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Kritik an der Rede des Vorsitzenden

Bank of Japan sieht kein Problem in den steigenden Preisen

Die Preise in Japan steigen weiter an, doch der Präsident der Bank of Japan, Naruhito Kuroda, sieht darin kein Problem. Im Gegenteil, er sagte in einer Rede am 6. Juni sogar, dass die Toleranz gegenüber Preiserhöhungen in der japanischen Bevölkerung steigt.

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Auf die darauffolgende Kritik am nächsten Tag entgegnete Kuroda, dass er diese akzeptiert und seine Aussage vielleicht unangemessen gewesen ist.

Bank of Japan wird am lockeren Kurs festhalten

Auch in Japan steigen die Preise, insbesondere für Lebensmittel, eine direkte Auswirkung der russischen Invasion der Ukraine. Die Bank of Japan steuert allerdings nicht dagegen an, was auch zu einer Abwertung der japanischen Währung geführt hat.

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In einer Rede in Tokyo am 6. Juni betonte Kuroda erneut, dass er die geldpolitische Lockerung fortsetzen werde.

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„Der Fokus liegt vorerst darauf, ob wir so lange wie möglich ein günstiges makroökonomisches Umfeld aufrechterhalten und ab dem nächsten Geschäftsjahr ein signifikantes Lohnwachstum erzielen können, während die japanischen Haushalte Preiserhöhungen tolerieren“, so Kuroda.

In dieser Rede bezog sich Kuroda auf Umfragen, die Tsutomu Watanabe, Wirtschaftsprofessor an der Universität Tokyo, zu den Haushaltsfinanzen in fünf Ländern durchgeführt hatte.

Preise steigen schnell, Löhne allerdings nur langsam

In den Umfragen, die im August des letzten, und im April dieses Jahres, durchgeführt wurden, wurde unter anderem gefragt, was man tun würde, wenn ein Lieblingsgeschäft die Preise für die Lieblingsprodukte um 10 Prozent erhöhen würden.

Kuroda stellte fest, dass mehr als die Hälfte der japanischen Befragten im August letzten Jahres angaben, sie würden zu anderen Geschäften wechseln, während dies bei der Umfrage im April deutlich weniger Befragte antworteten.

Als Grund für die erhöhte Toleranz nannte der Präsident der Bank of Japan die Tatsache, dass die Japaner während der Pandemie Ersparnisse angehäuft haben, obwohl er hinzufügte, dass dies eine hypothetische Sichtweise sei.

Seine Aussagen lösten in den sozialen Medien große Kritik aus, da insbesondere die ärmere Bevölkerung unter den steigenden Preisen leidet.

In Japan hat der Verbraucherpreisindex im April zum ersten Mal seit März 2015 die 2 Prozent überschritten. Dagegen lag der inflationsbereinigte Reallohnzuwachs im März nur bei 0,6 Prozent im Jahresvergleich.

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