Mehrere Bürgerinitiativen haben der Stadtverwaltung von Tokyo eine Petition übergeben, in der gefordert wird, dass Unterkünfte für Bedürftige über die Feiertage gesichert werden sollten.
Die Petition wurde am 2. Dezember von 14 gemeinnützige Gruppen eingereicht, darunter auch das Anti-Poverty Network und Tenohasi, die Suppenküchen betreiben und Beratung für Bedürftige anbieten.
Bürgerinitiativen fordern bessere Behandlung für Menschen, die Sozialhilfe beantragen
Die Bürgerinitiativen fordern zudem, dass die Stadtverwaltung die Sonderhilfe von 50.000 Yen (ca. 349 Euro) direkt an Bedürftige auszuzahlen. Außerdem sollen in Tokyo Menschen, die Sozialhilfe beantragen, nicht mehr dazu gezwungen werden, in kostenlose Einrichtungen zu ziehen und die Wasserversorgung für Menschen, die mit ihren Rechnungen in Rückstand sind, soll nicht mehr einfach eingestellt werden.
Laut den Gruppen scheuen sich viele Menschen, Sozialhilfe zu beantragen, da die Stadtverwaltung diese Menschen immer wieder dazu auffordert, in Unterkünften mit Mehrbettzimmern zu ziehen, obwohl sie eine eigene Wohnung haben.
Zwar argumentiert die Stadtverwaltung, dass nur Unterkünfte zur Verfügung gestellt werden, die Einzelzimmer anbieten, aber es kam in der Vergangenheit immer wieder vor, dass Menschen zu Unterkünften geschickt wurden, in denen sich zehn Personen ein Zimmer teilen mussten.
Da das Ministerium für Gesundheit, Arbeit und Soziales, im vergangenen Jahr die Menschen dazu aufgerufen hat, dass sie Sozialhilfe beantragen sollen, wenn sie Probleme haben, ihren Lebensunterhalt allein zu bestreiten, steigt die Zahl der Anträge in Japan seit einiger Zeit an.
Stadtverwaltung bleibt Antwort schuldig
Daisaku Seto, Generalsekretär des Anti-Poverty Network, sagte: „Ich möchte, dass die Stadtverwaltung die Nutzer dieser Einrichtungen und nicht nur deren Mitarbeiter befragt, um das wahre Bild vor Ort zu erfassen und besser auf Probleme reagieren zu können.“
Da die Stadtverwaltung Hotels für Bedürftige in der Ferienzeit 2020 und 2021 bereitstellte, forderten die Bürgerinitiativen die japanische Hauptstadt auf, auch in diesem Jahr ähnliche Schritte zu unternehmen. Da die Behörden keine eindeutige Antwort darauf geben wollten, forderten die Gruppen die Stadtverwaltung auf, eine Gelegenheit für weitere Gespräche zu vereinbaren.