Viele prominente japanische Künstler setzen sich aktuell für den Erhalt des historischen Parks Jingu Gaien in Tokyo ein. Jetzt beteiligt sich auch Keisuke Kuwata, Leader der japanischen Band Southern All Stars an den Protesten, die den Umbau der Anlage verhindern wollen.
Kuwata nutzt seine Popularität und die der Band und stellt einen neuen Song vor, in dem er die Sanierungspläne für den Meiji Jingu Gaien massiv beklagt. Der Song mit dem Titel „Relay Mori no Uta“ („Relay – das Lied des Waldes“) wurde am Wochenende offiziell bei der Radiosendung Kuwatas bei Tokyo FM vorgestellt. Mit dem Song will der Musiker das Vermächtnis des verstorbenen Ryuichi Sakamoto fortsetzen, der sich ebenfalls vehement gegen die Abholzung der Bäume ausgesprochen hat.
Southern All Stars feiern dieses Jahr 45-jährige Jubiläum
Die Melodie entstand in Erinnerung an Sakamoto und wurde von diesem stark inspiriert. Sakamoto ist nur einer der viele Japaner, die die Sanierungspläne der Regierung von Tokyo sehr kritisch sehen und nicht müde werden, dagegen zu protestieren. Relay – Mori no Uta ist gleichzeitig der Abschluss der 2023-Trilogie der Southern All Stars, bei der in drei aufeinander folgenden Monaten neue Songs veröffentlicht wurden. Mit der Trilogie sollte gleichzeitig das 45-jährige Bestehen der Band gefeiert werden.
Kuwata stellt seinen neuen Song vor, indem er zugab, dass er eigentlich nicht viel über die Sanierungspläne für den Park und die Probleme, die damit verbunden waren, wusste, weil es ich nicht explizit interessierte. Da aber Ryuichi Sakamoto, der im März 2023 verstorben ist, so viel darüber gesprochen habe, wuchs das Interesse der Southern All Stars für das Thema. Kuwata stellte den Text als seine Herangehensweise an das Problem vor. Er dachte beim Schreiben des Song-Textes daran, welch ein großer Verlust das Abholzen der Bäume in Tokyo bedeuten würde.
Ryuichi Sakamoto brachte einen Stein ins Rollen
Der Anfang des Songs befasst sich mit der Trauer wegen des Verschwindens eines schönen Parks und ruft gleichzeitig die Zuhörer dazu auf, selbst solche Menschen zu werden, die sich mehr für ihre Umwelt interessieren. Keisuke Kuawata macht selbst seit mehr als 45 Jahren in einem Studio in der Nähe des Jingu Gaien Musik und fühlt sich deswegen mit der Gegend starb verbunden. Eine Verbundenheit, die auch andere Künstler spüren, die in dem Park eine Art Heimat gefunden haben.
Gegen Ende seiner Sendung stellte Kuwata fest, dass es aktuell einige Dinge gibt, bei denen er sich fragt, ob sie wirklich richtig gehandhabt werden. Er wolle in Zukunft sein Unbehagen vermehrt zum Ausdruck bringen, um die Verantwortlichen dazu aufrufen, ihre Entscheidungen mehr zu erklären und offener auf die Menschen zuzugehen, da das Schweigen oftmals wie ein Bumerang zurückkommen würde.