Auch wenn die Coronavirus-Pandemie nicht mehr ganz so allgegenwärtig ist, hat sie noch immer große Auswirkungen auf die Menschen. So vor allem auf die Schülerinnen und Schüler in Japan.
Bei einer Umfrage gaben 54,3 Prozent der Befragten an Grund-, Mittel- und Oberschulen an, dass es ihnen im vergangenen Jahr an Motivation zum Lernen fehlte, was einen Rekordwert darstellt.
Immer mehr Schülerinnen und Schüler haben weniger Motivation
Das erste Mal wurden die Daten im Jahr 2015 erhoben. Im Jahr 2019, also noch vor der Pandemie, lag die Zahl der Schülerinnen und Schüler mit Motivationsschwierigkeiten bei 45,1 Prozent. 2020, im ersten Pandemie-Jahr, waren es dann bereits 50,7 Prozent.
Die Studie wurde vom Benesse Educational Research and Development Institute und dem Institut für Sozialwissenschaften an der Universität Tokyo durchgeführt. Zwischen Juli und September 2021 wurden rund 10 000 Schülerinnen und Schüler von der vierten Klasse bis zur Oberstufe per Post und auf anderen Wegen befragt.
Spaß am Schulalltag wird genommen
Kaoru Sato, Professor für Bildungssoziologie und Sozialforschung an der Universität, führt den Motivationsrückgang auf die geringere Interaktion zwischen den Schülern an den Schulen zurück.
„COVID-19 hat ihre Interaktion und die gemeinsamen Freizeitaktivitäten eingeschränkt, während die Einschränkungen den Spaß am Schulleben genommen haben“, sagte Sato.
Corona-Pandemie hat zahlreiche Auswirkungen
In allen Klassenstufen gab es Rekordwerte: 43,1 Prozent der Viert- bis Sechstklässler beklagten einen Mangel an Lernmotivation und 58,6 Prozent der Schüler der Mittelstufe waren der gleichen Ansicht. Von den Oberstufenschülern sagten 61,3 Prozent, sie seien nicht lernwillig.
Die Auswirkungen von COVID-19 zeigen sich auch bei Aktivitäten wie Gruppenarbeiten, wobei der Prozentsatz der teilnehmenden Schülerinnen und Schüler im Jahr 2020 sank, bevor er 2021 wieder anstieg.
Der Anteil derjenigen, die mit Computern oder Tablets am Unterricht teilnehmen, stieg von 54,5 Prozent im Jahr 2019 auf 80,1 Prozent im Jahr 2021.