Ein Drohbrief mit einer Gewehrkugel wurde an die südkoreanische Botschaft in Japan geschickt, teilte die japanische Polizei am Dienstag mit.
Die Kugel soll nun analysiert werden, um festzustellen um was für eine Kugel es sich handelt und so den Absender zu identifizieren.
Drohbriefschreiber will auf Südkoreaner schießen
Der Brief ging am 27. August an die Botschaft in Tokyo und richtete sich an den ehemaligen Botschafter Lee Su Hoon. Es gibt keinen Hinweis auf den Absender des Drohbriefes.
Im Brief heißt es, der Absender habe ein Gewehr und ziele damit auf einen Südkoreaner.
Beide Länder liegen schon länger im Streit. Zentrale Themen sind Entschädigungen für Trostfrauen, die gezwungen wurden in japanischen Militärbordellen zu arbeiten und die Entschädigung für Zwangsarbeiter, die während der japanischen Kolonialherrschaft von 1910 bis 1945 auf der koreanischen Halbinsel zur Arbeit in japanischen Firmen gezwungen wurden.
Japan behauptet, die Frage der Entschädigung aufgrund seiner Kolonialherrschaft sei endgültig und vollständig in einem Abkommen von 1965 geregelt worden, in dessen Rahmen Japan Südkorea Zuschüsse in Höhe von 300 Mio. USD und Darlehen in Höhe von 200 Mio. USD gewährte.
Streit zwischen Japan und Südkorea verschärft sich immer mehr
Die diplomatischen Probleme zwischen Japan und Südkorea haben sich in der letzten Zeit verstärkt, nachdem japanische Unternehmen in Seoul zu Schadensersatzzahlungen für Zwangsarbeiter verurteilt wurden. Japan hat Exportbeschränkungen auf Produkte, die nach Südkorea exportiert werden, erhoben und das Land aus seiner weißen Liste gestrichen.
Südkorea hat als Reaktion ein Geheimdienstabkommen mit Japan, um Daten über Nordkorea auszutauschen, beendet und Japan im Handelsstatus herabgestuft.
Seitdem sind die Touristenzahlen von Südkoreanern in Japan eingebrochen und die Chemieexporte nach Südkorea gingen um 83 Prozent zurück.
Einige südkoreanischen Airlines haben bereits ihre Flüge nach Japan gestrichen, Ende August zog die erste japanische Airline nach.
Quelle: Kyodo