Nach dem Brand beim Anime-Studio Kyoto Animation gaben die Polizei und die Studioleitung weitere Details bekannt. Die Zahl der Todesopfer macht diesen Brand zum schlimmsten seit dem Feuer im Myojo 56 im September 2001.
Am Donnerstag wurde das dreistöckige Gebäude von Kyoto Animation in Brand gesteckt. Insgesamt starben laut Medienangaben 33 Menschen, 33 wurden verletzt, 10 davon schwer.
Auch Täter schwer verletzt
In dem Gebäude hatten rund 70 Personen gearbeitet. Es wurden eine Reihe von Explosionen wahrgenommen und Einwohner sahen schwarzen Rauch aufsteigen.
„Ich hörte einen Knall. Der schwarze Rauch stieg auf und der brennende Geruch war schrecklich“, sagte ein Manager eines Friseurs.
Die Polizei konnte den Täter schnell festnehmen, denn nachdem er den Brand gelegt hatte, klingelte er bei einer Nachbarin. Diese sah einen Mann mit schweren Verbrennungen und voller Blut und brennender Kleidung. Laut der Polizei hatte sie den Täter mit einem Schlauch abgespritzt.
Die alarmierte Polizei brachte den Täter in ein Krankenhaus und gab dort an, dass er eine brennbare Flüssigkeit in dem Studio verteilt und angezündet hatte.
Empfohlener redaktioneller Inhalt
An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von YouTube, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen und wieder ausblenden.
Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.
Drohungen gegen Kyoto Animation
Hideaki Hatta, der Leiter von Kyoto Animation, sagte zu den anwesenden Reportern, dass das Unternehmen mehrmals in der Vergangenheit per E-Mail bedroht wurde. Das Studio antwortete allerdings auf jede dieser E-Mails aufrichtig. Allerdings gab es auch anonyme Drohungen.
Fünf Stunden nach Beginn der Löscharbeiten schaffte es die Feuerwehr, den Brand zu löschen.
Die Brand- und Katastrophenschutzbehörde teilte mit, sie habe Beamte vor Ort entsandt, um die Struktur des Gebäudes zu prüfen und zu untersuchen, warum so viele Menschen starben oder verletzt wurden.
„Angesichts der großen Zahl von Opfern und des schockierenden Anblicks fehlen mir die Worte“, sagte Japans Premierminister Shinzo Abe in einem Twitter-Post.
Hilfe aus Amerika
Die amerikanische Animationsfirma Sentai Filmworks hat eine Crowdfunding-Kampagne gestartet, um Geld zur Unterstützung zu sammeln.
Kyoto Animation wurde 1985 gegründet und ist mittlerweile dafür bekannt, sehr stimmungsvolle Anime zu produzieren. Zwar veröffentlicht das Studio eher wenige Serien und Filme, doch finden diese oft bei sehr vielen Fans Anklang. Darunter sind auch viele Anime, die in Deutschland erschienen sind, wie Violet Evergarden, Love, Chinibyo & Other Delusion und Free!.
Kyoto Animation besetzt mehrere Studios in Kyoto und in der Nähe von Uji.
Quelle: Kyodo, JT, AS, TJT