Der mit den Olympischen Spielen in Tokyo 2020 verbundenen Bauboom wirkt sich auf den Wiederaufbau der vom großen Erdbeben betroffene Gebiete in Ostjapan aus.
Der Mangel an Baumaterialien wie Stahlträgern und Schrauben sind laut Branchenangaben auf Sanierungsprojekte in Tokyo zurückzuführen.
Wiederaufbau einer Sporthalle musste gestoppt werden
In Kamashi, in der Präfektur Iwate, läuft derzeit ein Projekt zum Wiederaufbau einer städtischen Sporthalle, die durch das Erdbeben 2011 zerstört wurde. Die Bauarbeiten wurden nun aber gestoppt, da im Moment keine Stahlträger geliefert werden können.
Die Stadtverwaltung von Kamashi hat beschlossen, ein alternatives Material zu verwenden, um den Bau vor Beginn der Rugby Weltmeisterschaft abzuschließen. Dafür nimmt die Stadt zusätzliche Kosten von rund 380 Millionen Yen in Kauf.
Auch Bolzen zum Verbinden von Stahlträgern sind Mangelware. Solche Bolzen sind für Brückenträger erforderlich, die in sogenannten Wiederaufbaustraßen verwende werden. Diese Straßen sollen den Wiederaufbau vor allen in Küstengebieten erleichtern.
Laut dem Sanriku National Highway Office des Landministeriums in Miyako, Iwate, wurden die Liefertermine um bis zu fünf Monate verschoben.
Mehrkosten durch Preisanstieg
Nach der teilweisen Aufhebung eines Evakuierungsbefehls im April nach der Atomkatastrophe 2011 bemüht sich die Stadt Okuma in der Präfektur Fukushima dringend um einen Wiederaufbau. Die Stadt ist eine der Nachbargemeinden des zerstörten Kernkraftwerks Fukushima Nr. 1 der Tokyo Electric Power Company Holdings Inc.
Die Eröffnung von Gewerbe- und Wohngebäuden in der Stadt wird sich voraussichtlich um mehr als ein Jahr verzögern. Die Verzögerung wird nach Schätzungen 2,9 Milliarden Yen aufgrund von Materialmangel und den dadurch gestiegen Preis mehr kosten.
Quelle: AS, AH