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Verschwendung größer als angenommen

175 Tonnen Lebensmittel wurden bei den Olympischen Spielen in Tokyo weggeworfen

Rund 175 Tonnen Lebensmittel sowie circa 300.000 Bentos wurden während der Olympischen Spiele in Tokyo in den Müll geworfen.

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Laut dem Board of Audit trugen eine Reihe von Faktoren zu dieser Verschwendung bei, darunter auch die Unterbrechungen wegen der Pandemie sowie einige Skandale im Vorfeld der Spiele. Bereits im August 2021 wurde die Verschwendung thematisiert, damals war allerdings nur von 130.000 weggeworfenen Mahlzeiten die Rede.

7,1 Milliarden Yen für Lebensmittel

An den Olympischen Spielen 2020 in Tokyo, die wegen der Pandemie auf 2021 verschoben wurde, nahmen etwa 11.400 Menschen aus 205 Ländern teil. An den anschließenden Paralympics in der japanischen Hauptstadt traten rund 4.400 Sportler aus 161 Ländern an. Etwa 90.000 Menschen arbeiteten als Freiwillige für die Sommerspiele.

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Bis zu 1.207 Tonnen Lebensmittel wurden für die Zubereitung von etwa 870.000 Mahlzeiten für die Athleten und das Personal im Athletendorf verwendet, heißt es im Bericht des Board of Audit, der dem japanischen Parlament am 21. Dezember vorgelegt wurde.

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Das Organisationskomitee für die Olympischen Spiele unterzeichnete Verträge mit Unternehmen für die Bereitstellung von Speisen und Getränken im Athletendorf und zahlte dafür bis zum Jahr 2021 einen Betrag von 7,1 Milliarden Yen (etwa 50,5 Millionen Euro).

Um den Anforderungen des Internationalen Olympischen Komitees gerecht zu werden, haben die Unternehmen für jede Mahlzeit in den Hauptspeisesälen etwa 700 verschiedene Gerichte zur Verfügung zubereitet, um den unterschiedlichen, darunter auch religiösen, Ernährungsgewohnheiten gerecht zu werden.

Das Organisationskomitee hatte zudem dafür gesorgt, dass während der Olympischen Spiele etwa 1,6 Millionen Bentos für Freiwillige und Mitarbeiter zur Verfügung standen.

Das Problem der Lebensmittelverschwendung wurde besonders während der Eröffnungsfeier deutlich, als die Unternehmen 4.000 der 10.000 zubereiteten Mahlzeiten wegwerfen mussten.

Das Organisationskomitee teilte dem japanischen Rechnungshof mit, dass es die Bento-Bestellungen in der Regel drei Tage vor der Verteilung an die Freiwilligen und das Personal aufgegeben wurden.

Viel Geld für eine Kennzeichnung, die nicht verwendet wurde

Darüber hinaus erhoffte sich das Landwirtschaftsministerium, dass olympische Athleten aus der ganzen Welt die Attraktivität japanischer Lebensmittel und Zutaten erkennen und dazu beitragen würden, diese auf internationaler Ebene zu fördern.

Dafür vergab das Ministerium einen Vertrag in Höhe von 19 Millionen Yen an Unternehmen und schuf eine spezielle Kennzeichnung für den Herkunftsort der angebotenen Speisen.

Ein Ausschuss des Ministeriums konnte jedoch nicht feststellen, dass diese Kennzeichnungen verwendet wurden. Nach Angaben des Organisationskomitees war eine genaue Kennzeichnung nicht möglich, weil sehr viele Zutaten aus verschiedenen Teilen des Landes verwendet wurden.

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