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HomeNachrichten aus Japan3 Banken aus Japan sind die weltweit größten Kreditgeber für Kohlekraftwerke

Die meisten Kredite für neue Kraftwerke kamen aus Japan

3 Banken aus Japan sind die weltweit größten Kreditgeber für Kohlekraftwerke

Laut einer Studie sind die drei größten Banken in Japan auch die, die weltweit die meisten Kredite für neue Kohlekraftwerke gewähren.

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Die Mizuho Financial Group, die Mitsubishi UFJ Financial Group und die Sumitomo Mitsui Financial Group machten seit Januar 2017 zusammen 32 Prozent der Direktkredite an Kohlekraftwerksentwickler aus, heißt es in dem Bericht, der am Donnerstag auf der Klimakonferenz in Spanien veröffentlicht wurde.

745 Milliarden US-Dollar für Kohlekraftwerke

Die Studie wurde von dem in Deutschland ansässigen gemeinnützigen Verein Urgewalt, dem niederländischen Bankenüberwachungsinstituts BankTrack und 30 weiterer NGOs erstellt.

Für den Bericht wurden Kredite, Underwriting, Anleihen und Beteiligungen an Unternehmen untersucht, die zwischen Januar 2017 und September 2019 finanziell in die Expansion des Steinkohlebergbaus investiert wurden.

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Mizuho ist der größte Kreditgeber, der seit Beginn der Untersuchung 16,8 Milliarden US-Dollar in die Branche gesteckt hat. Mitsubishi UFJ ist mit 14,6 Mrd. USD an zweiter Stelle und Sumitomo Mitsui mit 7,9 Mrd. USD an dritter Stelle.

Finanzinstitute haben in den letzten drei Jahren über 745 Milliarden US-Dollar in Unternehmen gesteckt, die neue Kohlekraftwerke planen. Davon stammten 159 Milliarden US-Dollar von 307 Geschäftsbanken durch direkte Kredite an die Entwickler.

„Japans Top-3-Banken untergraben das Pariser Abkommen und beeinträchtigen ihren Ruf, indem sie die weltweit größten Kreditgeber für Kohlekraftwerksentwickler sind“, sagte Shin Furuno von 350 Japan. „Globale Banken müssen ihre Portfolios an den Pariser Klimazielen ausrichten, indem sie die Finanzierung des Kohlesektors beenden und den Übergang zu einer Zukunft ohne CO2-Emissionen aktiv finanzieren.“

In dem Maße, wie sich die Auswirkungen des Klimawandels verschärfen, hat der Druck, den Einsatz fossiler Brennstoffe zu begrenzen, weltweit zugenommen.

Langsames Umdenken bei japanischen Großbanken

Im Juli kündigte die Mizuho Financial Group an, ihre Finanzierungsbeschränkungen zu verschärfen und sich auf Kraftwerke mit vergleichsweise geringeren CO2-Emissionen zu konzentrieren und in naher Zukunft verstärkt in Windenergie und andere erneuerbare Ressourcen zu investieren.

Nichtregierungsorganisationen kritisieren Mizuho häufig als den größten Geldgeber für neue Kohlekraftwerke.

Anfang des Jahres hatte die Mitsubishi Financial Group angekündigt, die Investitionen in neue Kohleprojekte einzustellen, um die wachsenden Auswirkungen des Klimawandels zu verhindern und sich an Japans Ziel zu orientieren, die CO2-Emissionen bis zum Ende des Jahrhunderts auf Null zu senken.

Japans Government Pension Investment Fund ist der zweitgrößte Investor in Kohleunternehmen mit einem Aktien- und Anleihenvolumen von mehr als 17,4 Milliarden US-Dollar.

Auf europäische Banken entfallen seit Januar 2017 26 Prozent aller Bankdarlehen an Kohlekraftwerksentwickler.

TJT

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