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Das Abenteuer eines jungen Prinzen

„The Heroic Legend of Arslan“ – Verrat, Krieg und eine eher ungewöhnliche Heldengeschichte

In dem 2016 bei Carlsen Manga erschienenen Manga „The Heroic Legend of Arslan“ entführen uns Hiromu Arakawa (u.a. bekannt durch „Fullmetal Alchemist“), verantwortlich für die Zeichnungen, und Yoshiki Tanaka, zuständig für die Story, in eine an das alte Persien angelehnte historische Fantasy-Welt.

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Das Königreich Pars ist mächtig, wohlhabend und war bisher in jeder Schlacht unter Führung des Königs Andragoras siegreich. Doch als einer der Lords Verrat begeht und sich mit dem feindlichen Königreich Lusitania verbündet, verliert der König von Pars nicht nur eine Schlacht, sondern auch Tausende von Soldaten sowie die Macht über sein Königreich. Die Feinde richten auch in der Hauptstadt ein Blutbad an.

Verrat, ein verlorener Krieg und ein junger Prinz auf der Flucht

Der junge Prinz Arslan ist noch sehr unerfahren, sowohl auf dem Schlachtfeld als auch in der Politik und vor allem in der Herrschaft über ein Königreich. Den Kampf auf dem Schlachtfeld überlebt er eher durch Glück als durch Geschick und kann nur mithilfe eines Freundes vor den feindlichen Soldaten fliehen. Doch sein Heimatland hat er verloren. Nun muss er nicht nur seine eigene Stärke finden und noch viel dazulernen, sondern auch Verbündete suchen, um seinen Platz auf dem Thron wieder einzunehmen und den Verrat zu rächen.

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Die Handlung spielt im fiktiven Königreich Pars, das sich stark am damaligen Persischen Reich orientiert, was auch visuell zum Tragen kommt. Die Kluft zwischen Arm und Reich, zwischen den Herrschern, den Wohlhabenden und den Sklaven, die für ihren Wohlstand sorgen, ist groß. Ekbatana, die Hauptstadt, ist reich und die Bürger sind von ihrer Stärke und Überlegenheit überzeugt, was allerdings durch den Sturz des Königs nur allzu schnell ins Wanken gerät. Das Genre entspricht wohl am ehesten der historischen Fantasy, obwohl es sich laut Verlag um einen Action-Manga handelt, und Action gibt es bereits in den ersten Bänden mehr als genug.

Stimmungsvolle Zeichnungen, welche die harte Realität des Schlachtfelds widerspiegeln

Wie schon bei „Fullmetal Alchemist“ sind die Zeichnungen sehr dynamisch. Durch klare Linien wird der Blick auf das Wesentliche gelenkt, auch bei den Charakteren. Während die Panels meist recht schlicht sind, ähneln sich die Charaktere nicht zu sehr und können leicht unterschieden werden. Im Allgemeinen können die Zeichnungen als sauber und klar beschrieben werden, mit Ausnahme der Kampf- und Schlachtszenen, in denen es manchmal etwas blutiger zugeht.

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Die Zeichnungen der Mangaka bringen vor allem bei den Schlachtszenen die Stimmung eindrucksvoll herüber. (Bild: Carlsen Manga)

In diesen wird das Gemetzel dann etwas deutlicher gezeigt, ohne dass es zu sehr in Richtung Splatter geht. Es spritzt Blut, jedoch keine Gedärme oder ähnliches. Dennoch wird die bedrückende und düstere Stimmung durch die Bildkomposition, die lebhaften Zeichnungen und nicht zuletzt die Mimik der Charaktere perfekt in Szene gesetzt.

Die Schattenseiten eines mächtigen Königreiches

Die Autorin lässt sich nicht viel Zeit mit der Einführung in die Geschichte. Anfangs lernen wir kurz Arslan, den Kronprinzen, kennen, der in der Hauptstadt von Pars, in Ekbatana, lebt. Wir werden mit seinem Umfeld vertraut gemacht und sehen, dass er recht behütet aufwächst. Dafür bekommt er aber von seinen Eltern kaum Beachtung geschenkt und wird selbst vom Volk als schwach und zu zaghaft angesehen. Als er von einem entflohenen Sklaven aus Lusitania entführt wird, lernt er zum ersten Mal die Schattenseiten seines Heimatlandes kennen und wird Zeuge der Missstände in der Stadt, wie zum Beispiel die Ausbeutung und das grundlose Töten der Sklaven.

Drei Jahre später zieht er an der Seite seines Vaters, König Andragoras, in den Krieg, ohne zu ahnen, dass die Schlacht in einem Blutbad für die Soldaten von Pars enden wird. Denn sie laufen geradewegs in eine Falle und Arslan muss nicht nur um sein eigenes Überleben kämpfen, sondern auch dabei zusehen, wie Pars’ Soldaten grausam gemeuchelt werden. Nur dank eines Freundes, des Marzban Daryun (ein General von Pars, der dem König unterstellt ist), kann er lebend vom Schlachtfeld entkommen.

Die Suche nach Verbündeten und der Wunsch nach Rache

Anschließend suchen die beiden einen alten Freund von Daryun auf. Auch er war einst ein Marzban des Königs, lebt jetzt aber zurückgezogen, weil er mit der Politik des Königs unzufrieden war. Sie hoffen, mit seiner Hilfe nach und nach genug Verbündete um sich versammeln zu können, um Pars von der Unterdrückung der Lusitanier zu befreien. Diese werden von einem mysteriösen Mann mit einer Maske angeführt, der sich den religiösen Wahnsinn und die Grausamkeit der Lusitanier zunutze macht.

Selbst bei dieser kurzen Fluchtszene ist die Dynamik der Zeichnungen deutlich zu sehen. (Bild: Carlsen Manga)

Arslan entspricht kaum dem üblichen Stereotyp des Protagonisten eines Standard-Shonen-Mangas, was ihn als Charakter sehr glaubwürdig und nachvollziehbar macht. Er ist in der Schwertkunst zwar schon zum Teil ausgebildet, aber noch lange kein erfahrener Krieger und erst recht kein Herrscher. Anders als die typischen „Helden“ aus ähnlichen Abenteuergeschichten ist er nicht übermäßig stark, sondern steht noch am Anfang seiner Reise und Entwicklung. Teils wirkt er noch naiv und schwach, ist aber gleichzeitig auch klug und sanftmütig. Eigenschaften, die ihn zu einem guten Herrscher machen könnten.

Die anderen Charaktere entsprechen ebenso wenig bekannten Klischees und repräsentieren ein breites Spektrum, abgesehen von ein paar Bösewichten. Es gibt treue Gefolgsleute und Krieger, verräterische Fürsten, fanatische Priester und Gauner, deren Motive man noch nicht so recht durchschauen kann. Das Gleiche gilt für den Antagonisten mit der Maske, dessen Motive wir noch nicht erfahren haben und der immer nur kurz auftaucht, dadurch aber umso mysteriöser und interessanter wirkt.

Fazit

Die ersten Bände von „The Heroic Legend of Arslan“ wirken noch wie eine lange Einführung, die Handlung beschreibt zu einem Großteil den Krieg und die Machtübernahme der Hauptstadt Ekbatana. Zwar bilden sich erste Allianzen heraus, aber die Geschichte hat noch nicht wirklich an Fahrt aufgenommen, auch wenn es an Action und Spannung nicht fehlt.

Dafür wird der Grundstein für die Charakterentwicklung des Protagonisten gelegt und gezeigt, welchen Einfluss Machtspiele, Intrigen und Krieg auf die Herrschaft eines Reiches und die Menschen haben können.
Arslan hat noch einen weiten Weg vor sich, auf dem er einiges lernen muss, um Pars zurückzuerobern und zum Besseren zu verändern.

Info

Cover des 1. Bandes des Manga (Bild: Carlsen Manga)

Titel: The Heroic Legend of Arslan
Verlag: Carlsen Manga
Erscheinungsjahr: 2016
Autor & Illustrationen: Yoshiki Tanaka (Autor)/Hiromu Arakawa (Illustrator)
Seiten: 200
Preis: 6,99 Euro
Genre: Abenteuer
Bände: 17+
ISBN: 978-3-551-74323-7 (Band 1)
Bei Amazon kaufen

Unsere Meinung

Zeichnungen
Story
Charaktere
Spannung

Fazit

"The Heroic Legend of Arslan" ist eine etwas düstere Fantasygeschichte, die im fiktiven Königreich Pars (angelehnt ans alte Persien) spielt. Der Fokus liegt in den ersten Bänden vor allem auf den Auswirkungen des Krieges, auf den Ungerechtigkeiten zwischen verschiedenen sozialen Schichten und realistischen Charakteren.
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"The Heroic Legend of Arslan" ist eine etwas düstere Fantasygeschichte, die im fiktiven Königreich Pars (angelehnt ans alte Persien) spielt. Der Fokus liegt in den ersten Bänden vor allem auf den Auswirkungen des Krieges, auf den Ungerechtigkeiten zwischen verschiedenen sozialen Schichten und realistischen Charakteren."The Heroic Legend of Arslan" - Verrat, Krieg und eine eher ungewöhnliche Heldengeschichte