Immer mehr Unternehmen und Wirtschaftsverbände kritisieren das japanische Einreiseverbot. Dieser Kritik hat sich nun auch die größte japanische Fluggesellschaft ANA angeschlossen und die japanische Regierung dazu aufgefordert, das Verbot zu lockern.
Yuji Hirako, Präsident von All Nippon Airways, sagte am Mittwoch in einem Interview: „Es gibt verschiedene Probleme mit der Situation, dass Ausländer nicht nach Japan einreisen können. Ich hoffe auf eine Lockerung der Grenzkontrollen zum Wohle der japanischen Wirtschaft.“
Einreiseverbot beeinträchtigt Geschäft von ANA
Japan hat das Einreiseverbot Ende November, als sich die Omikron-Variante weltweit auszubreiten begann, beschlossen und im Januar bis Ende Februar verlängert, mit der Option weiterer Verlängerungen. Es ist eines der schärfsten Verbote weltweit. Da mittlerweile selbst Australien sein scharfes Verbot lockert, wird allgemein gehofft, dass Japan nachziehen wird.
Das Verbot hat auch das Geschäft von ANA stark beeinträchtigt. Zwar hat die Airline im letzten Quartal einen leichten Gewinn verzeichnet, aber die Gefahr besteht, dass in den kommenden Monaten die Reisenachfrage stagnieren könnte.
Kritik von allen Seiten
„Sobald die Grenzkontrollen gelockert werden, werden wir wieder eine höhere Nachfrage nach Geschäftsflügen sehen“, so Hirako. „Entscheidend ist, wann die Passagiernachfrage nach internationalen Flügen wieder steigt. Es ist wichtig, Informationen auszutauschen, indem man sich auf einer internationalen Konferenz persönlich trifft. Das gilt nicht nur für die Luftfahrtindustrie, sondern für alle Arten von Unternehmen.“
Neben ANA haben sich auch viele internationale Wirtschaftsverbände gegen das Einreiseverbot ausgesprochen, in Japan bezeichnete Keidanren das Verbot als unrealistisch. Auch Wissenschaftler und Studierendenvereinigungen kritisieren das Verbot.