Der japanische Schauspieler Pierre Taki machte sich in den letzten Jahren durch zahlreiche Filme und Serien einen Namen in Japans Filmbranche.
Hierzulande dürften ihn viele aus Shin Godzilla, Attack on Titan, One Million Yen Girl und Parasyte: Part 1 kennen. Zuvor feierte er bereits als Frontmann von Denki Groove Erfolge.
Am Dienstag fand jedoch die Karriere von Taki, der mit bürgerlichem Namen eigentlich Masanori Taki heißt, ein abruptes Ende. Die Polizei von Tokyo nahm ihn wegen Drogenbesitzes fest. Der Skandal sorgte dafür, dass zahlreiche Partner, darunter Sega, sofort alle Verbindungen zu ihm kappten, zum Ärger einiger Fans.
Unter anderem stellte Sega nämlich den Verkauf des im Dezember erschienenen Games Judgment ein. Taki spielt in dem Ableger der weltweit erfolgreichen Yakuza-Reihe nämlichen einen der Charaktere. Ironischerweise handelt es sich dabei um den Yakuza-Boss Kyohei Hamura.
Da Drogen in Japan ein großes Tabuthema sind, entschloss sich Sega, den Verkauf des Games komplett zu stoppen. Weder ist nun der Kauf einer Retail-Version möglich, noch ist der Titel digital online erhältlich. Ebenfalls entfernte das Unternehmen das Spiel von der Firmenwebseite. Aktuell kommen Fans also an das Game nur noch, wenn Läden es noch vorrätig haben.
In einem offiziellen Statement gibt Sega an, dass sie umgehend auf die Festnahme von Taki reagieren. Die Situationen beschreiben sie als zutiefst bedauerlich, weswegen sie sich zu den drastischen Maßnahmen entschieden. Sie entschuldigen sich gleichzeitig bei allen Kunden und betroffenen Parteien.
Westlicher Release ist ungewiss
Obwohl es noch nicht bestätigt ist, plant Sega jedoch nicht den Verkauf von Judgment für immer zu stoppen, zumindest nicht in Japan. Das Unternehmen gab nämlich ebenfalls an, sich ausführlich mit dem Fall zu befassen und über weitere Maßnahmen in der Zukunft zu entscheiden. Es kann allerdings sein, dass der Vorfall Auswirkungen auf den westlichen Release am 25. Juni hat. Im schlimmsten Fall kommt es zu keinem Verkaufsstart. Eine andere Möglichkeit ist, dass Sega den Charakter abändert und neu synchronisieren lässt.
Taki selbst gestand bereits den Vorwurf des Drogenkonsums. Am 12. März durchsuchten Beamte das Haus des 51-Jährigen in Tokyo, nachdem sie einen Hinweis erhielten. Während der Durchsuchung fiel eine freiwillige Urinprobe im Drogentest positiv auf Kokain aus. Polizisten nahmen daraufhin Taki fest, der zugab, kleinere Mengen Kokain in Tokyo zu nehmen. Beamte untersuchen aktuell, wie oft er wirklich Drogen konsumierte und von wem er sie bekam. Ihm droht aktuell eine Freiheitsstrafe von bis zu sieben Jahren. Zusätzlich gilt er als gesellschaftlich gebrandmarkt, sodass er vermutlich nie wieder einen Job in der Unterhaltungsbranche erhält.
Quelle: Mainichi Shimbun, Twitter, NHK News Web