Mehr als 70 Prozent der Mittelschullehrer in Japan sind karōshi (Tod durch Überarbeitung) gefährdet, da sie mehr als 80 Überstunden pro Monat leisten. In Japan gelten 80 Überstunden im Monat als Schwelle für einen möglichen karōshi.
Laut einer Umfrage werden die meisten Lehrer zudem von ihren Vorgesetzten dazu aufgefordert, ihre Arbeitszeiten niedriger anzugeben, als die Zeit, die sie tatsächlich geleistet haben.
Mittelschullehrer leisten mehr als 80 Überstunden pro Monat
Bereits eine Umfrage des Bildungsministeriums zu den Arbeitsbedingungen von Lehrern aus dem Jahr 2016 ergab, dass rund 30 Prozent der Grundschullehrer und 60 Prozent der Mittelschullehrer mehr als 80 Überstunden pro Monat leisten.
Die jüngste Umfrage ergab, dass 74,4 Prozent der Lehrer mehr als 80 Überstunden pro Monat leisten, insgesamt haben 66,9 Prozent der Lehrerinnen und Lehrer an, dass sie 30 oder mehr Überstunden pro Woche leisten, womit sie die definierte Grenze für „Tod durch Überarbeitung“ überschreiten.
Viele Lehrer haben keine Pausen
Ferner leisten 18,1 Prozent der Mittelschullehrer und 10,8 Prozent der Grundschullehrer mehr als 40 Überstunden pro Woche und viele Lehrer gaben an, dass sie keine Pausen haben.
Zudem werden viele Lehrer gezwungen, ihre Arbeitsstunden niedriger anzugeben, damit weniger Überstunden berechnet werden müssen. Insgesamt gaben 16,6 Prozent der Befragten an, dass dies bei ihnen der Fall gewesen ist. Nur auf Lehrer bezogen, die mehr als 40 Überstunden in der Woche leisten, müssen 32,7 Prozent der Grundschullehrer und 24,7 Prozent der Mittelschullehrer die Zahlen ändern.
Zu den Gründen für die zu niedrig angegebenen Arbeitsstunden wird eine 2019 erfolgte Änderung des Gesetzes über die Arbeitsbedingungen und Gehälter von Lehrkräften angeführt, die Überstunden auf 45 Stunden pro Monat begrenzt.
Ein weiterer Grund ist, dass man so vermeiden will, dass Betroffene mit einem Arbeitsmediziner sprechen müssen, was in Japan vorgeschrieben ist, wenn ein Arbeitnehmer zu viele Überstunden leistet.