Der Attentäter, der am Freitag Japans Ex-Premierminister Shinzō Abe erschoss, sagte in seiner Vernehmung durch die Polizei, dass er den Politiker nicht aus politischer Überzeugung erschoss, sondern weil er glaubte, dass Abe eine religiöse Gruppe fördert.
Nach Angaben des Täters hatte diese Gruppe seine Mutter zu Spenden ermutigt und sie damit in den Bankrott getrieben. Aus Rache wollte der Mann Abe töten.
Attentäter wollte den Ex-Premierminister töten
Der ehemalige Premierminister wurde am Freitag während einer Wahlkampfrede von hinten angeschossen. Fünf Stunden später erlag er in einem Krankenhaus seinen Verletzungen und wurde für tot erklärt. Den Ärzten zufolge verstarb Abe aufgrund des hohen Blutverlustes.
Der Attentäter wurde direkt nach seiner Tat verhaftet und eine selbst gebaute Pistole beschlagnahmt. Die Polizei durchsuchte noch am Freitag seine Wohnung und fand, laut japanischen Medien, sowohl Sprengstoff als auch weitere selbstgebaute Waffen.
Der 41-jährige Mann war bis August 2005 Mitglied der Maritimen Selbstverteidigungskräfte und arbeitete anschließend für ein Unternehmen in der Region Kansai, wo er im Mai dieses Jahres kündigte.
Fragen zur Sicherheit bei der Wahlkampfveranstaltung
Das Attentat hat Fragen zu Sicherheitslücken bei der Wahlkampfveranstaltung aufgeworfen.
Die Nationale Polizeibehörde (NPA) verteidigte die Maßnahmen, die sie zum Schutz des Ex-Premierministers ergriffen hatte, und erklärte, sie entsprächen dem erforderlichen Niveau für einen solchen Anlass.
Das Sicherheitsbüro der Präfekturpolizei von Nara war für den Schutz von Abe zuständig. Polizeibeamte sowie Leibwächter, die von der Stadtpolizei in Tokyo entsandt wurden, unterstützten die Kollegen vor Ort, so die NPA.
Die Sicherheit von Politikern während des Wahlkampfs sei immer eine große Herausforderung, räumte ein Sprecher ein. Die Polizei versuche, die Menschen in einem angemessenen Abstand zu halten, auch wenn diese oft mit der Person, die die Rede hält, interagieren wolle.