Für Menschen, die aus der Yakuza aussteigen, ist es oft schwierig, die kriminelle Vergangenheit hinter sich zu lassen und ein normales Leben als „katagi“ (gesetzestreuer Bürger) zu führen.
Japan hat vor 30 Jahren damit begonnen konsequenter gegen das organisierte Verbrechen vorzugehen und brachte so viele Menschen dazu, ihre Mitgliedschaft zu überdenken.
Yakuza rennen die Mitglieder davon
Das konsequentere Vorgehen hat dazu geführt, dass die Zahl der Mitglieder der einzelnen Gruppen seit 17 Jahren schrumpft. Davor gab es mehr als 90.000 Mitglieder, mittlerweile ist die Zahl um 70 Prozent auf rund 24.000 geschrumpft und die Mehrheit davon ist über 50 Jahre alt. Mittlerweile haben sich auch einige Gruppen aufgelöst.
Zwar haben die Gesetzesreformen dazu geführt, dass viele Menschen die Yakuza verlassen, und nur noch wenige ihr beitreten, doch wirklich viel dazu beigetragen, dass die ehemaligen Mitglieder ein normales Leben führen können, haben sie nicht.
Viele Menschen, die die japanische Unterwelt verlassen, wissen nicht, dass der Weg zur sozialen Wiedereingliederung sehr steil ist.
Bis 2011 hatten Kommunalverwaltungen landesweit Ausschlussverordnungen gegen aktive Bandenmitglieder eingeführt.
Einschränkungen machen Aussteigern das Leben schwer
Doch auch die, die sich von der Yakuza getrennt haben, unterliegen einigen Einschränkungen. So können sie zum Beispiel kein Bankkonto eröffnen und auch keinen Miet- oder Darlehnsvertrag abschließen.
Außerdem besteht die Gefahr, dass man wegen einer kleinen, unbedeutenden Angelegenheit von der Polizei verhaftet wird.
Ein weiteres Problem ist es für viele ehemalige Yakuza, bestimme Verhaltensweisen und Gewohnheiten abzulegen, wie etwa leiser zu sprechen, oder auch die Wortwahl zu ändern.
Mehr Unterstützung
Die Polizei und das Nationale Zentrum für die Beseitigung krimineller Organisationen haben ihre Bemühungen verstärkt, diejenigen zu unterstützen, die sich von einer Bande getrennt haben, damit sie wieder in die Gesellschaft integriert werden können.
Im April hatten die Zweigstellen des Zentrums in 37 Präfekturen, darunter auch in Tokio, eine Vereinbarung zur Zusammenarbeit bei der Arbeitshilfe unterzeichnet.
Seit 2012 haben sich mehr als 5.600 Personen, dank der Unterstützung der Polizei, von der Yakuza getrennt.