Die Zahl der Geothermie-Kraftwerke hat sich in Japan seit der Katastrophe in Fukushima vervierfacht.
Nach Angaben der Thermal and Nuclear Power Engineering Society machen diese Kraftwerke trotzdem nur 0,3 Prozent der gesamten Stromerzeugung des Landes aus, was insbesondere daran liegt, dass die Anlagen eher klein sind.
Geothermie-Kraftwerke bekommen mehr Aufmerksamkeit
Angesichts der Tatsache, dass die Staats- und Regierungschefs bei den UN-Klimagesprächen im schottischen Glasgow dringende Maßnahmen zur Bekämpfung der globalen Erwärmung fordern, ist es nach Ansicht von Experten für Japan unerlässlich, die Nutzung erneuerbarer Energien zu beschleunigen. Die japanische Regierung hat sich zum Ziel gesetzt, die Treibhausgasemissionen bis 2030 um 46 Prozent gegenüber dem Stand von 2013 zu senken.
Trotz der reichhaltigen geothermischen Ressourcen in Japan stagnierte die Entwicklung der Geothermie-Kraftwerke, allerdings bekommen sie mittlerweile mehr Aufmerksamkeit.
Im Rahmen dieses Ziels verabschiedete das Kabinett im Oktober einen Plan zur Verdoppelung der Anzahl der geothermischen Kraftwerke in Japan bis 2030.
Geothermie verursacht keine Treibhausgasemissionen, aber ihre Entwicklung ist zeit- und kostenaufwändig und das nationale Budget ging bis zur Katastrophe im Kernkraftwerk Fukushima kontinuierlich zurück.
Ein geothermisches Kraftwerk erzeugt Elektrizität, indem es den durch Hochtemperaturmagma tief unter der Erde erhitzten Dampf durch Winzer entnimmt, um Turbinen anzutreiben.
Die geothermische Stromerzeugung ist stabiler als die Stromerzeugung aus Wind- oder Sonnenenergie, die anfällig für Wetterschwankungen sind.
Laut den Daten stieg die Zahl der Geothermie-Kraftwerke in Japan von 20 Kraftwerke an 17 Standorten im Jahr 2010 auf 92 Kraftwerke an 70 Standorten im Finanzjahr bis März 2020.
Die Gesamtleistung ist mit rund 540.000 Kilowatt unverändert geblieben, da einige große Kraftwerke ihre Leistung reduziert haben.
Neue Kraftwerke geplant
In der nordöstlichen Tohoku-Region wurde 2019 das Kraftwerk Yama Aoizawa mit einer Leistung von 46.000 kW in Betrieb genommen, das erste Großkraftwerk des Landes mit einer Leistung von 10.000 kW seit 23 Jahren.
Ferner werden bis 2030 in den Präfekturen Iwate, Miyagi und Akita weitere Kraftwerke der 15.000-Kilowatt-Klasse in Betrieb genommen, so dass die gesamte Stromerzeugung in der Region Tohoku etwa 325.000 Kilowatt beträgt, was einem kleinen Kernreaktor entspricht.