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»Magi – The Labyrinth of Magic« Band 12 – Manga-Test

Die Abenteuer von Magi Aladin und seinen Gefährten sind hierzulande am 6. November in die zwölfte Runde gegangen – eine stattliche Anzahl, wenn man bedenkt, dass Magi – The Labyrinth of Magic damals am 17. Oktober 2013 mit Band 1 in die Regale der deutschen Buchhandlungen kam. Volume 13 ist für den 15. Januar 2015 angesetzt. Für 2014 war es das also mit dem 1001 Nacht-Feeling. Was der zwölfte Band noch alles zu bieten hat, erzählen wir euch in diesem Artikel. Zuletzt gelang es unseren Abenteurern im Dungeon Zagan, Dunya und Isaak zu besiegen. Draußen warteten jedoch schon weitere Schergen von Al Thamen, gegen die unsere Helden nichts ausrichten können. In der Not eilen aber zum Glück Masrur, Yamraiha und Sharrkan zu Hilfe.

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Im elften Band konnten die beiden Männer schon ihre Zweikämpfe für sich entscheiden. Auch Yamraiha scheint keine sonderlichen Probleme mit ihrem Gegner zu haben und besiegt diesen mühelos. Auf Sindria durchbricht indes Judar die Schutzbarriere der Insel, um Sindbad den Krieg mit dem Kou-Imperium zu erklären. Wie viel Wahrheit in diesen Worten steckt, ist ungewiss, doch Sindbad trifft erste Vorkehrungen für den Ernstfall.

Im Dungeon Zagan wurde Hakuryu von Ithnaans Schlange gebissen. Zurück auf Sindria offenbart sich die Bedeutung dahinter, als Ithnaan selbst aus der Wunde hervortritt und Sindbad als auch Ali Baba mit einem Fluch belegt. Dieser schreitet langsam voran und soll sie zu dunklen Königen verwandeln. Kann Aladin seinen Freund vorm Niederfall retten?

Band zwölf umfasst die letzten Nachwehen vom Zagan-Abschnitt. Dabei haben wir im Dungeon vieles dazugelernt, besonders was Al Thamen und die schwarzen Könige betrifft. Gegenüber Dunya, die zuerst als gigantischer Dschinn und später in Ganzkörperausstattung mit Maximal-Magie unseren Gefährten zu schaffen machte, wirken die drei Nachzügler der Organisation mickrig bis unbedeutend. Da hilft es wenig, dass sie geradezu spielerisch unsere jungen Helden plattmachen, welche nach den Ereignissen im Tempel am Ende der Kräfte sind. Die dargebotenen Fähigkeiten fallen wenig beeindruckend aus und ihre Charaktere zwar individuell im Aussehen, aber ansonsten lieblos oberflächlich hingeworfen. Fragen zu Person und Vergangenheit bleiben bei diesem Trio unbeantwortet. Der einzige Mehrwert, den diese Kämpfe hervorbringen, ist eine Verdeutlichung des Kräfteunterschieds zwischen den Protagonisten und deren Lehrmeistern. Dass zwischen ihnen aber ein gewaltiges Loch klafft, konnte man schon vorher erahnen.

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Die Atmosphäre auf Sindria – und somit im Großteil des Bandes – ist unruhig bis angespannt. Gleichzeitig bemüht sich König Sindbad darum, die Stimmung zu stabilisieren und alle zu besänftigen. Shinobu Ohtaka zeigt mehr vom Herrscher, der nicht nur auf seine sieben Dschinn-Gefäße setzt, sondern auch sein politisches Geschick offenbart. Einem strahlenden Helden wie ihm, zu dem die Leute aufsehen, würde man so viel Kalkül eher weniger zutrauen. Leser bekommen ein Gesicht präsentiert, das der mehrfache Dungeon-Bezwinger so ohne weiteres nicht jedem zeigt. Doch ein viel schlimmeres Geheimnis von Sindbad wird den Betrachtern in diesem Band zuteil.

Erste Zweifel am Herrn der sieben Meere kommen auf, doch im nächsten Moment frage ich mich: Woran eigentlich? Sindbad kämpft gegen Al Thamen und strebt, um es salopp auszudrücken, Weltfrieden an, wenn möglich, ohne Blut zu vergießen. Seine Ziele sind ehrenhaft und erstrebenswert, dennoch lösen seine kleinen Manipulationen, die Großes bewirken können, Unbehagen beim Lesen aus. Wenn Sindbad an sich auch nicht zu den Hauptcharakteren gehört, so nimmt er doch seit seinem ersten Auftreten eine wichtige Rolle in Magi – The Labyrinth of Magic ein. Aladins und Ali Babas Meinungen über den Regenten gehen auseinander. Welcher Ansicht wohl der Leser eher zustimmt?

Wie könnte es dieses Mal anders sein: Sindbad prangert auf dem Cover – und das auch noch in schicker Dschinn-Ganzkörperausstattung, wobei es sich dieses Mal um eine andere handelt als damals in Balbadd. In der Darstellung wirkt er mächtig und geradezu unbesiegbar. Gleichzeitig klebt etwas Dämonisches und Gefährliches an ihm, was besonders am Gebrauch der roten Farbe liegt. Bei dem Anblick lässt es sich schwer erahnen, ob einem das Schmunzeln auf seinen Lippen freundlich gesonnen ist oder nur freudige Überlegenheit symbolisiert. Das Cover fängt die Atmosphäre ein, die sich langsam im Manga um den Mann bildet.

So interessant Sindrias König aber sein mag, Leser müssen jetzt nicht annehmen, dass der Monarch das Handlungsruder an sich reißt, um den folgenden Kurs zu bestimmen. Vielmehr benötigen unsere Helden eine kleine Verschnaufpause, um zu überlegen, wohin sie fortan gehen, ob nun zusammen oder getrennt. Gleichzeitig werden neue Charaktere vorgestellt, teilweise nur namentlich, welche wesentlich für die Zukunft sein könnten. Die Welt von Magi – The Labyrinth of Magic baut sich immer weiter aus und erhält zusätzliche Struktur.
Über ein Jahr begleitet uns Magi – The Labyrinth of Magic also schon auf Deutsch. Die Schaffenszeit von Shinobu Ohtaka für die ersten zwölf Bände betrug klarerweise eine längere Zeitspanne, was sich im Zeichenstil widerspiegelt. Die Mangaka hat von Anfang an auf einem sehr hohen Niveau gestartet, sodass sich die Veränderungen eher in Details wie die feinere Strichführung niederschlagen. Das Charakter-Design überzeugt mit jeder neuen Figur, und mit der Dschinn-Ganzkörperausstattung scheint Ohtaka-sensei einen ganz besonderen Spielplatz für sich entdeckt zu haben. Da sehe ich schon gerne Sindbads restlichen Verwandlungen entgegen, aber auch denen von Ali Baba und Hakuryu, den Zagan im Dungeon als seinen Königskandidaten erwählt hat. In einem humorvoll gestalteten Bonuskapitel unterhalten sich Aladin und Judar darüber, wer tatsächlich das Zeug dazu besitzt, die Welt zu vereinen.
Die erste Staffel der Anime-Adaption des Mangas schließt kurz nach dem Zagan-Arc ab, so gesehen fehlen nur noch wenige Kapitel vom nächsten Band, um diesen Stand auch hier zu erreichen. In der TV-Serie wurden jedoch im letzten Handlungsbogen mehrere Änderungen eingebaut, sodass es sich lohnt, beide Versionen zu Gemüte zu führen. Jede davon bietet ihre Vor- und Nachteile.
Wirklich spannend wird es im zwölften Band von Magi – The Labyrinth of Magic nicht – von friedvoller Ruhe ist aber ebenfalls keine Spur. Vielmehr führt Shinobu Ohtaka den Leser tiefer in das facettenreiche Manga-Universum und lockt mit Hinweisen. So beginnt man etwa, manche Charaktere mit anderen Augen zu sehen und zu hinterfragen. Wer wissen möchte, ob Sindbad und Ali Baba tatsächlich zu schwarzen Königen werden, sollte sich unbedingt den zwölften Band krallen. Der Kauf lohnt sich.
Wir bedanken uns bei Kazé für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars zu Magi – The Labyrinth of Magic, Band 12.

Details

Titel: Magi – The Labyrinth of Magic, Band 12
Originaltitel: マギ (Magi), Vol. 12
Mangaka: Shinobu Ohtaka
Erscheinungsdatum: 18.04.2012 (JP), 6.11.2014 (DE)
Verlag: Shogakukan (JP), Kazé Manga (DE)
Genre: Action, Abenteuer, Fantasy, Drama, Shonen, Comedy
Preis: 6,95 €
Bestellen: [amazon text=ISBN-10: 2889214710&chan=animey&asin=2889214710]

MAGI © 2009 Shinobu OHTAKA/SHOGAKUKAN
Magi – The Labyrinth of Magic © 2014 VIZ Media Switzerland SA

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