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Beste Zeiten sind vorbei

Alteingesessene Yakuza-Gruppe löst sich auf

Die Yakuza-Gruppe Anegasaki-kai, die in Japans Hauptstadt ihren Stammsitz hat und vor fast einem Jahrhundert gegründet wurde, hat bekannt gegeben, dass sie sich auflösen wird.

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In einer Mitteilung heißt es, dass die Gruppe ein Opfer des Wandels der Zeit und der gesellschaftlichen Sitten geworden ist. Außerdem greift die japanische Polizei immer härter durch, sodass man zum Schluss gekommen ist, dass die besten Zeiten hinter der Gruppe liegen.

Yakuza-Gruppe verdiente überwiegend mit Ticketverkäufen ihr Geld

Die Anfänge der Yakuza-Gruppe liegt in der frühen Taisho-Ära (1912 – 1926), in der letzten Zeit hatte die Anegasaki-kai nur noch durch den Verkauf von Eintrittskarten für Konzerte und den Betrieb von Ständen auf Sommerfestival überlebt. Die Gruppe galt als führender Ticketverkäufer in Tokyo, die das Geschäft in der japanischen Hauptstadt monopolisiert hatte.

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Die Anegasaki-kai profitierte vom Weiterverkauf von Karten zu überhöhten Preisen an eingefleischte Fans in der Nähe der Veranstaltungsorte. Durch die Pandemie schrumpften die Einnahmen allerdings stark, auch der elektronische Ticketverkauf machte es immer schwerer, Tickets weiterzuverkaufen.

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Die Anegasaki-kai wird nicht als Verbrechersyndikat im Rahmen des Gesetzes zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität bezeichnet. Daher wurde sie bisher auch nicht strenger kontrolliert. Allerdings wird sie bei den Strafverfolgungsbehörden als so ein Syndikat behandelt, da sie ihre Mitglieder dazu bringen kann, Gewaltverbrechen zu begehen.

Wie bei anderen Yakuza schrumpfte auch bei der Anegasaki-kai die Mitgliederzahl infolge des harten Durchgreifens der Polizei und der Überalterung der Mitglieder. Die Mitgliederzahl der Gruppe ist von etwa 700 im Jahr 2003 auf etwa 85 Ende 2021 gesunken.

Polizei überprüft die Auflösung

Über die Auflösung informierte die Anegasaki-kai die anderen Gruppen in Tokyo bereits im Juli.

Die Polizeibehörde von Tokyo erklärte, sie habe jetzt erst erfahren, dass die Mitteilung an die Kyokuto-kai und andere Banden geschickt wurde und versuche nun, dies zu überprüfen.

„Wir müssen uns vergewissern, ob sich die Bande tatsächlich aufgelöst hat“, so ein Sprecher der Anti-Gang-Maßnahmen der Polizei in Tokyo. „Wir werden die Entwicklungen genau beobachten.“

Außerdem steht die Befürchtung im Raum, dass die ehemaligen Mitglieder sich nun aus Gewohnheit weiterhin Verbrechen zuwenden.

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