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Auch als Tourist kann man auf die Umwelt achten

Als Tourist in Japan gegen den Klimawandel kämpfen

Überall auf der Welt kämpfen Menschen gegen den Klimawandel und seine Auswirkungen, auch in Japan. Will man seinen Japan-Urlaub so grün wie möglich gestalten, dann gibt es durchaus Mittel und Wege, ohne auf ein Flugzeug verzichten zu müssen.

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2018 war Japan laut des Berichts des Global Climate Risk Index am stärksten vom Klimawandel betroffen.

Japan kämpft nur halbherzig

Zwar unternimmt das Land Schritte, wie das SDG Future Citys-Projekt oder das Ausrufen des Klimanotstandes auf der Insel Iki. Auch in Japan wird immer häufiger demonstriert. Im September hatten sich 5.000 Menschen den weltweiten Klimaprotesten angeschlossen und mehr Einsatz im Kampf gegen den Klimawandel von der Regierung gefordert. Doch all das reicht nicht, wenn man die Zahlen mit anderen Ländern vergleicht.

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Auch ist Japan der zweithöchste Produzent für Kunststoffverpackungen pro Kopf, gleich hinter den USA.

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Es ist also an der Zeit, sich ernsthafte Gedanken zu machen, was das Land im Kampf gegen den Klimawandel noch alles tun kann und das auch als Tourist.

Ein Weg: Wiederverwenden

In Japan gibt es ungefähr 3 Millionen Verkaufsautomaten, dadurch ist es sehr bequem, Plastikflaschen zu kaufen. Dies wäre eine Möglichkeit, den Plastikverbrauch pro Kopf zu senken. Man kauft sich eine wiederverwendbare Wasserflasche, besorgt sich die MyMizu-App und findet so Orte, wo man die Flasche kostenlos Wiederauffüllen kann. Wer kein Wasser mag, der lässt eben etwas anderes einfüllen.

Eine weitere Möglichkeit sind wiederverwendbare Einkaufstaschen. Zwar bekommt man eigentlich überall eine Plastiktüte, aber eine Einkaufstasche, die man immer wieder verwenden kann, ist stabiler und oft angenehmer zu tragen.

Außerdem muss man sich in Japan nicht überall eine Plastiktüte aufschwatzen lassen, mit den einfachen Worten „fukuro wa irimasen“ (Ich brauche keine Tasche), sorgt man manchmal zwar für einen irritierten Blick, aber man tut es ja für die Umwelt.

Schwieriger wird es in Japan bei Einwegkunststoffen für alltägliche Produkte. In Japan ist alles mindestens in eine Plastikschicht eingewickelt, egal ob Bananen oder Nagellack.

Die Menge an Mikroplastik in den Meeren um Japan herum ist 27-mal höher als der weltweite Durchschnitt und der größte Teil dieses Mikroplastiks stammt direkt aus dem Land selbst.

Da es in jeder Ecke in Japan andere Richtlinien zur Mülltrennung gibt, muss man sich erst einmal damit vertraut machen. Da man den Plastikmüll nur schwer vermeiden kann, sollte man also beim Wegwerfen penibel sein. Müll muss sortiert werden, Etikette sollten von PET-Flaschen abgelöst werden, Fotos, Pappbecher und Pizzaschachteln gehören nicht in den Papiercontainer.

Es hilft auch, sich einfach etwas umzuschauen. Viele Supermärkte nehmen zum Beispiel die Verpackung von Bentos auch wieder zurück.

Aber in erster Linie sollte man darauf achten, Produkte zu kaufen, die in nicht so viel Plastik eingewickelt sind.

Fisch ist lecker, aber …

2017 importierte Japan die weltweit zweitgrößte Menge an Fisch und Fischeiererzeugnissen und war der größte Verbraucher von Maguro (roten Thun). Viele Naturschutzgruppen fordern Japan immer wieder auf, sich an internationale Abkommen zu halten, um roten Thun vor dem Aussterben zu bewahren. Zwar folgt das Land dieser Quote widerwillig, doch im vergangenen Jahr forderte Japan eine Erhöhung der Fangquote.

Kaitenzushi ist besonders für den kleinen Geldbeutel etwas, denn es ist billig. Allerdings werden viele Portionen nicht gegessen und wandern daher in den Müll. Eine Alternative wäre ein Restaurant, in dem man nur das bestellen kann, was man auch wirklich isst. Ein Beispiel ist die Sushi-Kette Genki Sushi.

Auch veganes und vegetarisches Essen wird in Japan immer beliebter und ist immer besser zu bekommen. Happy Cow ist zum Beispiel eine Webseite, die dabei hilft vegane und vegetarische Restaurants in Japan zu finden.

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Natürlich muss man nicht auf Fleisch verzichten, wenn man in Japan ist. Aber man muss nicht so viel davon essen, sondern sollte es eher als Genussmittel sehen.

Second Hand ist günstig und bietet eine große Auswahl

Auch in Sachen Mode kann man etwas für den Umweltschutz tun. Die Modebranche verursacht immerhin 10 Prozent aller Kohlenstoffemissionen und ist der zweitgrößte Wasserverbraucher der Welt. Besonders „billig Mode“, also günstig im Preis, schnell getragen und schnell weggeworfen, ist alles andere als Umweltfreundlich.

Es gibt Möglichkeiten, sich mit japanischer Mode einzudecken und trotzdem auf die Umwelt zu achten: Second Hand oder recycelte Produkte.

Patagonia ist so eine Firma, das Unternehmen stellt Kleidung aus Plastikflaschen und recycelter Baumwolle her.

Auch Second Hand bietet sich an, denn das schont auch noch den Geldbeutel und ist nicht nur auf Mode begrenzt. Anime, Games, Manga usw. können so für wenig Geld erstanden werden. So hat man mehr übrig, für all das, was man in Japan erleben will.

Falls man selbst aktiv werden will:

Und wer in Japan helfen will, für den gibt es zum Beispiel in Tokyo einige Gruppen, die sich für den Umweltschutz einsetzten und Menschen auch nur für ein paar Tage aufnehmen.

Man tut also etwas gegen den Klimawandel und lernt auch gleich noch nette Menschen kennen.

Fridays for Future Tokyo: Dies ist einer der vielen Ausläufer der globalen Klimabewegung. FFFT organisiert Demonstrationen, an denen man jederzeit teilnehmen kann und fördert die Zusammenarbeit mit anderen Gruppen. Informationen gibt es zum Beispiel auf Facebook.

No Coal Japan: Eine globale Kampagne, die Japan davon abhalten soll, mehr Kohlekraftwerke zu finanzieren.

Tokyo River Friends: Jede Woche treffen sich Menschen, um Kunststoffe aus Tokyos Flüssen Edogawa und Arakawa zu holen. Wann ein Treffen stattfindet, kann man auf der Webseite nachschauen.

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