Anzeige
HomeNachrichten aus JapanBritische Polizei entwickelt vom Anime Psycho Pass inspirierte KI

Britische Polizei entwickelt vom Anime Psycho Pass inspirierte KI

Die britische Polizei entwickelt aktuell eine künstliche Intelligenz, die direkt der Anime-Serie Psycho Pass entsprungen zu sein scheint. Diese ist in der Lage, Vorhersagen darüber zu treffen, mit wie großer Wahrscheinlichkeit jemand eine Gewalttat begeht oder Opfer einer solchen wird. Auf diese Weise sollen vorher markierte Personen davon abgehalten werden, Verbrechen zu begehen.

Anzeige

Das System, die sogenannte National Data Analytics Solution (NDAS), ist eine Mischung aus KI und verschiedenen Statistiken aus lokalen und nationalen Datenbanken. Gemäß Angaben der Polizei stehen insgesamt Datensätze von etwa fünf Millionen Personen zur Verfügung, die bereits einschlägig bekannt sind.

Die Software identifizierte fast 1.400 Indikatoren, die helfen, Verbrechen vorherzusagen. Dabei stellte sie fest, dass vor allem die Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe die Wahrscheinlichkeit erhöht, Personen aus derselben anzugreifen. Allerdings dient die Psycho Pass KI nicht dazu, die Verbrecher vorher festzunehmen, sondern sie unter der Obhut lokaler Gesundheits- und Sozialdiensten zu unterstellen.

Das Projekt war dazu gedacht, begrenzt polizeiliche Ressourcen effektiver zu nutzen. Aufgrund von Kürzungen zum Etat mussten Wege gefunden werden, Personen zu erkennen, die dringende Überwachung benötigten, bevor etwas passiert. Das Psycho Pass-Projekt läuft noch bis Ende März 2019. Danach soll der Prototyp von der britischen Polizei eingesetzt werden.

Anzeige

Psycho-Pass Artikelbild 4Obwohl die Polizei sehr auf Datenschutz bedacht ist und entsprechende Fachkräfte mit an Bord holte, musste sie Kritik einstecken. Viele hinterfragten ethische Probleme, die auftreten, wenn jemand, der noch kein Verbrechen begangen hat, unter Verdacht gerät. Gleichzeitig könnte das System Vorurteile gegenüber bestimmten Gemeinschaften und Ethnien stärken. Dadurch, dass die Polizei auf Bereiche zurückgreift, aus denen es bereits entsprechende Daten gibt, könnten andere Gebiete aus dem Fokus verschwinden, die ebenfalls der Aufmerksamkeit bedürfen.

Weltweit nutzt die Polizei zunehmend vorhandene Daten, um Verbrecher vorherzusagen. PredPol zum Beispiel ist eine Software, die zukünftige Kriminalitätshotspots erkennt. Anfang dieses Jahres kritisierte die internationale Gemeinschaft chinesische Behörden dafür, Menschen präventiv festgenommen zu haben. Die Zukunft aus Psycho Pass ist also gar nicht mehr so unwahrscheinlich, wie der Anime im ersten Augenblick wirkt.

Anzeige
Anzeige