Japan zahlt allen jungen Menschen 100.000 Yen, doch bei der Auszahlung haben einige alleinerziehende Frauen das Nachsehen, da das Geld bereits in vielen Fällen an die Ex-Männer überwiesen wurde.
Die Regierung lässt das Geld auf das Konto überweisen, auf den auch das Kindergeld gezahlt wird. Das Problem ist allerdings, dass nach einer Scheidung das Konto erst einmal geändert werden muss und das dauert.
Auszahlung an den Ex-Mann
In einem Fall hatte eine Frau in Aichi sich Ende August scheiden lassen, Mitte September änderte sie das Bankkonto für das Kindergeld. Am 8. September hieß es auf der Webseite der Stadt, dass man eine Benachrichtigung an diejenigen verschickt hat, die Anspruch auf die Auszahlung des Geldes haben.
Da die Frau keine Benachrichtigung bekommen hatte, fragte sich bei den Behörden nach und bekam die Antwort, dass das Geld auf das Konto überwiesen wurde, auf den auch das Kindergeld gezahlt wird.
Dabei stellte sich heraus, dass es sich bei den Daten um das Konto ihres Ex-Mannes handelte. Von der Stadt hieß es dazu nur, dass sie ihren Ex-Mann bitten soll, das Geld auszuzahlen.
Zwar soll das System der japanischen Regierung die Auszahlung vereinfachen, um so die Probleme, die im Frühjahr 2020 bei der ersten Auszahlung an die gesamte Bevölkerung für Schwierigkeiten sorgten, auszuräumen.
Einige Bankkonten noch nicht geändert
Da das Kindergeld in der Regel alle drei Monate gezahlt wird und in der Regel vom Ehemann beantragt wird, muss sich eine Frau nach der Scheidung darum kümmern, dass die Kontodaten geändert werden. Dies nimmt allerdings Zeit in Anspruch.
Für die Auszahlung wurde zudem die Liste der Bankverbindungen für die Oktoberzahlung verwendet. Wenn sich man also Ende August hat scheiden lassen, kann dies bedeuten, dass die Änderung des Bankkontos noch nicht von den Behörden durchgeführt wurde.
Chieko Akaishi, Vorsitzende der in Tokyo ansässigen Selbsthilfegruppe „Single Mothers Forum“, sagte zur Situation: „Es ist problematisch, dass das Geld nicht an die Menschen ausgezahlt wird, die am meisten zu kämpfen haben.“
Mittlerweile hat die Stadt Akashi reagiert und angekündigt, dass sie darauf achten wird, dass das Geld nur an die Person ausgezahlt wird, die für die Erziehung der Kinder zuständig ist.