Die Hoffnung, dass das Ende des Ausnahmezustands in Japan die Kunden zurück in die Restaurants bringt, war groß.
Die Hoffnung wurde allerdings enttäuscht, denn eine Woche nach dem Ende der Maßnahme im Großraum Tokyo zeigt sich, dass die Menschen immer noch vorsichtig sind. Eine Situation, mit denen viele Experten gerechnet haben.
Trotz des Ausnahmezustands bleiben die Kunden weg
Mittlerweile gehen viele Restaurantbetreiber davon aus, dass die meisten Menschen sich erst wieder für ein Essen in einem Restaurant entscheiden, wenn sie geimpft worden sind.
Daten des Mobilfunkanbieters NTT Docomo zeigen, dass die Anzahl der Menschen am Westausgang der JR Omiya Station zwar 5,5 Prozent höher, als während des Ausnahmezustands ist, aber sich kaum einer für einen Restaurantbesuch entscheidet.
In einer Izakaya-Bar, direkt am Bahnhof, saßen am Dienstag gerade mal 12 Kunden, um dort zu essen und zu trinken. Laut des Besitzers ist die Zahl der Kunden in der vergangenen Woche zwar leicht gestiegen, allerdings deutlich weniger, als er erwartet hätte.
Seine Bar hat 36 Plätze, allerdings dürfen im Moment nur 23 davon besetzt werden. Auch der Betreiber hofft daher auf die Impfkampagne der japanischen Regierung.
„Unabhängig davon, was die Präfektur- und die nationale Regierung tun, können wir nur dann Abhilfe schaffen, wenn die Menschen sich impfen lassen“, so der Bar-Besitzer.
Bevor das Geschäft um 21 Uhr schloss, gingen die Kunden, ohne von den Angestellten darum gebeten zu werden. Für den Betreiber ein trauriger Anblick: „Früher hatten wir bis Mitternacht geöffnet, aber ich befürchte, dass die Kunden nicht mehr zurückkommen werden.“
Restaurants und Bars versuchen Passanten anzulocken
Zwar bittet die Präfektur die Restaurants und Bars, früher zu schließen, aber nicht jedes Unternehmen hält sich an die Aufforderung. Müssen sie auch nicht, denn es gibt nur dann rechtliche Konsequenzen, wenn eine Präfektur unter dem Ausnahmezustand steht oder eine sogenannte „besondere Situation“ von der japanischen Regierung ausgerufen wurde.
Immer mehr dieser Unternehmen versuchen Kunden direkt in die Bars zu locken, indem sie Personal auf die Straße schicken, die die Passanten direkt ansprechen.
Allerdings zeigt sich auch hier, dass die Menschen sehr vorsichtig sind.