Repertoire haben Miku und ihr Team an Freunden und Freundinnen alle Genres von langsamen Balladen über knalligen Pop bis zu Metal-Songs.

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Für zusätzliche Songs können Spieler das “Extra Song Pack” erwerben. In dem sind für 34,99 Euro nochmal weitere 72 Titel enthalten. Mit rund 50 Cent pro Titel ist auch das völlig in Ordnung – viele Konkurrenz-Spiele verlangen deutlich mehr. Und wer von vornherein das Gesamtpaket möchte, kann mit der VIP Edition des Spiels für 59,99 Euro knapp 15 Euro sparen. Dann gibt es sofortigen Zugang zu allen 250 Songs von Project DIVA: Mega Mix+.

Songmenü in Project DIVA Mega Mix+
Aus der übersichtlichen Song-Liste wählen wir unsere nächste Herausforderung.

Spielerisch bleibt Project DIVA: Mega Mix+ den Arcade-Wurzeln der Rhythmus-Spiele treu. Eine Rahmenhandlung gibt es nicht, auch kein Freischalten von Liedern. Vom Hauptmenü aus haben wir nach einem unterhaltsamen Intro-Video direkten Zugriff auf alle Lieder. Jeder Song ist dabei in vier bis fünf Schwierigkeitsgraden verfügbar – die höchsten davon werden erst freigeschaltet, wenn wir den Grad “Schwer” gemeistert haben. Bis das geschafft ist, braucht es ein paar Anläufe.

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Um sich in der gewaltigen Song-Bibliothek zu orientieren, können die Songs nach ihrer jeweiligen Schwierigkeit sortiert werden, auch das Springen zu bestimmten Buchstaben ist problemlos möglich. Die Lieblingssongs werden mit einem Knopfdruck in einer Favoriten-Liste gespeichert. Ein kleines “Neu”-Zeichen verrät uns auch sofort, welche Songs wir bisher noch gar nicht angerührt haben.

Gelungener Port von Konsole auf PC

Spielen lässt sich Project DIVA: Mega Mix+ mit Tastatur oder Controller, wobei letzteres die empfohlene Variante ist. In den Optionen kann die Tastaturbelegung frei gewählt werden, ebenso lässt sich die Grafik anpassen. Sehr hohe Ansprüche an die Hardware stellt das Spiel nicht und sollte auch auf älteren Systemen laufen. Die Portierung von Konsole auf PC ist SEGA gut gelungen, im Test lief das Spiel flüssig und ohne Fehler. Auch die Ladezeiten sind wunderbar kurz.

Wer jemals ein Rhytmus-Spiel gespielt hat, wird sich in Project DIVA: Mega Mix+ schnell zurechtfinden. Doch auch für Neulinge gibt es beim Start des ersten Songs erstmal ein kleines Tutorial, dass auch jederzeit wiederholt werden kann. Zu Hatsune Mikus Ievan Polka lernen wir die Grundlagen des Spiels: Auf dem Bildschirm erscheinen farbige „Noten“, dann schwebt ein passendes Gegenstück herein, sobald beide sich überlappen, drücken wir die richtige Taste.

Spielszene aus Project DIVA Mega Mix+
So wenig ist auf dem Bildschirm selten los. Oft fliegen euch Noten nur so um die Ohren. Bild: SEGA

Vier Symbole gibt es, passend zu den vier Haupt-Tasten auf einem Controller bzw. den Pfeiltasten auf der Tastatur. Machen wir alles richtig, beginnt Miku zu singen und wir bekommen Punkte. Je genauer wir den Takt getroffen haben, umso mehr. Verpassen wir einen Beat, stoppt der Gesang kurzzeitig.

Dazu kommen sogenannte Slider, gelbe Pfeile, im Bild. Um die zu treffen bewegen wir auf dem Controller einen der Sticks in die entsprechende Richtung, auf der Tastatur reicht auch hier ein Tastendruck. Ab und an gibt es sowohl Slider als auch normale Beats in einer “Hold”-Variante. Dann muss die Eingabe kurz gehalten werden. Außerdem können auch mehrere der Eingaben gleichzeitig auftauchen und müssen dann zusammen gedrückt werden.

„Nicht verloren“ heißt noch lange nicht „Geschafft“

Am Ende des Songs bekommen wir schließlich eine Auswertung, die unsere Leistung mit einem Rang bewertet, sowie einige “VP” genannte Punkte. Hier erfahren wir auch, ob wir den Song überhaupt geschafft haben. Denn Projekt DIVA: Mega Mix+ setzt zwei Maßstäbe für Erfolg an. Am oberen Bildschirmrand sehen wir während des Spiels eine Gesundheitsleiste. Jede verpasste Eingabe senkt die Leiste, jede erfolgreiche füllt sie.

Fällt die Gesundheit auf null, ist der Song vorbei. Die gute Nachricht: das System verzeiht einiges, verlorene Gesundheit lässt sich auch bei einem schweren Lied recht gut wiederherstellen, solange man einen ausreichenden Teil der Noten trifft. Zudem bietet das Spiel eine “No Fail”-Option, die uns unverwundbar macht und uns den Song in ganzer Länge spielen lässt.

Miku in buntem Kostüm
Eines der vielen, vielen, vielen Kostüme für Hatsune Miku, die ihr im Spiel freischalten könnt. Bild: SEGA

Bis zur letzten Note durchgehalten zu haben reicht aber nicht aus. Um einen Song tatsächlich als “Geschafft” abhaken zu können, müssen wir auch eine bestimmte Punktequote erfüllen. Die ist umso höher, wenn wir einen höheren Schwierigkeitsgrad wählen. Wird die Quote verfehlt, gibt es gerade mal eine lächerlich kleine Zahl an “VP” als Trostpreis. Ob man bei der Zielerfüllung im Plan liegt, kann man schon während des Songs auf einer Fortschrittsleiste am unteren Bildschirmrand beobachten.

Keine Langeweile auch bei einfachen Songs

Sehr positiv ist dabei, dass Project DIVA: Mega Mix+ uns von Anfang an fordert. Auch die einfachsten getesteten Songs sind nicht nur simples Knöpfchendrücken im immer gleichen Takt, sondern fordern Aufmerksamkeit und Beteiligung. Langweilig wird es also auch dann nicht, wenn man mit den hohen Schwierigkeitsgraden nichts anfangen kann und einfach Spaß an Musikspielen hat.

Ganz perfekt ist aber auch Project DIVA: Mega Mix+ nicht. Zum einen kann es auf dem Bildschirm ganz schön chaotisch zugehen, was die Orientierung erschwert. Denn zu jedem Song läuft im Hintergrund ein Musikvideo ab. Gerade bei Videos mit grellen Farben und ständig wechselnden Bildern kann es vorkommen, dass wir neu aufgetauchte Eingaben und hereinfliegende Symbole nicht bemerken oder aus den Augen verlieren. Das ärgert, hier hätte sich sicherlich etwas an der grafischen Gestaltung ändern lassen, um die wichtigen Informationen für die Spielenden besser hervorzuheben.

Bei Mehrfacheingaben schwächelt das Spiel

Größter Kritikpunkt in unserem Test waren zudem die Mehrfacheingaben, also wenn das Spiel von uns fordert, mehrere Tasten zugleich zu betätigen. Die tauchen in Form zweier durch eine Linie verbundener Symbole auf. Soweit kennt man das von vielen Musikspielen. Aus unerfindlichen Gründen liegen die beiden Symbole aber bei vielen Songs so weit auseinander, dass sie mit einem Blick gar nicht zu erfassen sind.

Die gefürchteten Doppelnoten
Auf einem breiten Bildschirm braucht es Chamäleon-Augen, um diese Noten schnell genug zu erfassen.

Wenn eines der Symbole am linken und das andere am rechten Rand des Bildschirms erscheint, dann ist man bei einem breiten Bildformat aufgeschmissen. Noch verrückter ist, dass einige Songs verlangen, dass man alle vier Eingabetasten gleichzeitig drückt. Ob die Entwickler hier erwarten, dass wir mit der flachen Hand auf den Controller schlagen um alle zu erwischen?

Ganz ausschalten lassen sich die verbundenen Noten leider nicht, es bleibt daher uns überlassen, Strategien zur Bewältigung zu überlegen. Eine davon bietet das Spiel zum Glück direkt in den Optionen. Denn dort können wir auswählen, wie genau die Noten aussehen sollen, auf die wir reagieren müssen. Standardmäßig werden bei der Verwendung der Tastatur Pfeile angezeigt, bei der Verwendung eines Controllers die Buchstaben eines Xbox-Controllers. Aber auch die Beschriftungen der Nintendo Switch und die Symbole des Playstation-Controllers stehen zur Auswahl. Im Test ließen sich für uns die Playstation-Symbole deutlich besser “lesen” als die Pfeile, was auch die Erfolgsquote bei schwierigen Eingaben verbesserte.

Accessoires und Kostüme – Miku Miku Modenschau

Spielerisch bietet Hatsune Miku: Project DIVA Mega Mix+ also ein solides Erlebnis. Auch grafisch muss sich das Spiel nicht verstecken. Der bewährte Stil der Serie in den Hintergrundvideos wurde beibehalten und ein wenig modernisiert. Dort tanzen die jeweiligen Charaktere sich durch fantasievolle Bilder und können dabei individuell angepasst werden. Denn die Videos sind nicht vorgefertigt, Charaktere können ausgetauscht und mit einer riesigen Palette an Accessoires ausgestattet werden. Für nahezu jeden Song gibt es eigene Kostüme, die wir über das Anpassungs-Menü freischalten.

Miku und Freunde
Miku und Freunde werfen sich gern in Schale. Hier für den Song „Senbonzakura“

Dazu nutzen wir die VP-Punkte, die wir für das erfolgreiche Bestehen von Songs bekommen. Allein für Hauptcharakter Hatsune Miku gibt es 174 verschiedene Kostüme zu erwerben. Dazu kommt die Option, selbst T-Shirts für die Charaktere zu gestalten. Und weil das Spiel nun mal aus Japan kommt, gehören zum Repertoire der Charaktere auch Bikinis und Badekleidung. Wer die freischalten will muss tiefer in die virtuellen Taschen greifen, während normale Kostüme oft zwischen 450-900 VP kosten, schlagen die Strand-Versionen jeweils mit 3000 VP zu Buche. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Im Spiel haben wir im übrigen noch die Wahl zwischen zwei Grafikstilen für die Charaktere. “Mega Mix” bietet uns den ursprünglichen Stil der Project DIVA-Serie. Mit “Future Tone” steht ein etwas modernisierter Stil zur Auswahl, der erstmals 2016 in Project DIVA Future Tone in japanischen Arcade-Hallen zu sehen war.

Vergleich zwischen Mega Mix und Future Tone
Die beiden Grafikstile „Mega Mix“ (links) und „Future Tone“ (rechts) im Vergleich. Bilder: SEGA

Außerdem bietet Mega Mix+ auch noch eine Möglichkeit, Songs in einer eigenen Setlist zusammenzustellen, Charaktere und Outfits zu wählen und sich alles dann als virtuelles Konzert anzuschauen. Dann hat man auch die Möglichkeit, die Videos überhaupt richtig wahrzunehmen, ohne sich auf das Drücken der richtigen Tasten konzentrieren zu müssen.

Fazit

Hatsune Miku: Project DIVA Mega Mix+ ist mit Abstand der beste Rhythmus-Spiel-Release der jüngsten Zeit. Trotz kleiner Mängel in der Bedienung und Übersichtlichkeit überzeugt das solide Spielprinzip der Project DIVA-Serie auch nach zehn Jahren weiter und macht einfach Spaß. Die Portierung von Konsole auf den PC ist SEGA gut gelungen. Vor allem aber hat SEGA mit dem gewaltigen Umfang des Spiels alle Erwartungen übertroffen.

Die riesige Songliste, egal ob in der Basis- oder VIP-Version, bietet viele Stunden Spielspaß und Abwechslung. Auch die im Spiel selbst zur Verfügung stehenden Optionen um das Spiel leichter oder schwerer zu machen, sind gut gewählt und lassen sich für die eigenen Bedarfe optimieren. Und auch das Anpassen der Charaktere für die verschiedenen Songs macht Freude.

Für alle Rhythmus-Spiel- und Hatsune-Miku-Fans ist Project DIVA: Mega Mix+ ein Pflichtkauf. Und auch Neulinge im Genre werden einen Kauf bei diesem Preis-Leistungs-Verhältnis nicht bereuen.

Info

Logo für Project DIVA Mega Mix+ im Steam-Store
Bild: SEGA

Hatsune Miku: Project DIVA Mega Mix+
Entwickler: SEGA
Publisher: SEGA
Erscheinungsjahr: 2022
Plattform: Steam, Windows PC
Preis: 39,39 Standard-Edition, 59,99 VIP-Edition
Genre: Rhythm-Action
Bei Steam kaufen

Unsere Meinung

Spielspaß
99 %
Umfang
95 %
Bedienung
85 %
Grafik
90 %
Preis
95 %

Fazit

Hatsune Miku: Project DIVA Mega Mix+ ist mit Abstand der beste Rhythmus-Spiel-Release der jüngsten Zeit. Trotz kleiner Mängel in der Bedienung und Übersichtlichkeit überzeugt das solide Spielprinzip der Project DIVA-Serie auch nach zehn Jahren weiter und macht einfach Spaß. Vor allem aber hat SEGA mit dem gewaltigen Umfang des Spiels alle Erwartungen übertroffen. Die riesige Songliste, egal ob in der Basis- oder VIP-Version, bietet viele Stunden Spielspaß und Abwechslung. Für alle Rhythmus-Spiel- und Hatsune-Miku-Fans ist Project DIVA: Mega Mix+ ein Pflichtkauf. Und auch Neulinge im Genre werden einen Kauf bei diesem Preis-Leistungs-Verhältnis nicht bereuen.
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