An den öffentlichen Schulen in Japan fehlten im vergangenen Jahr mehr als 2.500 Lehrkräfte. Daten der japanischen Regierung unterstreichen die Probleme bei der Suche nach Lehrern im Bildungssektor des Landes.
Die Umfrage des Bildungsministeriums bei öffentlichen Grund-, Mittel- und Oberschulen sowie bei Förderschulen für Kinder mit Behinderungen ergab, dass an 1.897 Schulen 2.558 Lehrerstellen unbesetzt waren, was 5,8 Prozent der insgesamt untersuchten Schulen entspricht.
Ausfälle bei Lehrern höher als erwartet
Auf die Frage nach dem Lehrermangel gaben 53 Schulämter an, dass die Zahl der Lehrer, die Mutterschafts- oder Vaterschaftsurlaub nehmen, höher sei als erwartet. 49 Schulämter gaben an, dass die Zahl der krankgeschriebenen Lehrer gestiegen sei.
Die Umfrage ergab, dass an 937 Grundschulen 1.218 Lehrkräfte fehlten, während 649 Mittelschulen einen Mangel von 868 Lehrkräften meldeten. An 169 Gymnasien waren 217 Stellen unbesetzt, an Förderschulen fehlten 255 Lehrer.
Der Mangel an Lehrern ist teilweise darauf zurückzuführen, dass immer mehr junge Menschen aufgrund der hohen Arbeitsbelastung vor dem Lehrerberuf zurückschrecken. Dies führt dazu, dass viele Schulen Schwierigkeiten haben, Ersatz für Lehrer zu finden, die wegen Kinderbetreuung oder Krankheit ausfallen.
Ministerium will notwendige Schritte einleiten
Es war das erste Mal, dass das Ministerium für Bildung, Kultur, Sport, Wissenschaft und Technologie eine landesweite Erhebung über den Lehrermangel durchgeführt hat.
Ein Sprecher des Ministeriums sagte zu dem Ergebnis, man werde die notwendigen Schritte unternehmen, um die Situation zu verbessern. Wie diese Schritte aussehen werden, wurde allerdings nicht verraten.
Bereits 2019 plante die japanische Regierung, mehr als tausend neue Lehrer einzustellen.